Huawei P40 Lite - Titelbild

Huawei P40 Lite im Kurztest

Zugegeben – ich hatte mich auf das Review des Huawei P40 Lite sehr gefreut. Einerseits, weil es das erste Huawei Smartphone seit langem war, welches ich intensiver nutzen durfte. Zum anderen, weil ich als Technik-Enthusiast sowieso diese natürliche „Anziehungskraft“ neuer Technikprodukte verspüre.

„Warum aber erst jetzt der Test?“ wird sich der eine oder andere bestimmt fragen.

Meine gemeinsame Zeit mit dem Huawei P40 Lite bzw. der Verfassung des Reviews war wohl aus irgendeinem Grund unter einem schlechten Stern: Neben der Corona-Epidemie hatte ich zusätzlich mit einem kompletten Datenverlust (inklusive eines fertigen Reviews) zu kämpfen … Bitte lasst euch von mir den guten Rat geben: Macht am besten jede Woche Backups oder speichert gleich alles an mehreren Orten – ich hätte mir damit viel Stress erspart …

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Aber zurück zum eigentlichen Thema:

Das Huawei P40 Lite ist das dritte Gerät in der aktuellen P40-Serie – neben dem Huawei P40 Pro und dem Huawei P40 – und markiert den Einstieg bzw. das untere Mittelklasse-Segment hinsichtlich Ausstattung sowie Preis. Es folgt somit dem Huawei P30 Lite und verbessert dieses in einigen Punkten wie Display, Kamera, Akku sowie Performance.

Zur schnellen Übersicht mal die technischen Daten – auf einzelne relevante Aspekte gehe ich im Laufe des Reviews noch näher ein.

Technische Daten

ProzessorHiSilicon Kirin 810, 64 Bit
CPU2x 2.27GHz Cortex-A76+ 6x 1.88GHz Cortex-A55
GPUMali-G52 MP6
RAM6 GB
ROM128 GB
Akku4.200 mAh; SuperCharge 40W
Display6.4″, 2310×1080 Pixel, 16 Mio. Farben, IPS/​LTPS, Punch-Hole
OSAndroid OS; EMUI 10.0.1 (Update auf 10.1 verfügbar)
Kamera48.0MP, f/​1.8, Phasenvergleich-AF, LED-Blitz,Videos @1080p/​ 30fps; 8.0MP, f/​2.4, Weitwinkelobjektiv; 2.0MP, f/​2.4, Makroobjektiv; 2.0MP, f/​2.4, Tiefenschärfe
Frontkamera16.0MP, f/​2.0, Videos @1080p/​30fps
KonnektivitätUSB-C 2.0 (OTG), 3.5mm-Klinke, WLAN 802.11a/​b/​g/​n/​ac, Bluetooth 5.0, NFC
Abmessungen159.2×76.3×8.7mm
Gewicht189 g
Technische Daten des Huawei P40 Lite

Design

Der erste Eindruck des Huawei P40 Lite im Kurztest ist nicht unbedingt das, was man bei einem 299€ Einstiegsmodell erwarten würde. Die Verarbeitung ist gut, das gesamte Gerät wirkt sowohl was das Design als auch die Haptik anbelangt sehr stimmig und entspricht dem, was man 2020 von einem modernen Smartphone hinsichtlich Optik und Verarbeitung  erwarten würde.

Das Huawei P40 Lite ist in drei unterschiedlichen Farbvarianten erhältlich: Midnight Black, für all jene die es lieber klassisch wollen, Crush Green für die Individualisten, die mal gerne was Neues ausprobieren und Sakura Pink für die weibliche Zielgruppe sowie all jene, die eine helle und freundliche Farbvariante bevorzugen.

Huawei P40 Lite im Kurztest 3
P40 Lite in Midnight Black
Huawei P40 Lite im Kurztest 4
P40 Lite in Crush Green
Huawei P40 Lite im Kurztest 5
P40 Lite in Sakura Pink

Alle drei Farben wissen auf ihre Art und Weise zu gefallen – Sakura Pink hat aber zumindest hinsichtlich sichtbarer Fingerabdrücke durch den hellen Ton definitiv einen Vorteil.

Ein großes Display bedeckt fast die gesamte Front, eingefasst von relativ schmalen Displayrändern, sowie einem für die Preisklasse entsprechend kleinen Punch-Hole Cut-out, welches die Selfie-Kamera beinhaltet. Aus technischer Sicht ist das LCD-Display, welches Huawei im P40 Lite verbaut solide Mittelklasse und kann mit einer Kombination aus FHD+ Auflösung sowie einer guten Kalibrierung hinsichtlich Farbechtheit und Weißwert überzeugen. Schwarz wird für ein LCD aufgrund der Eigenschaften natürlich nicht so tief-dunkel dargestellt wie bei den OLED-Displays der großen Brüder P40 bzw. P40 Pro, kann aber in den meisten alltäglichen Situationen trotzdem überzeugen.

Das im P40 Lite verwendete Display-Glas ist ein gehärtetes Glas allerdings kein Gorilla Glas von Corning wie man es in den anderen P40 Modellen findet – ein Kompromiss um den Preis vermutlich niedriger zu halten.

