Herbstzeit ist bei HUAWEI Mate-Zeit! Daran ändern auch ein Handelskrieg oder Corona nichts. Und so war es auch dieses Jahr, genauer gesagt am 22. Oktober, wieder soweit und man hat die neue Mate 40 Serie vorgestellt.
Der allererste Eindruck war: Endlich wieder groß! Denn das Mate 40 Pro greift einen der markanten früheren Unterschiede zwischen P-Serie und Mate-Serie wieder auf und ist deutlich größer als das P40 Pro.
Was das neue Flaggschiff noch alles ausmacht und wie es sich im (Corona-)Alltag schlägt, dass lest ihr in diesem ausführlichen Mate 40 Pro Test.
Unboxing und technische Daten
Lieferumfang
- HUAWEI Mate 40 Pro
- Ladegerät 66W
- USB-Typ-C-Kabel
- USB-Typ-C-Kopfhörer
- Kurzanleitung
- SIM-Karten-Auswurfwerkzeug
- Garantiekarte

Zwar lag unserem Testsample eine Schutzhülle bei, jedoch ist diese bei den im deutschen Handel erhältlichen Modellen nicht Bestandteil des Lieferumfangs.
Technische Daten
Eigenschaften | HUAWEI P40 Pro |
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Prozessor | Kirin 9000 5G Octa-Core-Prozessor 1*Cortex-A77 3,13 GHz + 3*Cortex-A77 2,54 GHz + 4*Cortex-A55 2,05 GHz |
GPU | Mali-G78 MP24 |
RAM | 8 GB |
Speicher | 256 GB (erweiterbare mit NM-Card) |
Akku | 4.400 mAh 66W SuperCharge 50W Wireless Charging |
Display | 6,76 Zoll (17,17 cm) OLED 90 Hz 2.772 * 1.344 Pixel |
OS | Android 10 (AOS) EMUI 11 |
Kamera | Ultra Vision Leica 4-fach Kamera: 50 MP Ultra Vision Kamera (Weitwinkel, f/1.9 Blende) 20 MP Cine-Kamera (Ultraweitwinkel, f/1.8 Blende) 12 MP Teleobjektiv Kamera (f/3.4 Blende, OIS) Autofokus, Phasenfokus, Kontrastfokus |
Frontkamera | 13 MP Ultra-Vision Selfie Kamera (Weitwinkel, f/2.4 Blende) 3D-Tiefensensor |
Konnektivität | WLAN: 802.11a/b/g/n/ac/ax, 2,4 GHz und 5 GHz, 2×2 MIMO, HE160, 1024-QAM, 8 Spatial Stream Sounding MU-MIMO Bluetooth: Bluetooth 5.2, BLE, SBC, AAC, LDAC USB: Typ-C, USB 3.1 NFC |
GPS | GPS (L1 + L5 Dual Band) AGPS Glonass BeiDou (B1I + B1B + B1C + B2a Quad-Band) Galileo (E1 + E5a – E2b Tri-Band) QZSS (L1 + L5 Dual Band) NavIC |
Sensoren | Gesten 3D Face Unlock Schwerkraft Infrarot Fingerabdruck Barometrischer Druck Gyroskop Kompass Umgebungslicht Proximität Laser Farbtemperatur |
Abmessungen/ Gewicht | 75,5 mm * 162,9 mm * 9,1 mm ca. 212 g |
Schutzklasse | IP68 |
Design/Verarbeitung
Während man beim Thema Design immer streiten kann, ist das beim Thema Verarbeitung nicht der Fall. Die ist seit Jahren Premium und daran ändert sich auch beim Mate 40 Pro nichts.
Was das Design betrifft, so bleibt man bei der für die Mate Serie gewohnten Symmetrie. Ebenso bleibt es beim runden Kamera-Bereich. Auch wenn dieser sich gegenüber dem Vorgänger Mate 30 Pro leicht ändert.
