HUAWEI Mate50 Pro Langzeittest

HUAWEI Mate50 Pro Langzeittest nach 1,5 Jahren – Immer noch gut, aber…

Das HUAWEI Mate50 Pro ist bis heute tatsächlich das aktuellste Mate-Smartphones in Europa. Im vergangenen Jahr wurde mit dem Mate60 Pro zwar der Nachfolger in China vorgestellt, aber leider hat dieses Gerät nie den Weg zu uns nach Europa gefunden. Ich vermute ganz stark, dass HUAWEI nicht genügend Stückzahlen produzieren konnte, um das Smartphones sowohl auf dem chinesischen als auch europäischen Markt zu verkaufen. Und wahrscheinlich ist die Nachfrage auch nicht allzu groß. Auf der einen Seite kann ich das natürlich verstehen, aber auf der anderen Seite ist es für die ganzen Mate-Fans in Europa natürlich sehr schade, dass sie kein Smartphone der Mate-Reihe mit aktueller Hardware in Europa kaufen können.

Das Mate50 Pro ist zwar nach wie vor ein tolles Smartphone mit teils sehr guter Ausstattung, aber an aktuelle Flaggschiffe kommt es (bei Weitem) nicht heran. Um das festzustellen, reicht schon ein kurzer Blick auf das Datenblatt: Unter der Haube werkelt der Qualcomm Snapdragon 8+ Gen1, welcher zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der absolute Spitzenprozessor aus dem Hause Qualcomm war, aber mittlerweile natürlich nicht mit den aktuellen Spitzen-SoCs mithalten kann. Er wird auch lediglich von 8 GB RAM unterstützt – was ich schon damals kritisiert habe – und der Akku mit einer Kapazität von 4.700 mAh ist für heutige Verhältnisse in Anbetracht der Gehäusegröße recht üppig. Auch die kleine 13 Megapixel Ultraweitwinkel-Kamera und der 3,5-fach optische Zoom wirken auf dem Papier nicht mehr zeitgemäß.

Ich nutze das Mate50 Pro seit 1,5 Jahren als Daily-Driver, habe es in dieser Zeit mit einigen Konkurrenten verglichen und es durfte mich einige Male im Urlaub begleiten. Während dieser Zeit sind mir einige Dinge aufgefallen, sowohl positive als auch negative Aspekte. Da sich ein Smartphone auf dem Papier natürlich nur bedingt bewerten lässt und es viel mehr auf die Erfahrungen im Alltag ankommt, möchte ich in diesem Langzeittest von meinen Erfahrungen mit dem HUAWEI Mate50 Pro berichten.

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Das Äußere – Gebrauchsspuren trotz sorgfältiger Pflege

Bei meinem Pressesample hatte ich das Glück, dass sowohl eine Hülle als auch eine Schutzfolie im Lieferumfang mitgeliefert wurde, was bei den Verkaufsversionen nicht der Fall war. Da ich meine eigenen Smartphones immer sowohl mit einer Hülle als auch einer Folie nutze, habe ich das bis vor wenigen Monaten auch bei meinem Mate50 Pro getan. Wieso bis vor wenigen Monaten? Naja, die Schutzfolie sah nach über einem Jahr Nutzung nicht mehr allzu gut aus, weswegen ich sie entfernte. Bereits nach wenigen Tagen Nutzung ohne Folie hatte ich die ersten Kratzer im Display. Das ist bei Smartphones zwar unvermeidbar, aber mein Mate50 Pro scheint hier doch sehr empfindlich zu sein.