Die Rückseite des P40 Lite kommt mit Kunststoff in Hochglanz-Optik und ist aufgrund der Beschaffenheit, je nach Farbe, eine starker Fingerabdruck-Magnet. Allerdings muss man Huawei zu Gute halten, dass sich das gesamte Gerät trotz der verbauten Materialien hochwertiger anfühlt als man vermuten würde und bei mir definitiv keinen Eindruck eines Billig-Geräts erzeugt hätte.

Die vorhandenen Tasten am Gerät befinden sich auf der rechten Gehäuse-Seite und verfügen über einen angenehmen Druckpunkt. Gut gelöst ist der im Power-Button integrierte Fingerabdruck-scanner, welcher sehr zuverlässig und schnell funktioniert und durch seine Positionierung jederzeit gut zu erreichen ist.

Auf der Unterseite befindet sich dann noch der USB-C Port, sowie der Mono-Lautsprecher und ein Mikrofon.

Display

Das von Huawei verbaute LC-Display des P40 Lite löst wie schon erwähnt mit einer Full HD+ Auflösung von 2310×1080 Pixel auf und verfügt über eine Pixeldichte von knapp 400ppi.

In den Alltag übersetzt bedeutet das soviel wie: Ausreichend scharf für alle Inhalte. Egal ob Videos, Spiele, Web-Inhalte oder Apps – alles wird scharf dargestellt und Pixel sind mit bloßem Auge nicht oder zumindest nur sehr schwer auszumachen.

Im regulären Einsatz wird das Display auch ausreichend hell und kann, sofern es nicht im gleißenden Sonnenlicht verwendet wird, jederzeit problemlos abgelesen werden.

Die Farbdarstellung ist ab Werk sehr akkurat gewählt und kann bei Bedarf bis zu einem gewissen Punkt vom Benutzer noch in den Einstellungen angepasst werden.

Mein Eindruck vom Display war im gesamten Testzeitraum sehr solide und im direkten Vergleich mit einem P30 Lite eine Verbesserung. Klar, ein OLED ist natürlich noch eine gänzlich andere Stufe, aber für ein Gerät dieser Preiskategorie darf man sich aufgrund des Gebotenen nicht wirklich beklagen.

Innere Werte

Das Display alleine macht natürlich nur einen Bruchteil des Gesamtpakets aus, dementsprechend wichtig sind dann auch die inneren Werte – und die gehen absolut in Ordnung. Der Kirin 810 Octa-Core ermöglicht in Kombination mit der MaliGPU sowie 6GB RAM eine flüssige Nutzung im Alltag und schreckt selbst vor dem einen oder anderen Spiel nicht zurück. Aktuelle Titel wie Asphalt 9 laufen flüssig und ohne merkbare Qualitätseinbußen. Alles andere wie Social Media Apps oder Systemanwendungen stellen für die CPU derzeit sowieso keine Herausforderung dar.

Eines meiner Highlights des Huawei P40 Lite ist der Akku mit seinen 4.200 mAh, sowie der Möglichkeit diesen mittels des beiliegenden 40W SuperCharge-Netzteils wieder mit Energie zu versorgen. Dadurch ist es möglich den Akku innerhalb von 30 Minuten von 0 auf 70% aufzuladen. Eine Leistung, welche kaum ein anderes Gerät in dieser Klasse aufweist – dafür verdient Huawei auf alle Fälle Lob!

Hinsichtlich des zur Verfügung stehenden Speichers wartet das Huawei P40 Lite mit 128GB UFS 2.1 Speicher auf – für den durchschnittlichen User eine ideale Kapazität. Sollte der Speicher dennoch mal zur Neige gehen lässt sich das P40 Lite auch erweitern – allerdings nur mit Huaweis eigenen NanoMemory Cards mit bis zu 256GB.

Kamera(s)

Und was wäre ein aktuelles Smartphone ohne seine Kameras? Das Huawei P40 Lite hat davon insgesamt 5 Stück verbaut – eine an der Vorderseite mit einer Auflösung von 16 MP sowie vier Stück auf der Rückseite.

Die Hauptkamera verfügt über einen 48MP Sensor, welcher im Alltag eine gute Bildschärfe sowie einen für diese Preisklasse guten Dynamikumfang bietet. Mit dieser zaubert ihr ansehnliche Fotos, welche die meisten User definitiv glücklich stimmen dürften.

Diesem zur Seite steht ein Ultraweitwinkel-Sensor mit 8MP, eine Bokeh-Linse mit 2MP zur Erfassung von Tiefeninformationen sowie eine eigene Makro-Linse. Diese löst ebenfalls mit nur 2MP auf und ist dadurch für wirklich brauchbare Aufnahmen kaum zu gebrauchen. Wählt man in der Kamera-App die Makro-Funktion aus, kann man in einer Entfernung von 4cm mit der erwähnten Linse immer noch fokussieren und bekommt eine scharfe Darstellung. Der eine oder andere Schnappschuss lässt sich damit sicherlich zaubern, für mehr ist der Sensor aufgrund der Auflösung dann aber nicht zu gebrauchen.