Was sich ebenfalls ändert – und zwar zum besseren – ist die Haptik. Ich hatte ja beim „deutschen“ Mate 30 Pro die furchtbar glatte Rückseite kritisiert. Die lag wirklich überhaupt nicht gut in der Hand. Und einmal ist mir das Mate 30 Pro sogar vom Wireless Charging Pad gerutscht, durch den Vibrationsalarm. Das ist beim Mate 40 Pro um Welten besser. Die Glas-Rückseite ist griffig und sorgt dafür, dass das Smartphone gut und sicher in der Hand liegt.
Kamera
Der vom Mate 30 Pro bekannte „Halo Ring“ um die Linsen verschwindet. Dafür rücken die Linsen beim Mate 40 Pro dann etwas weiter auseinander. Im Ergebnis bleibt „der runde Bereich“ auf der Rückseite aber ziemlich gleich groß.

Was mich ja weiterhin stört ist, dass der Kamerabereich immer so aus dem Gehäuse heraussteht. Aufgrund des symmetrischen Designs bei der Mate Serie aber nicht ganz so, wie bei der P-Serie. Das „Kippeln“ bei der P-Serie wenn das Smartphone auf dem Tisch liegt, macht mich einfach wahnsinnig.
Beim Mate 40 Pro ist das – eben wegen der mittigen Anordnung – nicht so extrem. Aber weiterhin würde ich mir designtechnisch wünschen, dass die Rückseite wieder bündig mit dem Kamerabereich abschließt. Wie das geht hat man schon beim Mate 30 Pro mit den Varianten mit veganer Lederrückseite gezeigt.
Wie gesagt, über Design/Geschmack lässt sich streiten, aber ich finde/fände das einfach schöner.
Farbe
Da sich offensichtlich klassische Farben in Deutschland immer noch am ehesten verkaufen, geht man hier seitens HUAWEI kein Risiko ein – gerade in der aktuellen Situation – und bietet das Mate 40 Pro bei uns in Schwarz und Silber an.
Allerdings ist die Farbe Mystic Silver dabei wirklich gelungen. Denn je nach Lichteinfach leuchtet diese in den unterschiedlichsten Farben. So hat man zwischen „business-tauglichem“ Silber, bis hin zu „trendy“ Farben alles auf einmal.
Display
Auch hier bleibt man dem Stil des Vorgängers treu und setzt wieder auf ein Horizon Display. Also ein Display, welches weit über die seitlichen Ränder gekrümmt ist.
Die einen lieben es, die anderen mögen es gar nicht. So ist es eben. Allen kannst Du es nicht recht machen.

Ich persönlich mag das Design weiterhin sehr. Und auch nach einem Jahr Nutzung (das Mate 30 Pro ist weiterhin bei mir aktiv im Einsatz) habe ich keine Fehleingaben durch das Horizon Display. Dieses Argument wird ja immer von denjenigen ins Feld geführt, die das Design nicht mögen. Ich kann das – wohlgemerkt mit meinen doch sehr großen Pranken Händen – aus der Alltagspraxis überhaupt nicht bestätigen.
Die Notch – wen interessiert das eigentlich noch?
Der Aufreger von vor 2 Jahren findet inzwischen kaum noch Erwähnung. Das ist wie so oft im Technikbereich. Erstmal Aufschrei, dann beschäftigt man sich damit und die meisten kommen damit gut klar. Ja, der „Sturm im Wasserglas“ gehört irgendwie immer dazu.
Beim Mate 40 Pro ändert sich auch hier etwas zum Vorgänger. Statt Notch in der Mitte am oberen Rand des Displays, gibt es nun ein Punch Hole Design am linken oberen Rand. Ein Design was sich insgesamt wohl durchgesetzt hat.
Hardware & Software
Display
Das Display ist vor allem erst einmal wieder Mate-typisch groß! 6,76″, das sind satte 17,17 cm Bilddiagonale. Es löst mit maximal 2.772*1.344 Pixeln auf. Dazu kommt eine maximale Bildwiederholrate von 90 Hz.