Der Rahmen sieht weitestgehend noch gut aus, aber wen wundert es, wenn das Smartphone fast immer in einer Hülle steckte? Nur an zwei Ecken habe ich leichte Gebrauchsspuren. Die Rückseite sieht auf den ersten Blick noch sehr gut aus, aber beim genaueren Hinsehen erkennt man einige feine Kratzer. Auch das ist bei einem Smartphone nach 1,5 Jahren völlig normal. Abschließend kann ich sagen, dass sich das Mate50 Pro in Sachen Gebrauchsspuren ordentlich geschlagen hat. Nur mit der Vorderseite bin ich nicht so wirklich zufrieden, aber das kann tatsächlich auch von Gerät zu Gerät variieren. Wie sind hier Eure Erfahrungen? Schreibt es uns gerne in die Kommentare.

Rein vom Design bin ich nach wie vor ein großer Fan vom HUAWEI Mate50 Pro. Es liegt dank den abgerundeten Kanten hervorragend in der Hand, fühlt sich sehr hochwertig an und sieht auch noch im Jahr 2024 sehr modern aus. Die Notch ist zwar nicht mehr zeitgemäß, aber ich nehme sie für die geniale 3D-Gesichtserkennung gerne in Kauf.

Display – hervorragend, aber gerne noch etwas heller

Beim Display sind mir in den 1,5 Jahren keine Veränderungen aufgefallen. Es handelt sich auch heute noch um ein hochwertiges OLED-Display mit flüssiger 120-Hertz-Bildwiederholrate. Farben werden intensiv, aber dennoch schön realistisch wiedergegeben, der Weißwert ist klasse, die Blickwinkelstabilität ist grundsolide und die Helligkeit ist ausreichend. Da die Smartphones der letzten ein bis zwei Jahre vor allem bei der Helligkeit riesige Sprünge gemacht haben, fällt in diesem Bereich das Mate50 Pro leider etwas zurück.

Wenn es draußen sehr hell wird, kann es mit der Helligkeit durchaus problematisch werden. Letztes Jahr zum Beispiel war ich im Urlaub am Strand – das Wetter war hervorragend und ich konnte Inhalte auf dem Display nur sehr schwer erkennen. Auch von „Green-Tint-Issues“, die mir vor allem bei meinem HUAWEI P50 Pro aufgefallen sind, ist mein Mate50 Pro nicht komplett verschont.

Performance – Hohes Niveau mit einer Ausnahme

Bei solch einem Langzeittest sind die Erfahrungen im Bereich der Performance am interessantesten, denn je länger man ein Smartphone nutzt, desto langsamer wird es in der Regel auch. Bei meinem Mate50 Pro ist die Performance zwar minimal schwächer geworden, aber ich bin dennoch überrascht, wie schnell und flüssig es im Alltag noch läuft. Egal, ob große oder kleine Apps – mein Mate50 Pro reagiert superschnell und Ruckler gibt es nur sehr selten. Auch das RAM-Management läuft trotz der üppigen 8 GB sehr gut.

Lediglich die Wärmeentwicklung an warmen Tagen und die damit einhergehende Performance sind mir während meinen Urlaubstagen negativ aufgefallen. Besonders das obere Drittel der Rückseite wurde teilweise unangenehm warm und nach wenigen Sekunden/Minuten ließ die Performance drastisch nach, sodass es quasi unmöglich wurde, das Mate50 Pro noch vernünftig nutzen zu können. So etwas in dieser Art hatte ich zuvor noch bei keinem anderen Smartphone.

Akkulaufzeit – Ach je

Kommen wir zur Akkulaufzeit, von der ich in meinem Testbericht Anfang 2023 ziemlich zufrieden war. Am Ende des Tages hatte ich bei einer Screen-On-Time von 5 bis 6 Stunden noch mindestens 8 und maximal 32 Prozent Akku übrig, was mich gut durch einen Tag gebracht hat.

HUAWEI Mate50 Pro Rückseite

Mittlerweile ist es so, dass ich fast nie durch einen Tag komme. Meine Screen-On-Time liegt bei etwa 4 bis 5 Stunden. In seltenen Fällen bei etwa 6 Stunden. Damit ist die Akkulaufzeit signifikant schlechter geworden. Besonders schlimm ist es, wenn ich im Mobilfunk bin oder Musik höre. Dann kann ich quasi dabei zusehen, wie die Akkuanzeige allmählich gegen 0 Prozent geht. Mein Google Pixel 8, welches ich als Zweithandy nutze – hält spürbar länger durch. Ich kann mich noch an die Zeiten des HUAWEI P30 Pro und P40 Pro erinnern, die eine grandiose Akkulaufzeit (zur damaligen Zeit) hatten.

