Immer wieder lese ich – vor allem in unserer Huawei Community auf Facebook – die Frage nach guten Kameraeinstellungen und wie man am besten Fotos mit dem Smartphone macht. Kein Wunder, denn Smartphone Fotografie scheint in den letzten Jahren absolut zu boomen.
Die beste Kamera ist die, die man dabei hat!
Woran das liegt dürfte mit diesem oft verwendeten Zitat klar auf der Hand liegen. Ich habe das zum ersten Mal im Rahmen der Präsentation des Huawei P9 gehört; das erste Huawei mit Leica Kamera! Dort hatte ich das Vergnügen einen kurzen Foto-Workshop mit Paul Ripke – der Fotograf der die DFB-Elf beim WM-Titel in Brasilien begleitet hat – zu besuchen und hörte das Zitat zum ersten Mal. Seitdem nutze ich keine DSLR mehr, sondern nur noch das Smartphone für Fotos.
So auch vor einigen – wieder viel zu schnell vergangenen – Tagen, als ich einen Tag im niederländischen Breskens an der Nordsee verbrachte; eben „Ein Tag am Meer“. Ich habe mir da einfach mal eine Stunde Zeit genommen, habe mein P10 geschnappt und bin auf eine kleine Foto-Tour gegangen. Dabei habe ich dann durchaus beherzigt, was all die tollen Fotografen immer so empfehlen. Zeit lassen beim Motiv einfangen. Einfach mal schauen, wie es wirkt, wenn man verschiedene – ungewöhnliche – Winkel probiert, auf Symmetrie achtet, das Motiv unterschiedlich im Bildausschnitt positioniert usw. usf.
Bevor ich mit den eigentlichen Bildern loslege, vielleicht noch eine Klarstellung. Ich bin kein Fotograf. Ich habe das weder gelernt, noch einen Kurs besucht, noch würde ich mir anmaßen mich hier gleich zu stellen mit einem ambitionierten Hobby- oder gar Profi-Fotografen. Was ich hier weitergeben möchte, sind einfach persönliche Erfahrungen, die aus Ausprobieren und Austausch mit anderen „Knipsern“ bestehen.
Meine Bilder und ihre Entstehungsgeschichten
Mein absoluter Lieblings-Modus in der Kamera App ist der Offenblende oder Große Blende Modus der Leica Kamera. Da kann man mit ein und demselben Bildausschnitt und Motiv durch ein wenig fokussieren wirklich viel machen. Und vieles von dem, was ich bisher geschrieben habe – Modus, Winkel, Motiv aussuchen und positionieren – findet sich auch gleich in den ersten Bildern wieder.
Als Motiv haben hier die Buhnen am Strand hergehalten. Letztlich habe ich hier einfach die Große Blende aktiviert, das P10 auf Höhe der Buhnen gehalten und losgeknipst. Das linke Bild ist ehrlich gesagt auch mein Favorit der ganzen Tour geworden. Die Unschärfe in der Ferne spiegelt für mich so ein bisschen die Ruhe und Erholung des Tages am Meer und gleichzeitig im Nachhinein auch das Fernweh wieder.
Der Vordergrund ist dann folgerichtig auch bewusst nicht mittig – Stichwort Positionierung und „goldener Schnitt“. Und auch die Tatsache, dass der Horizont nicht genau waagerecht ist, ist bewusst gewählt.
Strandklassiker – Muscheln
Natürlich darf auch der Klassiker an jedem Strand nicht fehlen – Das Muschel-Bild.
Hier habe ich vor allem darauf geachtet, dass nur DAS EINE Motiv im Bild ist. Also keine weiteren Muscheln, keine Stöckchen oder sonst irgendwas. Nur die Muschel und der Rest ganz clean. Dazu dann noch die Anpassung an die Farbe der Muschel. Während ich bei der orangenen die Sandfarbe in einem ähnlich warmen Ton aufnehmen wollte, wollte ich bei der weißen einen starken Kontrast haben. In diesem Fall habe ich einfach im rechten Bild eine deutlich kürzere Belichtungszeit gewählt.
Road to nowhere vs. Road to lighthouse
Oberhalb vom Strand verlief eine Straße. Hier fielen mir gleich die gelben Markierungen auf, die mich an diese typischen US-Highway Bilder mit den endlosen Straßen erinnerten. Aber irgendwie sind die Straßen in den Niederlanden eben nicht endlos und folglich fehlte mir auf dem Bild auch etwas.
