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HUAWEI P50 Pocket Test – Klappe die Dritte

Vor inzwischen gut 3 Jahren löste HUAWEI mit dem ersten eigenen Foldable – dem Mate X – einen kleinen Hype aus. Jeder wollte es sehen, anfassen, ausprobieren. Mit den faltbaren Displays kam endlich wieder etwas Evolution in den Smartphone-Alltag. Denn dieser ist – zumindest für mich – ehrlich gesagt doch etwas eintönig geworden in der jüngeren Zeit. Aber so ist das eben bei neuen Dingen; macht die Entwicklung zu Beginn noch große Schritte, ja manchmal auch Sprünge, flacht die Innovationskurve doch irgendwann ab. So ist es – für mich – inzwischen bei vielen Smartphones.

Umso mehr freue ich mich darüber, dass doch einige Hersteller das Thema Foldables weiter im Blick haben und hier entwickeln. Vor allem eben HUAWEI und Samsung. Nach dem Hype um das Mate X, das dann ein Jahr später als Mate Xs auch auf den Markt kam, und dem Mate X2, zeigt man bei HUAWEI nun ein neues Konzept. Ein Konzept, das auch schon bei Samsung mit dem Z Flip so funktioniert hat. Denn hier wird das Smartphone nicht auf Tablet-Style vergrößert, sondern auf Pocket-Style verkleinert. Der Name – P50 Pocket – ist also Programm.

Und auch diesmal möchte ich – wie schon beim Mate Xs und dem Mate X2 – vor allem auf die praktischen Erfahrungen im Alltag eingehen. Das ist in Corona-Home-Office Zeiten und gerade mal 3 Wochen Testzeitraum zugegeben etwas knapp. Aber ich denke gerade bei diesen „andersartigen“ Smartphone-Konzepten ist es doch genau das, was letztlich den Unterschied und das Interesse ausmacht.
Selbstverständlich kommen aber dabei die technischen Details in unserem HUAWEI P50 Pocket Test nicht zu kurz.

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Unboxing

Starten wir wie gewohnt damit, was ihr für eure Tantiemen alles erhaltet.

HUAWEI P50 Pocket Test Unboxing

Lieferumfang

  • HUAWEI P50 Pocket
  • Ladegerät (Max 40W)
  • USB-C-Kabel
  • Schnellstarthandbuch
  • SIM-Tool
  • Garantiekarte (marktabhängig)
  • Karte mit Warnhinweisen (marktabhängig)
  • Premium-Edition-Karte (Nur HUAWEI P50 Pocket Premium Edition, marktabhängig.)
HUAWEI P50 Pocket Test
Premium-Edition-Karte, Rückseite mit „Widmung“ zur Premium Edition

Technische Daten

HUAWEI P50 PocketTechnische Daten
Größe /
Gewicht
Aufgeklappt: 170mm x 75.5mm x 7.2mm
Zusammengeklaptt: 87.3mm x 75.5mm x 15.2mm
ca. 190 g
DisplayHauptdisplay:
6,9″ (17,53 cm)
FHD+ 2.790 * 1.188 px (442 ppi)
OLED, 120 Hz Bildwiederholfrequenz
1.440 Hz Hochfrequenz-PWM-Dimmung
300 Hz Touch-Sampling Rate

Cover-Display:
1.04″ (2,64 cm)
340 * 340 px (328 ppi)
OLED, 60 Hz Bildwiederholfrequenz
120 Hz Touch-Sampling Rate
BetriebssystemEMUI 12
(Android 11 AOS)
ProzessorSnapdragon 888 4G
Octa-Core
1 x Cortex-X1@2,84 GHz + 3 x Cortex-A78@2,42 GHz + 4 x Cortex-A55@1,8 GHz

GPU: Adreno 660
SpeicherP50 Pocket (Weiß):
8 GB RAM
256 GB intern

P50 Pocket Premium Edition (Gold):
12 GB RAM
512 GB intern
Akku4.000 mAh Lithium-Polymer
KameraFrontkamera
10,7 MP Selfie (Weitwinkel, f/2.2)

Hauptkamera
40 MP True-Chroma (Farbe, f/1.8)
13 MP Ultraweiwinkel (f/2.2)
32 MP Ultra-Spektrum (f/1.8)
SensorenSchwerkraft
Fingerabdruck
Hall
Luftdruck
Gyroskop
Kompass
Umgebungslicht
Näherung
10-Kanal-Multi-Spektrum-Sonsor
AF-Laser
SIMDual Nano SIM
Netze4G
FDD LTE: B1/2/3/4/5/7/8/12/17/18/19/20/26/28/32
TDD LTE: B34/38/39/40/41