Beide Werte kann man über die Einstellungen entweder manuell beeinflussen oder das Thema auch der jeweiligen Dynamik überlassen.
Darüber hinaus unterstützt das OLED auch HDR10.
Das Display ist hell – wenn es auch immer noch nicht an den Primus Samsung herankommt – und stellt Farben knackig scharf und kontrastreich dar. Die automatische Bildschirmhelligkeit regelt sehr gut und – wenn man von sehr plötzlichen Umgebungslichtänderungen absieht – sehr angenehm und kaum wahrnehmbar. So bleibt das Display in jeder Situation gut ablesbar. Und auch wenn Jahreszeit-bedingt das intensive Sonnenlicht fehlte, bin ich sicher, das dies auch für dieses Szenario gilt.
Wer Probleme mit dem OLED-typischen Flackern oder dem blauen Licht bei Displays hat, kann hier ebenfalls über entsprechende Einstellungsoptionen eingreifen. Der Blaulichtfilter lässt sich hierbei – wie gewohnt – nicht nur manuell, sondern auch zeitgesteuert eintstellen. Zusätzlich kann man die Filterstufe sogar noch anpassen. Die Flimmerreduzierung kann hingegen lediglich manuell aktiviert werden.
Beide Einstellungen führen dann zu einer deutlich kühleren Bilddarstellung, schonen aber die Augen.

Was mir sofort aufgefallen ist, als ich die ersten „Gehversuche“ mit dem Mate 40 Pro unternommen habe, war die tolle Berührungsempfindlichkeit des Displays. Jede Eingabe lief wahnsinnig genau, leichtgängig, sensibel, exakt… – ich hoffe ihr wisst, was ich sagen will – ab. Dafür sorgt die Abtastrate mit bis zu 240 Hz. Ich empfand dies in der Alltagsnutzung als wahnsinnig angenehm.
Kirin 9000
Das Herzstück des HUAWEI Mate 40 Pro ist natürlich der Kirin 9000 SoC. Begeisterten uns vor einem Jahr noch 7nm im Fertigungsprozess, so sind es beim Kirin 9000 schon unglaubliche 5nm. Nur nochmal für die Nicht-Nerds, das sind 0,000005mm! Die Vorteile gegenüber dem 7nm Fertigungsprozess gibt der Halbleiterhersteller TSMC mit rund 30% weniger Stromverbrauch an. Oder bei identischem Stromverbrauch eine um 15% erhöhte Leistung.
Höher, schneller, weiter – die Entwicklung hier in den letzten Jahren ist immens beachtlich. Den SchwanzVergleich mit den Qualcomm Snapdragon oder Apple A14-SoCs spare ich mir an der Stelle. Denn zum einen haben die Hersteller unterschiedliche Release-Zeitpunkte. Und wie man eindrucksvoll sieht, ist man ein Vierteljahr später einfach auch schon wieder einen Schritt weiter (und höher und schneller…).
Aktuell lässt der Kirin die bereits am Markt befindliche Konkurrenz schlichtweg alt aussehen. Und selbst wenn sich das demnächst dann ändert und es nocht schnellere Systeme gibt, bleibt der Kirin 9000 noch eine ganze Weile ein absoluter Highend SoC, mit dem euch alle Möglichkeiten offenstehen.
Mali G78-MP24
Dazu trägt auch die aktuelle Mali-GPU bei. Ach, was kann ich mich noch an die Anfänge mit HUAWEI erinnern. Da musste man an dieser Stelle immer die Gaming-Benchmarks machen und regelmßig darauf hinweisen, dass die GPU leider das leistungsmäßige Nadelöhr ist.
Vergesst die Zeiten – falls ihr euch wie ich noch daran erinnern könnt.
Die Mali G78-MP24 ist aktuell eine der schnellsten Grafikkarten für Smartphones. Eurem ungetrübten Spielevergnügen stehen leistungsmäßig keine Einschränkungen entgegen.