Der Blick in die entgegengesetzte Richtung bracte dann ein schönes Hintergrundmotiv – den Leuchtturm „Nieuwe Sluis“. Da ich hier die Straße mit den gelben Markierungen im Fokus hatte, habe ich diese folglich auch in den Fokus genommen (mittleres Bild). Dazu darauf geachtet, dass der Kontrast Straße – gelbe Markierung etwas höher ist, als im ersten Bild. Hier ließ sich das ganz ohne Profi-Modus regeln. Einfach ein bisschen mit der großen Blende und dem Setzen des Fokus experimentieren. Hier mag ein Profi-Fotograf jetzt vielleicht erschauern, aber wie zuvor schon klargestellt, geht es mir allein um das Ergebnis und nicht immer um den „richtigen“ Weg.
Und da ich ein großer Fan von dunklen Bildern bin – das muss nicht unbedingt schwarz-weiß sein – habe ich anschließend nochmal den Fokus nachträglich geändert und in der gleichen Bearbeitungsfunktion den Monochrome-Filter gewählt. Auch hier ist es letztlich spielend einfach mit etwas Geduld und Ausprobieren noch ganz andere Eindrücke aus ein und demselben Bild herauszuholen.
Das wird meiner Meinung nach auch an den folgenden Bildern deutlich. Diese sind nur wenige Meter neben den vorigen entstanden. Genau wie die gelben Markierungen, dienen hier die Steine der Farbahnbegrenzung als Fokus. Oder eben auch nur als „Beiwerk“, wenn der Leuchtturm selber im Fokus steht.
Natürlich sieht es etwas komisch aus, wenn der deutsche Strand-Tourist sich in den Niederlanden mit dem Smartphone auf die Straße legt und anfängt Fotos zu machen. Aber mal ganz ehrlich, ein Bild stehend auf der Straße vom Leuchtturm wäre der klassische Langeweiler für jeden Urlaubs-Dia-Abend!
Der Leuchtturm
Er war das eigentliche Ziel meiner kleinen Huawei P10 Foto Tour. Leider ist der Leuchtturm eine beliebte Touristen Attraktion und so war es unmöglich ein schönes Bild zu machen, ohne das man ein Gewimmel von Leuten darauf sieht. Eigentlich!
Denn auch hier lohnt sich wieder einfach mal den Blick für andere Perspektiven offen zu haben. Also bin ich auf die andere Seite des Deichs und habe den Leuchtturm von dort ins Visier genommen.
Auch hier kam wieder die große Blende zum Einsatz. Einmal habe ich den Leuchtturm selber in den Fokus genommen (links) und einmal das Gras, in dem ich auf dem Deich lag. Die Bearbeitung des rechten Fotos hat dann Google übernommen. Ich sichere alle meine Aufnahmen bei Google Fotos und finde es immer wieder faszinierend, was Google da automatisch aus den Fotos macht.
Und auch mit Snapseed kann man immer tolle – gerne auch etwas „extreme“ Bearbeitungen machen.
Der Portrait Schnappschuss
Zu guter Letzt war dann da noch der Portrait Schnappschuss am Meer. Mir gefiel der natürliche Eindruck sehr gut. Bloß der Hintergrund passte das mal so überhaupt gar nicht rein.
Und auch hier kamen wieder einfache Bordwerkzeuge zum Einsatz. Einfach einen Mono(chrome) Filter drübergelegt und den Hintergrund via Illusion (Huawei App), bzw. Fokus (Snapseed) unscharf gemacht.
Ganz nebenbei finde ich, dass monochrome Portraits (fast) immer viel ausdrucksstärker wirken!
Wie bekomme ich denn jetzt das beste Bild?
Die Antwort auf die Frage ist letztlich ganz einfach und doch ist es nicht einfach (sorry für die Philosophie).
Einfach in dem Sinne, dass es genauso ist, wie bei jedem anderen Hobby. Man muss üben, üben, üben. Immer mal wieder was Neues versuchen. Sich bei Anderen das Abschauen, was einem selber gefällt und daran orientieren.
Und es ist dann doch nicht so einfach, da man sich hier wirklich mit Zeit und Geduld an das „perfekte“ Bild herantasten muss.
Aber bringt diese Geduld auf. Das „perfekte“ Bild, muss nicht für andere perfekt sein, sondern für EUCH! Probiert aus. Legt euch mal hin für ein Foto. So banal es klingt, dreht einfach mal das Smartphone um – bei einem Hochkant Foto – und fotografiert mit der Linse von unten nach oben.
Wer sich schöne Anregungen holen möchte, sollte mal bei Huawei Museum vorbeschauen. Und auch wir versuchen das ein oder andere gelungene Bild auf unserem Huawei.blog Instagram Account zu zeigen.
Alle Bilder aus diesem Artikel gibt es übrigens auch in voller Größe und mit allen EXIF-Daten – falls sich da jemand was abschauen möchte – auf meinem Flickr-Account im P10 Album.