3G
B1/2/4/5/6/8/19

2G
B2/3/5/8
VerbindungenWiFi
802.11 a/b/g/n/ac/ax (2.4 & 5 GHz)

Standortbestimmung
GPS/A-GPS/GLONASS/Beidou/GALILEO/QZSS/NaviC

Bluetooth
5.2, BLE, SBC, AAC, LADC

NFC
unterstützt

USB Typ-C
unterstützt DP1.2
FarbenWhite
Premium Gold

HandsOn – Erste Eindrücke

Erste Eindrücke – gerade auch vom Konzept – und den technischen Daten, konnten wir euch auch schon direkt zur Vorstellung im bewegten Bild anbieten. Wer es verpasst hat, kann sich die „Keyfacts“ hier auch in 5min Video anschauen.

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Design & Verarbeitung

Design-Konzept

Ich habe diesen Punkt hier nochmal aufgegriffen, weil es bei den ersten Foldables unterschiedliche Wege gab. HUAWEI setzte mit dem Mate X/Xs auf ein Display, welches dann außenliegend war. Smasung hingegen nutzte schon beim ersten Fold zwei Displays, von denen halt immer nur eines Nutzung kam. Je nachdem ob man im „Smartphone-Modus“ oder eben „Tablet-Modus“ unterwegs war.
Beim Mate X2 setzte auch HUAWEI auf dieses Konzept. Und auch ich musste eingestehen, dass dieses wesentlich alltagstauglicher ist, als das vom Mate Xs.

HUAWEI P50 Pocket Test Hinge

Beim P50 Pocket setzt man diesen Weg dann logischerweise fort. So wie es auch Samsung beim Z Flip macht. So ganz möchte man aber dann auch hier nicht auf die Option verzichten, dass auch bei zusammengeklapptem Smartphone der Informationsfluss gewährleistet ist. Deshalb packt man außen das 1.04″ Cover-Display drauf. Über dieses können grundlegende Infos abgerufen werden. Ebenso lassen sich darüber Benachrichtigungen anzeigen, die Kamera nutzen oder auch die Musikwiedergabe steuern.

Was mir darüber hinaus gefällt, ist die Fortsezung der aktuellen Designsprache der P50 Reihe. Zwar hat das P50 Pocket nicht die Dual-Matrix-Kamera, also Linsen und Sensoren in zwei kreisförmigen Elementen wie beim P50 Pro. Denn hier sitzen alle Kameraelemente in einer runden Matrix.
Doch mit dem runden Cover-Display, das genauso angeordnet ist, wie die Dual-Matrix Kamera beim P50 Pro, zeigt man auch optisch – und nicht nur durch den Namen – wo das P50 Pocket angesiedelt ist.

Ein weiteres kleines, aber feines Detail sind die vorinstallierten dynamischen Designs. Beim Auf- und Zusammenklappen des P50 Pocket sind hier entsprechende Animationen zu sehen. So geht zum Beispiel der Mond auf, bzw. unter. Ich mag genau solche vermeintlichen Kleinigkeiten, weil sie doch zeigen, dass da mit Liebe zum Detail gearbeitet wurde.

Verarbeitung

Den Unterpunkt Verarbeitung kann man bei HUAWEI bereits seit langem getrost mit einem Satz abtun. Denn hier erleben wir seit Jahren qualitativ hochwertige Verarbeitung. Und das nicht nur bei den Spitzenmodellen.


Aber bei einem Foldable ist man dann doch erst einmal skeptisch. Besonders sichtbar wird dies, wenn jemand zum ersten Mal so ein Foldable sieht. Es ist jedes Mal interessant zu beobachten, wie vorsichtig jemand beim ersten Knicken ist. Die Tatsache, dass wir eben vorsichtig mit einem Smartphone umgehen und es keinesfalls knicken ist eben doch – zumindest bei den meisten – tief verwurzelt.

Und so verhält es sich dann auch beim P50 Pocket. Ich denke die meisten würden zunächst nicht einmal bemerken, dass es ein Foldable ist, wenn man es ihnen in die Hand drückt. Denn mit Größe, Format und Gewicht entspricht es im Wesentlichen einem typischen aktuellen Smartphone. Erst bei der Nutzung des Displays dürfte es dann auffallen, da natürlich auch hier wieder die „Kuhle“ spürbar ist, die an der Faltstelle entsteht. Wie auch schon beim Mate Xs und Mate X2, ist diese jedoch vor allem fühlbar, jedoch bei Nutzung mit aktiviertem Display kaum sichtbar.