Nachtaufnahmen sind zwar mit dem in der App hinterlegten, dezidierten Nachtmodus mit Belichtungszeiten bis zu 8 Sekunden möglich, weisen aber starkes Bildrauschen auf und sind daher eher nur im Notfall zu gebrauchen.

Nachtaufnahme P40 Lite
Nachtaufnahmen des P40 Lite sind dem Preissegment entsprechend „ok“

Videos nimmt das Huawei P40 Lite in maximal 1080p mit bis zu 60fps auf – allerdings gibt es hier keine zusätzliche Stabilisierung. Die Ergebnisse sind brauchbar aber nicht überragend.

Konnektivität

Hinsichtlich der zur Verfügung stehenden Verbindungen bietet das Huawei P40 Lite soweit alles, was man sich in dieser Preisklasse erwarten darf: Bluetooth 5.0, NFC sowie WLAN mit 2,4/5Ghz.

Die Verbindungsqualität war dabei immer grundsolide. Telefongespräche verliefen klar für beide Seiten – Netzwerkseitig ist in dieser Version des Huawei P40 Lite nur maximal 4G möglich – eine 5G Variante erscheint allerdings in Kürze.

Die Konnektivität mit Freebuds 3 sowie der Watch GT2 war immer zuverlässig und wies im Testzeitraum keine Abbrüche auf.

WLAN hatte ebenfalls keine Problem zu verzeichnen und eine konstante Download bzw. Uploadgeschwindigkeit, entsprechend der zur Verfügung stehenden Leitung, war zu jeder Zeit gegeben.

Software

Software-seitig wird das Huawei P40 Lite mit Android 10 und EMUI 10.0.1 ausgeliefert (Update auf EMUI 10.1 wird derzeit ausgerollt – Änderungen/Neuigkeiten bei uns im Blog). Allerdings, und das sei an dieser Stelle auch noch einmal gesondert erwähnt, ohne Google-Dienste. Welche Veränderungen das mit sich bringt bzw. welche Möglichkeiten es trotzdem gibt, um an seine Lieblings-Apps zu kommen, wurde bei uns am Blog mehrfach behandelt – entsprechende ausführliche Artikel sowie Tipps & Tricks findet ihr bei Bedarf in den entsprechen Kategorien auf unserer Startseite.

Ebenfalls auf unserem Blog findet ihr auch genauere Infos zu EMUI 10 selbst, auf welches ich daher nicht gesondert eingehen werde.

https://www.huaweiblog.de/category/software/emotionui-2/

Fazit

Das Huawei P40 Lite macht vieles richtig – großes Display, großer Akku sowie eine Vielzahl an Kameras. Ein angenehm unaufgeregtes Design sowie ein solides technisches Innenleben runden das Gerät ab. Und dennoch gibt es nach wie vor ein Manko, dass viele User zurückschrecken lässt: die fehlenden Google-Dienste, welche immer noch bei vielen Käufern für Unsicherheit und Verwirrung sorgen.

Für alle, die nicht auf ihre geliebten Apps wie Gmail, Youtube etc. verzichten wollen oder können und sich auch nicht mit Workarounds auseinandersetzen möchten, wäre das P30 Lite New Edition eine Alternative. Dieses Gerät kommt mit einem Straßenpreis von rund 280€ (UVP 349€). Zwar liegt es in einem ähnlichen Preissegment, kommt aber mit einer anderen Ausstattung. Es hat nominell einen schlechteren SoC sowie ein kleineres Display, jedoch 6GB RAM und sogar 256GB Speicher – und kommt ab Werk mit allen Google Play Diensten 🙂 Auf all jene, die ein solides und zuverlässiges Einstiegsgerät suchen und sich auf das Abenteuer „App Gallery“ sowie Huawei Mobile Services einlassen möchten, wartet mit dem Huawei P40 Lite ein gut ausgestattetes Gerät mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis.

Das Huawei P40 Lite ist für eine UVP von 299€ im Handel verfügbar – der aktuelle Straßenpreis liegt, je nachdem ob es irgendwo im Angebot ist, schon bei rund 250€.

https://consumer.huawei.com/at/phones/p40-lite/

  • Leistung - 7/10
    7/10
  • Display - 7/10
    7/10
  • Kamera Foto - 6/10
    6/10
  • Kamera Video - 5/10
    5/10
  • Software - 5/10
    5/10
  • Design/Haptik - 7/10
    7/10
  • Techn. Ausstattung - 6/10
    6/10
  • Akku - 8/10
    8/10
  • Preis - 8/10
    8/10
6.6/10

Solider Einstieg in die P40-Serie

Das Huawei P40 Lite ist das dritte Gerät im Bunde der P40 Reihe und markiert den unteren Einstieg. Für den ausgerufenen Preis und die anvisierte Zielgruppe bietet das Gerät zuverlässige und solide Kost – inklusive einem ausdauernden und schnell geladenen Akku. Für preisbewusste Huawei-Interessenten definitiv aber einen Blick wert.

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