Lautsprecher – endlich Stereo
Eine Sache die in der Vergangenheit viele gestört hat, war das Thema Lautsprecher. Hier kam entweder nur ein einzelner Lautsprecher zum Einsatz – wie beim P40 Pro – oder die akustische Displaytechnologie beim Mate 30 Pro.
Für all diejenigen heißt es jetzt endlich beim Mate 40 Pro Stereo-Lautsprecher. Und die bieten sogar richtig guten Sound. Ich gebe zu, dass mir persönlich das Thema relativ egal ist. Denn ich nutze meist Kopfhörer wie die Freebuds Pro oder die Freebuds Studio für die Audio-Wiedergabe von Musik & Co.
Deshalb war es tatsächlich meine Frau, die mich darauf aufmerksam macht, als ich ihr auf dem niegel-nagel-neuen Mate 40 Pro ein Video zeigte und sie sofort sagte: „Der Ton klingt aber gut“.
Spätestens dann beim Thema Gaming zeigte sich dann aber auch mir der wirklich deutliche Unterschied im Vergleich zum Mate 30 Pro oder P40 Pro. Eine erfreuliche Entwicklung also bei HUAWEI, die man so hoffentlich beibehält.
3D-Gesichtsentsperrung und Gestensteuerung
Wie oben schon erwähnt verschwindet zwar die Notch zu Gunsten des Punch Hole Designs. Aber diesmal verschwindet nicht die 3D-Gesichtserkennung. HUAWEI ist damit meines Wissens weiterhin der einzige Android-Anbieter, der eine 3D-Gesichtserkennung bietet. Diese gibt es mit dem Mate 40 Pro und sie funktioniert weiterhin exzellent. Allerdings auch so gut, dass mit korrekt getragenem Mund-Nase-Schutz das Entsperren eben nicht funktioniert.

Dafür ist dann aber der Fingerabdrucksensor nochmal deutlich zuverlässiger geworden. Im Vergleich zu den ersten Inscreen-Fingerprint liegen hier für mich schon Welten dazwischen.
Ebenfalls dienen die Sensoren dem verbesserten Always-on-Display (AoD). Denn kaum war es endlich standardmäßig bei den HUAWEI Geräten verfügbar, schon kamen die Kritiker mit dem Thema „aber der Akkuverbrauch“. Naja, allen kann man es eben nie recht machen – oder doch?!
Denn mit der „Eyes on Display“ Funktion wird man beiden Lagern gerecht. Das AoD ist nur dann aktiv, wenn man auf das Display schaut. Oder alternativ die Hand über das Display hält. Ansonsten bleibt das Display schwarz und belastet damit nicht den Akku.
HUAWEI „versteckt“ diese Funktion übrigens hinter der Einstellung „Intelligent“ beim Anzeigemodus des AoD.
Auch an der weiteren Gestensteuerung hat man gearbeitet. Wobei mich das Thema irgendwie immer an den Film Minority Report erinnert, wo Tom Cruise in der Luft wischend auf virtuellen Displays herumscrollt.
In der Praxis finde ich diese Gesten noch wenig alltagstauglich und einige – gerade das berührungslose Scrollen – auch noch nicht so ganz zuverlässig.
Aber jede Technik steckt erst einmal in den Kinderschuhen und wer weiß was man mit den Erkenntnissen und Erfahrungen hier in Zukunft noch alles erwarten kann.
EMUI 11 – weiterhin mit Android 10 (AOS)
Über fehlende Google Mobildienste (GMS) möchte ich hier gar nicht mehr groß sprechen. Auch das Mate 40 Pro leidet natürlich unter den Auswirkungen des Handelskrieges. Folglich kommt Android 10 in der Open Source Version zum Einsatz.
Warum nicht Android 11 AOS? Ganz einfach, weil Android 11 als Open Source schlichtweg noch nicht verfügbar war, als man das Mate 40 Pro entwickelt und produziert hat.