Wo sich das P50 Pocket dann nochmal deutlich gegenüber dem Z Flip abhebt, ist der passgenaue Zustand, wenn es zusammengeklappt ist.

HUAWEI P50 Pocket Test vs. Samsung Galaxy Z Flip 3

Denn wie schon beim Vergleich Mate X2 vs. Galaxy Fold 2 gelingt es HUAWEI – im Gegensatz zu Samsung – das beim Zusammenklappen keine Spalte entstehen. Das ist nicht nur von der Optik und dem Design um einiges schöner, sondern verhindert auch Eindringen von Schmutz, Staub und anderen Fremdkörpern, die das Display angreifen könnten.

Im zusammengeklappten Zustand ist die Stabilität dann natürlich nochmal deutlich größer. Deshalb kann man das P50 Pocket dann auch mit gutem Gewissen in die Hosentasche packen. Ganz ohne Sorgen es dort zu brechen oder sonst irgendwie zu beschädigen.
Mehr dazu dann später unter der Überschrift „Alltagsnutzung“.

Hardware & Software

Display

Nachdem man ja bei HUAWEI sonst immer die Curved-Displays gewohnt ist, kommen natürlich beim P50 Pocket die Freunde des eher klassischen Flat-Displays auf ihre Kosten. Wobei Flat auch nicht ganz stimmt. Denn der Rahmen steht hier etwas hervor. Das bietet dann nochmal besseren Schutz für das Display. Aber es ist auch etwas ungewohnt in der Handhabung. Gerade wenn man – wie ich – gerne die Gestensteuerung nutzt.

Diese empfinde ich mit einem Curved-Display als wahnsinnig intuitiv. Das fehlte mir hier etwas. Was weniger dem Flat-Display, sondern eben der leichten Erhöhung des Rahmens geschuldet ist. Andererseits bin ich auch sicher, dass mir dies nach kurzer Zeit nicht mehr auffallen würde, wenn ich eben nicht parallel noch ein Mate 30 Pro und Mate 40 Pro nutzen würde.

HUAWEI P50 Pocket Test

Technisch ist das Display – selbstredend – auf hohem Niveau. Wer die technischen Daten vergleicht, der sieht die Übereinstimmungen mit dem P50 Pro. Die FHD+ Auflösung sorgt für eine hochauflösende Bilddarstellung und die 120 Hz Bildwiederholrate für flüssige Bewegungen. Dazu kommt mit dem 300 Hz Touch-Sampling eine „geschmeidige“ Abtastrate, die mir schon beim P50 Pro Test positiv aufgefallen ist. Auch zur Farbwiedergabe oder zur Helligkeit lässt sich nichts negatives sagen.

Etwaige Vorbehalte hinsichtlich des Faltdisplays – vor allem im Vergleich zu einem klassischen – sind hier wirklich fehl am Platz. Einzig das langegestreckte 21:9 Format ist für manchen vielleicht gewöhnungsbedürftig. Ansonsten lassen sich natürlich die individuell bevorzugten Eigenschaften, wie Farbmodus- und temperatur auch hier wieder einstellen.

Ebenso kann die Bildschirmaktualisierungsrate auf die Modi ‚Dynamisch‘, ‚Hoch‘ und ‚Standard‘ gesetzt werden. In den beiden erstgenannten Modi werden dann die maximalen 120 Hz genutzt; beim Modus ‚Standard‘ gibt es maximal 60 Hz um den Akku etwas zu schonen.

HUAWEI P50 Pocket Test Fingerabdrucksensor Lautstärke

Wie schon beim Mate Xs ist der Fingerabdrucksensor beim P50 Pocket übrigens auch nicht unter dem Display verbaut. Er sitzt seitlich im Power-Button, wo er aber ebenfalls gute Arbeit verrichtet.
Dafür bietet das P50 Pocket zum Entsperren aber auch eine Gesichtserkennung; wenn auch nur in 2D, da die entsprechenden Sensoren fehlen.

Snapdragon 888 4G & Adreno 660

Für die Performance sorgt das gleiche Setup wie im P50 Pro. Der Qualcomm Snapdragon 888 Octa-Core, der bis zu 2,84 GHz taktet sorgt für eine sehr gute Performance. Dem zur Seite stehen 8 GB, bzw. 12 GB RAM, die für alle mir bekannten Anwendungen absolut ausreichend sind und für schnelle Leistung sorgen. Zusammen mit der Adreno 660 laufen damit nicht nur alle Apps absolut flüssig, sondern auch Gaming auf dem P50 Pocket.