Kamera – Licht und Schatten

Das HUAWEI Mate50 Pro ist mit einer Triple-Kamera ausgestattet, die folgendermaßen aufgestellt ist:

  • 50 Megapixel Hauptkamera – RYYB – 1/1.56 Zoll – f/1.4-4.0 (variabel in 10 Stufen)
  • 13 Megapixel Ultraweitwinkel-Kamera – RGGB – f/2.2
  • 64 Megapixel Telekamera – RYYB – 3,5-fach optisch – 100-fach digital – f/3.5
HUAWEI Mate50 Pro Display

Ich habe in den vergangenen 1,5 Jahren sehr viel mit dem fotografiert und ich stellte fest, dass es Bereiche gibt, in denen die Kamera noch locker mit aktuellen Flaggschiffen mithalten kann und sie wiederum in anderen Bereichen negativ abfällt. Starten wir zunächst mit den positiven Dingen.

Die Hauptkamera macht grandiose Aufnahmen mit einer hohen Schärfe, tollem Dynamikumfang und einer sehr schönen Farbwiedergabe. Letztere ist Geschmackssache und ich kann mir gut vorstellen, dass viele Leute eher den Pixel- oder Samsung-Look bevorzugen, aber mir gefällt die Huawei-Ästhetik richtig gut. Während Samsung nach meinem Empfinden zu übersättigte Aufnahmen produziert und mir der Kontrast bei meinem Pixel 8 teilweise zu stark ist, findet das Mate 50 Pro die perfekte Mitte zwischen gesättigt und kontrastreich, ohne unnatürlich zu wirken.

Nicht nur bei Tag, sondern auch bei Nacht spielt das Mate50 Pro nach wie vor oben mit. Es macht helle und scharfe Aufnahmen mit realistischem Weißabgleich und schönen Farben. Mindestens genauso beeindruckend ist für mich die variable Blende im Alltag. Während sich die Blende beim ganz „normalen“ Fotografieren automatisch der Umgebung nach reguliert, kann ich im Pro-Modus die Blende auch manuell einstellen. Braucht man das überhaupt? Naja, brauchen tut man es nicht unbedingt, aber es ergeben sich daraus enorme Vorteile. Je größer die Blende (beim Mate50 Pro bis zu f/1.4), desto mehr Licht fällt auf den Sensor – was wiederum für bessere Lowlight-Aufnahmen sorgt – und desto ausgeprägter das Bokeh. Sobald ich Objekte aus naher Distanz fotografieren möchte, nutze ich die größte Blendenstufe, nämlich f/1.4. Der Hintergrund ist so schön natürlich, was fast schon wie bei einer hochwertigen Spiegelreflex-Kamera aussieht. Die Resultate sprechen für sich.

Wo es hingegen noch viel Luft nach oben gibt, ist bei der Ultraweitwinkel-Kamera. Huawei verwendet leider einen sehr kleinen Sensor, der bei guten Lichtbedingungen auf den ersten Blick zwar ansehnliche Bilder produziert, aber beim genaueren Hinsehen Probleme in Sachen Schärfe sowie der Randverzerrung hat. Zudem ist der Sensor aufgrund der geringen Größe nicht besonders lichtstark, weswegen Aufnahmen bei Lowlight oftmals zu dunkel und unscharf werden. Der Sensor ist im Jahr 2024 veraltet und war es eigentlich schon bei Release. Warum schon bei Release? Nun, man darf nicht vergessen, dass das HUAWEI P40 Pro und Mate 40 Pro im Jahr 2020 über eine 40 Megapixel Ultraweitwinkel-Kamera verfügten. Diese war zwar nicht allzu weitwinklig, aber dafür qualitativ deutlich besser. Wieso hat HUAWEI an dieser großartigen Kamera nicht festgehalten?