Einen Abbruch tut diese „alte“ Android-Version dem Smartphone wirklich nicht. Denn die meisten für den Nutzer sichtbaren und relevanten Entwicklungen kamen meiner bescheidenen Meinung nach in den letzten 2 Jahren eh eher über die Hersteller UIs.
Was EMUI 11 dabei alles an Neuerungen mitbringt, das haben wir hier für euch vorgestellt:
Kamera
Frontkamera
Auch mit der Frontkamera belegt man jetzt den Spitzenrang bei den Benchmark-Spezialisten von DXOMark.

Mit der Ultravision Selfie-Cam verspricht man die besten Selbstportraits. Und auch wenn ich selber bei Selfies eher der Schnappschuss-Typ bin, ist es schon erstaunlich, wie detailreich selbst solche Schnappschüsse werden.
Darüber hinaus kommt die gute Frontkamera auch dem neuen Doppelbild-Modus zugute. In diesem Modus kann bei Videoaufnahmen gleichzeitig auf Front- und Hauptkamera zugegriffen werden. In Zeiten von YouTube, Vlogs & Co. eine praktische Funktion für viele.
Ich kann mir die Funktion sehr gut für Videos vorstellen, in denen ich euch eine Anleitung, ein Unboxing oder einfach neue Funktionen zeige. Gerade bei unseren Live-Videos mit Antworten auf eure Fragen, ist es – denke ich zumindest – ganz angenehm nicht nur ein Smartphone oder Gerät auf einem Tisch zu sehen, sondern auch die Person, die darüber spricht.
Hauptkamera
Seit einigen Jahren sprechen wir bei Smartphone Kameras vor allem über Zoom. Was hier mittlerweile mit Smartphones möglich ist, finde ich technisch total beeindruckend. Nur nochmal als Vergleich, 2020 geht mit einem nicht einmal 10mm dicken Smartphone so viel, wie vor einigen Jahren noch nur mit einem fetten Teleobjektiv vor der Linse!

Doch beim Mate 40 Pro begeistert vor allem noch etwas anderes: der Ultraweitwinkel. Ja, der ist prinzipiell nichts neues. Aber hier erinnere ich mich doch an Diskussionen, dass die Verzerrungen im Randbereich doch recht groß waren/sein sollen bei früheren HUAWEI-Modellen.
Dem hat man sich beim Mate 40 Pro angenommen. Vor allem die Software spielt hier mittlerweile eine immens große Rolle, wie unlängst schon einmal bei der „Megapixel-Diskussion“ ausführlich erklärt:
Inzwischen macht der Anteil der Software, also künstliche Intelligenz, Pixel-Binning, HUAWEI XD Fusion Engine und was da noch alles läuft, einen Anteil von rund 50% des fertigen Bildes aus. So zumindest die Einschätzung des R&D Bereiches von HUAWEI. Tendenz möglicherweise eher steigend.
„EMUI 10 Kamera – Hilfe die Auflösungseinstellung ist weg“ vom 19. Juni 2020
Das sich diese Konsequenz in der gemeinsamen Entwicklungsarbeit mit Leica auszahlt, beweist auch regelmäßig die Spitzenposition bei DXOMark. Und das oft mit deutlichem Vorsprung.

Und ja, das sieht man einfach auch. Selbst der Laie bekommt inzwischen wirklich tolle Bilder damit hin. Voraussetzung bleibt allerdings das Auge für’s Motiv. 😉

Video
Ein weiterer Aspekt, an dem man wirklich ordentlich gearbeitet hat, ist das Thema Videoaufnahmen. Auch hier gab es viele Modelle lang immer Kritik. Einerseits ist die Kritik für mich immer sehr theoretisch. Denn das wackelige Geburtstagsvideo von Oma’s 70tem wird nicht dadurch besser, dass es in 4k mit 60fps aufgenommen wird.
Andererseits muss sich ein Highend-Gerät immer auch an diesem Maßstab messen lassen. Insofern ist es durchaus legitim auch hier auf hohem Niveau zu kritisieren.