Beim Vergleich mit dem Mate 40 Pro, das mit dem vermeintlich etwas performanteren Setup Kirin 9000 und Mali G78 MP24 ausgestattet ist, konnte ich im direkten Vergleich in der Praxis wirklich nichts feststellen.
Letztlich dürfte ein Unterscheid lediglich in Benchmarks auffallen. Wobei man da dann auch wieder genau differenzieren müsste, in welchem Bereich denn jeweils das eine Setup die Nase vor dem anderen hat.

In der Praxis ist dies jedoch alles vollkommen irrelavant, da einfach alles richtig gut läuft!

Lautsprecher

Habe ich die Lautsprecher beim P50 Pro noch explizit gelobt, da sie mir wirklich – WIRKLICH – gut gefallen haben, ist beim P50 Pocket leider genau das Gegenteil der Fall. Genau genommen muss ich auch sagen DER Lautsprecher. Denn beim Pocket ist nur Platz für einen Sound-Ausgang. Und der klingt leider für mich irgendwie „blechern“. Audiophile Menschen könnten das sicher noch mit besseren und genaueren Worten beschreiben. Aber da ich das nicht bin, maße ich mir das nicht an.

Für mich bleibt einfach festzuhalten, dass der Sound des P50 Pocket leider nicht so gut ist.

EMUI 12

Als Betriebssystem kommt EMUI 12 von HUAWEI zum Einsatz. Zumindest gibt HUAWEI das so offiziell an. Die bisherige Angabe des zugrunde liegenden Android in der Open Source Version (AOS) entfällt inzwischen vollständig. Android ist quasi bei HUAWEI gestrichen. Faktisch basiert EMUI 12 beim P50 Pocket auf Android 11 (AOS).
Weiterhin gibt es also keine Google Mobildienste und all die damit verbundenen Einschränkungen, die uns jetzt inzwischen schon seit fast 3 Jahren begleiten. Und das ändert sich auch beim P50 Pocket nicht.

Damit hat man – gegebenenfalls – Einschränkungen. Denn weiterhin bietet die AppGallery von HUAWEI bei weitem nicht den Umfang wie die Stores von Google oder Apple.
Nimmt man hier den Umweg über alternative Stores oder Clients – vor allem Aurora – dann ist dennoch nicht der volle Funktionsumfang mancher App gewährt. Hier fehlt eine Karte – da der Anbieter auf Google Maps setzt – dort fehlt die Push-Benachrichtigung und andere Apps starten erst überhaupt nicht.

Ja, auch nach fast 2,5 Jahren bleibe ich dabei, dass es auch ohne Google geht. Aber wenn man genau auf die eine App angewiesen ist, die dann doch nicht geht, dann ist das halt Mist. Und insgesamt ist es halt nicht so bequem(!) wie mit vollem Google-Funktionsumfang.
Und in inzwischen knapp 3 Jahren Embargo, konnte HUAWEI wesentliche Elemente eben nicht kompensieren.

Ebenso gibt es auch weiterhin kein HarmonyOS für den globalen Smartphone-Markt. Wobei der Funktionsumfang von EMUI 12 und HarmonyOS nahezu identisch sind. Und irgendwie sollte es dann wohl mit dem anstehenden HarmonyOS 3 dann Ende des Jahres soweit sein, das wir dieses (hoffentlich) global als neues Betriebssystem bekommen.

HUAWEI P50 Pocket Test Apps

EIn Wort noch zum Thema Bloatware, welches einige in Tests – wobei ich das nicht ernsthaft Tests nennen kann – ansprechen.
Auf den aktuellen Geräten gibt es diverse Ordner, die nach unterschiedlichen Kategorien benannt sind; z.B. Unterhaltung, Geschäftlich, Social Media oder Lifestyle. Diese Ordner enthalten erst einmal lediglich App-Empfehlungen.

Diese sind aber – wie gerne fälschlich unter dem Kontext Bloatware behauptet – eben gerade nicht vorinstalliert. Vielmehr muss man die Symbole aktiv antippen und dann die App erst einmal über die AppGallery herunterladen und installieren. Wer das alles nicht möchte, der löscht einfach die Empfehlungen, ignoriert diese, wartet auf bessere oder deaktiviert diese Funktion mit den Vorschlägen einfach ganz.

Kamera

Wie schon bei den beiden weiteren Foldables im Portfolio, orientiert man sich auch beim P50 Pocket am Kamera-Setup des aktuellen Flagschiff-Modells.