Das Gleiche gilt auch für den Zoom. Ein 3,5-fach optischer Zoom finde ich zwar sehr praktisch im Alltag, aber die Qualität lässt teilweise stark zu wünschen übrig. Schon bei 10-facher Vergrößerung sehen die Fotos teilweise nicht mehr allzu gut ist. Sie sind blass, unscharf und manchmal zu dunkel. Vor fünf Jahren hätte ich diese Qualität in den Himmel gelobt, aber mittlerweile und auch schon im Jahr 2022 ist diese Qualität keinem Flaggschiff würdig. Vor allem keinem HUAWEI-Flaggschiff! HUAWEI war für mich der Pionier in Sachen Zoomkamera. Ich erinnere mich noch an das P30 Pro, welches einen 5-fach optischen Zoom hatte oder an das P40 Pro+ mit 10-fach optischem Zoom. Das waren schöne Zeiten…

Wie ist die Video- und Selfie-Qualität? Ich muss ehrlich sagen, dass ich in den letzten 1,5 Jahren recht selten Videos und Selfies gemacht habe. Die paar vereinzelten Videos, die ich gemacht habe, fand ich ausreichend gut – nur teilweise hat die Belichtung und die Audioqualität nicht ganz gepasst. Bei den wenigen Selfies, die ich geknipst habe, ist mir die natürliche Farbwiedergabe positiv aufgefallen.

Fazit zum HUAWEI Mate50 Pro nach 1,5 Jahren

Meine abschließenden Worte zum HUAWEI Mate50 pro fallen mich schwerer als gedacht. Auf der einen Seite bin ich nach wie vor fasziniert, wie herausragend die Hauptkamera, die Performance, das Handling, die 3D-Gesichtserkennung und die Lautsprecher sind. Auch das Display und die Software gefallen mir sehr gut. Ich bin ein großer Fan von EMUI und die fehlenden Google-Services sind für mich persönlich kein Grund gegen das Mate50 Pro.

Auf der anderen Seite gibt es mit der Tele- und Ultraweitwinkel-Kamera und der Akkulaufzeit auch (teils) erhebliche Schwächen. Ich war bei einem HUAWEI-Smartphone, welches ich als Daily-Driver genutzt habe, noch nie so unzufrieden wie beim Mate50 Pro. Nichtsdestotrotz nutze ich es nach wie vor gerne als Daily-Driver, aber nächstes Jahr wird es für mich sicherlich mal wieder zeit für einen neuen Daily Driver.

Das HUAWEI Mate50 Pro ist aktuell bei diversen Shops für etwa 800 Euro erhältlich, was 400 Euro weniger als beim Release ist. Bei HUAWEI selbst ist es „aktuell nicht verfügbar“. Kann ich das HUAWEI Mate 50 Pro für diesen Preis im Jahr 2024 noch weiterempfehlen? Leider nicht mehr wirklich, denn es ist zum Einen schon in die Jahre gekommen und zum Anderen gibt es mittlerweile deutlich bessere Alternativen. Alle Fans, die unbedingt ein HUAWEI-Smartphone möchten, sollten sich definitiv eher das P60 Pro oder die aktuelle Pura70 Serie anschauen.

Falls Ihr noch meinen ausführlichen Testbericht lesen wollt, könnt Ihr gerne auf den folgenden Link klicken:

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8 Kommentare

  1. Norbert 11. Juni 2024
    • Marco 12. Juni 2024
      • Norbert 13. Juni 2024
        • Marco 17. Juni 2024
          • Norbert 17. Juni 2024
      • Norbert 21. Juni 2024
  2. H. L. 9. Juni 2024
  3. Niklas Walter 9. Juni 2024

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