Die Highlights für mich sind hier Steady Shot und Tracking Shot. Dahinter verbergen sich einmal eine Bildstabilisierung, die endlich den Namen mehr als verdient. Zum anderen eine Autofokus-Funktion, die ein sich bewegendes Objekt – z.B. beim Sport – immer im Fokus behält.
Konnektivität
Das Mate 40 Pro ist natürlich auch Dual-SIM und eSIM-fähig. Wer – wie ich – auf eSIM setzt, kann somit 2 Rufnummern mit dem Mate 40 Pro betreiben und zusätzlich die Speichererweiterung per NM-Card nutzen.
Wie es sich für einen der größten Netzwerkausrüster gehört, wird natürlich auch der aktuelle WiFi 6 Standard ( 802.11ax) unterstützt. Hier dürfte es derzeit in heimischen Haushalten – und in anderen Bereichen sowieso – wohl eher noch an den entsprechenden Routern mangeln, die diesen Standard mitbringen.
Auch beim Thema Bluetooth ist das Mate 40 Pro auf dem neuesten Stand. Mit BT 5.2 und der Unterstützung für BLE, SBC, AAC, LDAC hat man (fast) alles was man braucht. Fast alles deshalb, weil der verbreitete aptX-Audio Codec nicht dabei ist – oder besser sein kann.
Der Hintergrund liegt wieder im Handelskrieg mit der USA. Denn aptX gehört Qualcomm, einem US-Unternehmen. Durch die Handelsbeschränkungen kann Qualcomm diesen aktuell nicht an HUAWEI liefern, bzw. HUAWEI kann keine Lizensierung bei Qualcomm erwerben.
Qualitativ Abhilfe schafft hier aktuell nur die Nutzung der neuen HUAWEI Freebuds Studio Over-Ear Kopfhörer. Diese bringen den HUAWEI-eigenen L2HC Audio Codec mit, der eine höherer adaptive Bitrate mitbringt, als aptX.
Und auch wenn Smart Home überwiegend über WiFi stattfindet, kommt auch das Mate 40 Pro wieder mit dem IR-Blaster und der entsprechenden IR Remote App. Damit lassen sich TV, Set-Top-Box & Co. auch auf klassischem Weg steuern.
Akku/Akku-Laufzeit
Mit 4.400 mAh „schrumpft“ der Akku gegenüber dem Vorgänger Mate 30 Pro um 100 mAh. Wie lange ihr damit auskommt, liegt tatsächlich sehr maßgeblich an euch selbst. Ja, tut es natürlich immer, aber ich meine hier vor allem die von euch gewählten Einstellungen.

Bildschirmauflösung, Bildschirmaktualisierungsrate, Bildschirmhelligkeit, AoD…das sind mit die größten Einflussfaktoren. Neben der tatsächlichen Nutzung natürlich. Wenn ihr hier die maximalen Werte wählt, statt der jeweiligen Automatik, dann merkt ihr das über den Tag definitiv beim Verbrauch!

Doch selbst wenn ich – abgesehen von der Helligkeit, die ich immer auf Automatik habe – alle Werte auf das Maximum setze, dann hatte ich dennoch nie Probleme durch den (Arbeits-)Tag zu kommen. Dabei nutze ich im Home Office das Mate 40 Pro auch als „Arbeits-Telefon“. Demzufolge kommt hier – zur normalen Nutzung – auch noch einiges an Telefonaten hinzu.
Auch beim Thema Laden legt man gegenüber dem bisherigen SuperCharge mit Max40W nochmal nach. Kabelgebunden sind nun 66 W möglich. Ein entsprechendes Ladegerät und Kabel sind enthalten. Wer es lieber wireless mag, der kann mit maximal 50 W aufladen.