P50 PocketP50 Pro
Hauptkamera40 MP True-Chroma (Farbe, f/1.8)
13 MP Ultraweiwinkel (f/2.2)
32 MP Ultra-Spektrum (f/1.8)
50 MP True-Chroma (Farbe, f/1.8, OIS)
40 MP True Chroma (Mono, f/1.6)
13 MP (Ultraweiwinkel, f/2.2)
64 MP Teleobjektiv (f/3.5, OIS)
Frontkamera10,7 MP Selfie (Weitwinkel, f/2.2)13 MP Selfie (Weitwinkel, f/2.4 AF)

Damit wir uns nicht missverstehen: das P50 Pocket ist sicher nicht darauf ausgelegt, ein „Kamerawunder“ zu sein. Bitte interpretiert also hier nicht hinein, dass man mit dem P50 Pocket genauso gute Aufnahmen machen kann, wie mit dem P50 Pro. Das ist nicht der Fall.

Aber auch beim P50 Pocket geht man eben den Weg mit der True-Chroma Kamera. Diese arbeitet wieder auf RGGB-Basis und nicht mehr mit RYYB. Ebenso kommt beim P50 Pocket auch die 13 MP Ultra(ultra)Weitwinkel-Kamera zum Einsatz. Den Unterschied bei diesem 13mm Ultraweitwinkel, hatte ich im P50 Pro Test schon aufgezeigt, anhand des Vergleiches mit dem Mate 40 Pro.

Und mit diesem Setup gelingen dann eben auch mit dem P50 Pocket sehr gute Fotos. Massgeblich ist dann auch hier sicher die inzwischen hervorragende Software. Dass diese inzwischen mehr als 50% des fertigen Bidles ausmacht, haben wir hier schon häufiger erläutert. Aber dennoch benötigt auch eine Software entsprechendes Rohmaterial. Anders ausgedrückt, aus

Wer es hier dann noch etwas genauer wissen möchte, den muss ich noch etwas vertrösten. Aber unser Autor Fabian, der drüben bei den Kollegen von TechnikNews das P50 Pocket getestet hat, bereitet gerade einen direkten Fotovergleich mit dem P50 Pro vor. Das P50 Pro ist bereits seit einiger Zeit sein Daily Driver, deshalb kann man auch den Artikel hier demnächst sicher gespannt sein.

Über dieses „Grund-Setup“ hinaus, unterscheiden sich dann aber die beiden Geräte. Während das P50 Pro den beliebten (optischen) Zoom mitbringt, bietet das Pocket gar keine Zoom-Linse. Es gibt hier einen 2-fach und 5-fach Zoom. Wobei sich dieser im direkten Vergleich – zumindest auf kurze Distanzen – ebenfalls sehen lassen kann.

Anstelle Zoom gibt es beim P50 Pocket eine Ultra-Spektrum Kamera. Hier dürften sich die Geister dann wieder scheiden. Während die einen die künstlerischen Möglichkeiten sehen, sehen andere sicher nur Spielerei. Denn zusammen mit der kleinen UV-Lampe bringt uns das die Ära der Schwarzlichteffekte zurück. Wer in den 90ern schon in Diskotheken und Clubs unterwegs war, der wird sich erinnern.

Zudem bietet die Kamera die Möglichkeit einen Sonnencreme-Test zu machen. Was hierzulande sicher bei den meisten – außer besorgten Müttern im sommerlichen Freibad 😉 – für Lachen sorgen wird, ist in Asien durchaus ein Thema. Der Schutz der Haut vor Umwelteinflüssen wird dort anders betrachtet.
Die praktische Bewertung möge hier jeder für sich selber vornehmen. Ich finde mal wieder interessant, was alles mit einem Smartphone machbar ist. Und bin gespannt, was als nächstes kommt.

Auch schicke Selfies scheißt das P50 Pocket selbstverständlich. Die Frontkamera versieht hier ihren Dienst gewohnt souverän. Und wer „mehr“ Selfie möchte, kann auch das Setup der Hauptkamera nutzen. Dafür aktiviert man einfach über das Cover Display im zusammengeklappten Zustand die Kamera und nutzt dann das kleine Display um sich optimal abzulichten.

HUAWEI P50 Pocket Test Kamera Cover Display

Abschließend noch ein Wort zu Videoaufnahmen. Diese sind bis zu einer maximalen Auflösung von 4K @30fps möglich. Bei 1080p könnt ihr auch mit 60 fps aufnehmen. Diese Werte garantieren erst einmal gute Videoqualtität.