Wichtig beim schnellen Laden sind allerdings auch die richtigen Einstellungen im Smartphone. Hier wundern sich manche, warum sie andere Ladezeiten erzielen – die viel länger sind, als die die wir so angeben. Manch einer unterstellt uns dann sogar „beschönigende Artikel“ oder gar, dass wir von HUAWEI bezahlt würden.
Die Fakten sehen ganz einfach so aus, dass als standradmäßige Einstellung zum Aufladen „Smart Charge“ aktiviert ist. Dabei wird nicht mit maximaler Leistung geladen . Folglich auch nicht so schnell. Dafür aber eben Akku schonender. Wer noch mehr für die Lebensdauer des Akkus tun möchte, wählt zusätzlich noch die Einstellung „Intelligente Akkuschonung“.
Und wer es mit maximaler Leistung und damit so schnell wie möglich mag, der deaktiviert beide Optionen.
Preis/Verfügbarkeit
Das HUAWEI Mate 40 Pro ist seit November 2020 in Deutschland in den Farben Black and Mystic Silver. Zu einer UVP von 1.199 Euro im Handel (z.B. bei Amazon*) und im HUAWEI Online Store* (aktuell mit 20 EUR Gutschein + NM Card + Car Super Charger) erhältlich.
Auch die Mobilfunkanbieter haben das HUAWEI Mate 40 Pro im Angebot mit einem jeweiligen Mobilfunkvertrag.
Fazit
Beim Mate 40 Pro hat HUAWEI das gemacht, was sie in den letzten Jahren schon ausgezeichnet hat. Sie haben die Stärken – z.B. Fotografie – kontinuierlich weiterentwickelt. Und auf der anderen Seite haben sie die Kritikpunkte aufgegriffen und sind sie angegangen, wie beim Beispiel Videoaufnahmen.
Letztlich führt das zu einem Highend-Top-Smartphone. Und wahrscheinlich würden alle es aktuell als das Topmodell sehen, die Verkäufe würden – gerade jetzt auch im Weihnachtsgeschäft – in die Höhe schnellen, wenn nicht weiterhin das Handicap der fehlenden Google Dienste (noch) schwer auf HUAWEI lasten würde.

Mir persönlich gefällt das Mate 40 Pro ausgesprochen gut. Ich mag das Horizon Display. Ich mag die Haptik, die viel besser als beim globalen Mate 30 Pro ist. Wobei mein Wunsch bestehen bleibt, dass irgendwann auch hier die Rückseite wieder bündiger abschließt, wie es bei den Modellen in China mit veganer Lederrückseite der Fall ist. Das fühlt sich einfach viel besser an und wir mir jedes mal bewusst, wenn ich das Mate 30 Pro 5G in die Hand nehme.
Die Frage, die ja immer im Kontext der neuen Modelle aufkommt, ist die Frage „lohnt es sich von einem bisherigen Topmodell zu wechseln“.
Hier muss ich – und ich habe mich da lange gequält mit den Abwägungen – doch eher mit „Nein“ antworten.
Wer mit dem P40 Pro oder Mate 30 Pro unterwegs ist, ist damit bestens ausgestattet. Alle diese Geräte erhalten auch EMUI 11. Und wenn man nicht Wert auf die letzten Nuancen Qualität bei Fotos und Videos achtet, dann lohnt es sich m.M.n. nicht hier 1.199€ auszugeben.
Nur um das klarzustellen, das liegt nicht daran, dass das Mate 40 Pro „schlecht“ ist. Es liegt einfach daran, dass ich nicht den Mehrwert in besonderem Maße für die Alltagsnutzung sehe.
Wer umgekehrt aktuell auf der Suche nach dem einem der besten Android-Smartphones ist, der ist hier genau richtig. So lange man sich mit den Einschränkungen abfindet, die aufgrund der fehlenden Google Dienste bestehen. Diese werden zwar deutlich weniger, doch einige gewichtige Punkte wie mobiles Zahlen oder vollwertige Unterstützung von Banking Apps bestehen aktuell weiterhin.