Allerdings fehlt es dem P50 Pocket an einem optischen Bildstabilisator. Ich persönlich finde hier eine gute Softwarelösung in vielen Anwendungsbereichen auch ausreichend. Aber wer beim Filmen „in Motion“ geht, muss mit eher leicht verwackelten Aufnahmen oder eben Schwenks rechnen.
Aber für das TikTok oder Insta-Video ist man auch mit dem Pocket definitiv top aufgestellt.

Konnektivität – kein 5G

Auch hier kann ich nahtlos an die Erfahrungen mit dem P50 Pro vor einigen Wochen anknüpfen.

Das WiFi lässt hier mit WiFi 6, 2 x 2 MIMO, HE160, 4.096 QAM und 8 Spatial-Stream-Sounding MU-MIMO keine Wünsche offen. Bluetooth gibt es in Version BT 5.2. Allerdings muss man auch hier auf den aptX (HD) Audio-Codec verzichten. Obwohl dieser ja auch Qualcomm gehört und man da irgendwie bei einem Qualcomm SoC vielleicht hätte rechnen können.

Was mich beim P50 Pocket noch mehr wundert, als beim P50 Pro ist die fehlende eSIM Funktionalität.

HUAWEI P50 Pocket Test SIM
Dual Nano-SIM oder Nano-SIM & Nano SD sind möglich

Der große Knackpunkt bei der Konnektivität bleibt aber das Fehlen von 5G. Und da möchte ich einfach zitieren, was ich bereits beim P50 Pro geschrieben hatte und was sich auch bis heute nicht geändert hat an meiner Meinung dazu:

Denn wie oben beim Prozessor schon kurz erwähnt, kommt der Snapdragon 888 nicht – wie gewohnt – mit 5G-Modem, sondern in einer speziellen LTE-Variante, also 4G-only. Hintergrund ist hier – wer hätte es gedacht – das US Handelsembargo.

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Und natürlich kann man jetzt an dieser Stelle sachlich argumentieren, dass mit 4G, bzw. 4G+, auch ordentliche Downloadraten bis rund 500 MBit/s möglich sind. Gerade in Zeiten wo 5G noch nicht flächendeckend verfügbar ist – und erst recht nicht als Standalone (SA), sondern fast ausschließlich als Non-Standalone (NSA) – ist 4G+ weiterhin ein Standard, der für die mobile Nutzung der meisten wenig Einschränkungen gegenüber 5G darstellt.

All diese Argumente dürften bei den allermeisten jedoch verpuffen. Zukunftssicher will man aufgestellt sein. Und sowieso ist da – ist das irgendwie typisch deutsch? – der ständige Vergleich mit anderen Modellen und das was „am meisten“ bietet, ist eh das bessere und sollte gekauft werden. Gefühlt auch ohne den Anspruch, dass man dabei alle Funktionen braucht oder je nutzen wird.

Aber wenn – was ja für einen Netzwerkausrüster nicht unlogisch ist – selbst HUAWEI überall die Vorteile von 5G bewirbt, dann wird es mit Argumentation auch irgendwann eng. Und dem kann man sich dann auch als HUAWEI-Fan nicht mehr so ganz entziehen; oder man will es auch einfach nicht. Erst recht nicht, wenn man schon an anderer Stelle – Google – ggfs. Einschränkungen hinnimmt.

Zitat Ende!

Akku/Akku-Laufzeit

Die 4.000 mAh Stunden in den technischen Daten waren für mich erst einmal eine Ansage. Vor allem im Vergleich mit dem Galaxy Z Flip 3, das lediglich einen 3.300 mAh Akku verbaut hat.
Das große Aber kam dann aber recht schnell in der Praxis. Diese zeigte – wieder einmal – dass technische Daten (Theorie) das eine und das echte Leben (Realität) etwas ganz anderes sein kann.

Kurz gesagt ist der 4.000 mAh Akku des P50 Pocket enttäuschend. Vor allem das Display scheint mir hier der Akkufresser zu sein. Ja, bevor jetzt wieder die ganz Eifrigen in den Kommentaren schreiben, dass das bei jedem Smartphone so ist, es ist hier nochmal (gefühlt) deutlicher.
Denn wenn ich das P50 Pocket eher passiv nutze, also mit wenig Displayzeit, dann hält der Akku auch tatsächlich 1,5 Tage. Und das trotz vieler Hintergrund-Apps, Push-Benachrichtigungen (über den microG-Service) usw..

Sobald ich das P50 Pocket dann aber mal bevorzugt nutze, um diese ganzen Mails und Meldungen auch zu lesen und damit die Displayzeit steigt, geht der Akku schnell in die Knie. Die Nutzung von morgens bis abends („Arbeitstag“) ist dann zwar möglich, aber dann muss das P50 Pocket aber auch ganz dringend an die Stromtankstelle. Hier kann man dann mit dem beiliegenden Max40W-Netzteil allerdings auch zügig wieder dafür sorgen, dass man das P50 Pocket wieder nutzen kann.

Alltagsnutzung

Gerade weil das P50 Pocket vorrangig in der Premium Edition in Werbung und Testberichten präsent ist, tun viele das Gerät schnell als „It-Piece“ ab. Dieses Vorurteil wird dem P50 Pocket aber nicht gerecht.

Zugegeben, auch ich habe damals beim Samsung Galaxy Z Flip gedacht: „Was soll das denn?“ Geschuldet war mein erster Eindruck wohl der Vorliebe für große Displays. Ja, da isser wieder, der alte Mate-Fan(boy). Aber beim ersten Kontakt mit dem Z Flip wurden dann auch gleich die Vorzüge klar. Und es kamen Erinnerungen auf. Konkret an mein Motorrola Razr v600 Klapphandy.

Das kam bei mir irgendwann so 2004/2005 zum Einsatz. Der Vorgänger war das eher globige Nokia 7650, ein Barrenhandy zum Aufschieben. Das Moto passte super in die Hosentasche. Das Display war geschützt. Und ein kleines Außendisplay zeigte Anrufe und SMS – mehr hatten wir ja früher nicht 😉 – an.

Und diese praktischen Details kamen mit dem P50 Pocket dann tatsächlich auch zurück.

HUAWEI P50 Pocket Test

Ich muss hinsichtlich der „normalen“ Größe auf nichts verzichten. Denn mit 6.9″ ist das Display sogar größer als beim P50 Pro (6.6″). Allerdings ist der Formfaktor hier etwas schmaler.
Gleichzeitig kann ich es bei Nichtnutzung zusammenklappen und in die Hosentasche stecken. Dabei ist es durch das Zusammenklappen nochmal robuster und ich muss mir keine Sorgen machen, dass mein Smartphone in der Hosentasche verbogen wird.

Zudem wird auch noch das Display geschützt. Hier kommt dann auch nochmal zum Tragen, dass das P50 Pocket bündig schließt. Zusammen mit dem erhöhten Rahmen um das Display kann hier also kein Schmutz, Staub , Schlüssel oder was sonst noch so alles in Hosentaschen herumgeistert, dem Display etwas anhaben.


Und obwohl in den 3 Wochen Testzeitraum – Dank Home Office und häuslichem Corona-Fall – der Außeneinsatz nicht ganz so häufig war, habe ich schnell gefallen an diesem Konzept gefunden. Selbst im häuslichen Einsatz habe ich das P50 Pocket dann nach gut einer Woche instinktiv immer zusammengeklappt. Es ist einfach intuitiv.

HUAWEI P50 Pocket Test

Dadurch kam dann aber – gute Test-Nebenwirkung – der Klappmechanismus häufig zum Einsatz. Musste ich da beim ersten Mate Xs auch noch einen Folienschaden verzeichnen, zeichnete sich schon mit dem Mate X2 eine deutlich verbesserte Qualität ab.
Beim P50 Pocket habe ich keinerlei Anzeichen für Sorge gefunden, dass hier das Display schnell aufgeben könnte.

Und auch wenn 3 Wochen für einen echten Erfahrungsbericht im Grunde viel zu kurz sind, würde ich dem P50 Pocket definitiv die Alltagstauglichkeit attestieren. Ich gehe sogar so weit, dass ich inzwischen echt ins Grübeln käme, wenn ich die Wahl zwischen dem Konzept Mate X2 und P50 Pocket hätte. Und das will bei mir schon etwas heißen.

Preis & Verfügbarkeit

Das HUAWEI P50 Pocket wird in zwei verschiedenen Varianten angeboten, die sich beim Speicher und der Farbe unterscheiden. Die günstigere Version für eine UVP von 1.299 Euro gibt es nur in Weiß mit 8 GB RAM und 256 GB an internem Speicher. Für die goldene Premium Edition mit 12 GB RAM sowie 512 GB Flash-Speicher müssen Kunden 1.599 Euro auf den Tisch legen. Im HUAWEI Shop gibt es dann allerdings noch die FreeBuds Studio und Sky on top*.

Fazit

Tolles Konzept, innovative Weiterentwicklung im Bereich Foldables, tolles Premium-Smartphone.