Dafür erhält man mit dem Mate 40 Pro das gewohnte (Mate-)Paket mit sehr gutem Akku, schnellem Laden, hervorragender Kamera für Foto und Video und vor allem ein verdammt schickes Smartphone!
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Leistung - 10/10
10/10
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Display - 9/10
9/10
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Kamera Foto - 10/10
10/10
-
Kamera Video - 9.5/10
9.5/10
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Software** - 5/10
5/10
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Design/Haptik - 9/10
9/10
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Akku - 9/10
9/10
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Preis (UVP) - 7/10
7/10
Zusammenfassung
**HINWEIS:
Bei der Bewertung der Software haben wir unser Bewertungssystem umgestellt. Wir bewerten hier ab sofort die fehlenden Google Dienste mit.
Die Entscheidung basiert darauf, dass es sich nach derzeitigem Stand nicht mehr um einen kurzzeitigen Zustand handelt. Faktisch beeinflusst dies die Alltagsnutzung maßgeblich.
Pros
- Hervorragende Kamera für Foto & Video
- 3D-Gesichtsentsperrung
- Stereo-Lautsprecher
Cons
- keine Google Dienste
Wenn, um die aktuelle Wi-Fi-Netzwerktechnologie geht, ist der Snapdragon 865+ und der neu eingeführte Snapdragon 888 die einzigen mobilen Prozessoren, die Wi-Fi 6E bisher unterstützen.
Wi-Fi 6E nutzt 6Ghz-Frequenz. Der Kirin 9000 und der Apple A14 unterstützen es nicht. Letzterer hat sogar nur Bluetooth 5.0 und unterstützt nur LPDDR4X-Ram.
Von allen Prozessoren finde ich Qualcomm am besten, sie haben eine gute Balance von allen, sogar führend in einigen Bereichen.
Für Anime-Fans, die gerne Videodateien von den vielen Sub-Seiten herunterladen, die 10 Bit Codec z.B. H.264 10 Bit (Hi10P) und H.265/HEVC 10bit in 720p, 1080p oder 4K Auflösung haben. Dann sollte ein Gerät mit dem Kirin 9000 verwendet werden, weil er die 10 Bit Codecs hardwaremäßig dekodieren kann. Mein Kumpel hat das getestet, aber seit dem Huawei P30 (Kirin 980 + Mali G76) funktioniert das schon. Auf der ARM Seite steht auch welche Mali GPU welchen Video Codec unterstützt. Der Kirin 9000 hat mit der Mali G78 MP24 (24 Kerne/Cluster) nun deutlich mehr Kerne/Cluster, so dass es auch bei 4K 10Bit und mehr FPS flüssig laufen sollte, wenn solche Dateien mehr im Umlauf sind.
Snapdragon-Prozessoren können H.264 10 bit hardwaremäßig nicht dekodieren, nur H.265 10 bit, das weiß ich beim Snapdragon 865+. Ob sich das mit dem Snapdragon 888 ändert, weiß ich nicht.
Apple weiß ich nicht hab kein aktuelles iPhone. Ich habe nur ein altes iPhone 5s. Aber iOS (auch das aktuelle iOS 14) finde ich zu eingeschränkt für Nutzer die gerne Dateien/Ordner verwalten, viele Dateien herunterladen, ob über Torrent, Webseiten oder Filehoster. Das noch in Kombination mit einer anständigen Video-Player-App, die ich frei herunterladen und installieren kann. Also auch ohne Account und Datenverbindung. iOS ist einfach keine Freiheit.
Unabhängigkeit gibt es derzeit nur auf Android und hoffentlich mit HarmonyOS. Hoffe, dass HarmonyOS auch auf das Notebook kommt und erfolgreich wird wie Windows, damit auch Desktop-Softwares erscheinen können, die ich sonst von Linux oder Windows kenne.
Hat jemand die Preisentwicklung der „Mate40 Pro +“ Modelle im Vergleich zum Preis von „Porsche Design“ auf Cect-Shop angesehen?