Ein sehr gutes Fazit. Doch leider absolut unvollständig…

Denn es gibt leider auch beim P50 Pocket einige „große Aber…“. Angefangen sicher mit der Tatsache, dass weiterhin keine Google-Dienste an Bord sind und das einfach an manchen Stellen Einschränkungen oder „Umwege“ bedeutet. Konnten viele von uns damit aber noch gut leben – manch alter Android-Pionier fühlt sich sogar an die guten alten Anfangszeiten erinnert – wird es mit dem Fehlen von 5G dann doch schon schwieriger.


Ja, auch das geht. Aber zukunftssicher ist das P50 Pocket damit nicht. Zumal der 5G-Ausbau im Non-Standalone Bereich im Vergleich zum LTE-Ausbau verdammt schnell ging. Und Standalone ist da durchaus auch in Sicht in den nächsten 2 Jahren. Für manch einen sind 2 Jahre zwar 1-2 Smartphones, aber bei diesem speziellen Gerät wage ich das eher zu bezweifeln.
Dafür spricht dann auch der Preis. Für die Kohle möchte ich Premium in allen Bereichen haben. Und das kann – und hier meine ich wirklich, dass HUAWEI zwar will, aber es aufgrund der Umstände eben nicht kann – man aktuell nicht bieten.

HUAWEI P50 Pocket Test Cover Display Kamera

Einerseits freut es mich auch hier, dass man das Gerät auch bei uns auf den Markt bringt. Dass man zeigt, was HUAWEI im Bereich Smartphones kann. Da steckt viel Forschung & Entwicklung drin. Bereiche, in die HUAWEI viel Geld investiert.


Andererseits dann aber auch wieder schade, dass man 2 Farben anbietet, die dann doch schnell das It-Piece Vorurteil bei vielen generieren. Dabei dürfte es im europäischen Raum kaum Influencer geben, die derzeit ein HUAWEI nutzen. Außer auf den 3 Bildern und der Story auf Instagram oder TikTok, für die sie nen Haufen Geld von HUAWEI bekommen.


Da frage ich mich, ob man nicht mit dem schwarzen Modell – ja, das gibt es auch, aber eben nicht hier, vielleicht wenigstens einige Geeks angesprochen hätte.

Und so bleibe ich wieder bei einem Fazit mit einigen offenen Fragen – einigem Unverständnis – zurück. Und leider auch wieder mit der fehlenden Kaufempfehlung. Denn es verhält sich für mich ähnlich wie beim P50 Pro. Das ist mir zu viel Geld, das HUAWEI da verlangt, dafür, dass man an zu vielen Stellen Abstriche machen muss.

Erst recht auch, wenn man bedenkt, dass das Galaxy Z Flip 3 aktuell für weniger als die Hälfte zu haben ist. Zwar macht HUAWEI hier bei Design, Verarbeitung, Speicher, Kamera sicher einiges besser. Aber dafür muss ich auch nicht auf Google, 5G, eSIM und sogar IP-Zertifizierung verzichten – für deutlich weniger Geld.

Ich kann hier nur hoffen, dass all diese Entwicklung von HUAWEI sich irgendwann mal wieder in einem Gerät bezahlt macht, das dann wieder wirklich vergleichbar und ohne Einschränkungen ist. Dann werden sicher auch einige über die UVP hinwegsehen.

  • Leistung - 9/10
    9/10
  • Display - 8/10
    8/10
  • Kamera Foto - 8.5/10
    8.5/10
  • Kamera Video - 7/10
    7/10
  • Software - 4/10
    4/10
  • Design/Haptik - 9/10
    9/10
  • Akku - 6/10
    6/10
  • Preis (UVP) - 5/10
    5/10
7.1/10

Summary

Das P50 Pocket Premium Edition ist so natürlich vor allem Luxus. Wer hier weniger Bling Bling sucht, ist beim weißen Modell richtig. Man muss weiter mit mancher Einschränkung leben und preislich trägt HUAWEI mit der aufgerufenen UVP nicht wirklich dazu bei, dass man bei Interesse für diesen „Pocket-Style“ nicht zum Mitbewerber Samsung geht. Aber man zeigt, dass man weiterhin bei Smartphones technisch ganz oben mitspielen kann.

Pros

  • Hervorragendes technisches Design
  • Luxus-Feeling
  • absolut praktische Alltastauglichkeit
  • gute Foto-Qualität

Cons

  • schwacher Akku
  • keine Google-Dienste
  • kein eSIM
  • kein 5G
Erzähl es weiter:
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3 Kommentare

  1. Matthias 26. März 2022
  2. Volker Haiges 25. März 2022
    • Marco 25. März 2022

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