HUAWEI MateBook X Pro 2022 Test – ein wahres Flaggschiff Upgrade

Mit dem HUAWEI MateBook X Pro 2022 durfte ich in den vergangenen Wochen wieder zurück in das kleinere Notebook Format kehren und das aktuelle High-End Flaggschiff aus dem Hause HUAWEI genauer unter die Lupe nehmen. Welche Besonderheiten das neueste Modell der X Pro Serie mit sich bringt und warum es mir in den vergangenen Wochen im produktiven Alltag wirklich sehr ans Herzen gewachsen ist, erfahrt ihr in diesem ausführlichen Review. Ein riesen Dank für die Bereitstellung des Geräts geht an HUAWEI Deutschland!

Wie gewohnt, wurde auch dieses Review in übersichtliche Unterkategorien eingeteilt.

Nun aber viel Spaß beim Lesen unseres HUAWEI MateBook X Pro 2022 Test!

Unboxing & Technische Daten

Erhalten habe ich das HUAWEI MateBook X Pro 2022 in der äußersten Schale in einem braunen HUAWEI Tragekarton, worüber ich anfangs „schwer verwirrt“ war. Doch diese Verwirrung konnte nur kurz innehalten, denn bereits beim ersten Auspacken ist mir dann sofort aufgefallen – jep, auch das aktuellste High End Flaggschiff ist im Inneren innerhalb eines hochwertig aussehenden schwarzen Kartons verpackt. Und genau hier arbeitet eine Mechanik, welche das Notebook beim Aufklappen bereits halb in die Hand legt (Hebelmechanismus).

Doch weniger den Fokus auf die finale Kartonage gelegt, bietet das Unboxing auch einen Blick auf den Lieferumfang – dieser beinhaltet:

• HUAWEI MateBook X Pro 2022
• HUAWEI Netzteil (90W)
• HUAWEI USB Typ-C auf USB Typ-C Ladekabel
• USB Typ-C auf USB Typ-A Adapter
• Garantiekarte & Kurzanleitung

Technische Daten

Technische Daten	HUAWEI MateBook X Pro 2022 (i7-1260P)
Betriebssystem	Windows 11 Home (64-Bit)
Abmessung (B x H x T)	310 x 15,6 x 221 mm
Gewicht	ca. 1,26 kg
Display	14.2 Zoll 3.1K LTPS Touch Display (90Hz) 3.120 × 2.080 Pixel, 264 Pixel pro Zoll
CPU	Intel Core i7-1260P
Grafikkarte	Integrierte Intel Iris Xe Grafik
Arbeitsspeicher	16 GB LPDDR5-5200
Interner Speicher	1 TB NVMe PCIe SSD
Akku	60 Wh Lithiumpolymer Akku
Anschlüsse	2x Thunderbolt 4 (links), 2x USB Type-C (rechts) 3,5mm Klinkenbuchse (2-in-1 Kopfhörer + Mikrofon)
Kamera	720p HD-Webcam mit FollowCam Funktion
WLAN	6E | 802.11 a/b/g/n/ac/ax | 2.4, 5 und 6 GHz | WPA, WPA2, WPA3
Verbindungen	Bluetooth 5.2 | NFC (HUAWEI Share)
Sensoren	Einschalter mit Fingerabdrucksensor Touchpad mit Multi-Touch Funktion (HUAWEI Free Touch) Touchpad integriertes HUAWEI Share

Design & Verarbeitung

Mit dem 2022er Modell verpackt HUAWEI ihre High-End Hardware erstmals nicht länger in ein gewohntes Aluminium Unibody Gehäuse, sondern setzt mit dem neuesten Gerät auf ein Gehäuse mit Magnesiumlegierung. Und auch bei den ersten Berührungen macht sich dies sofort bemerkbar. Nicht nur das Gewicht, sondern vor allem auch die Griffigkeit sind völligst abweichend von dem, was man zuvor von HUAWEI kannte. So fühlt es sich an, als hätte das Notebook eine Art „Gummi-Überzug“ erhalten, in Wahrheit handelt es sich um eine sogenannte „Mikrobogen-Oxidationsbeschichtung“. Diese lässt das Gehäuse weicher und unfassbar angenehm wirken.

Mit nur 15,5mm Höhe handelt es sich mit dem HUAWEI MateBook X Pro 2022 um das dünnste Notebook, welches HUAWEI je gebaut hat – ein Grund dafür, auch auf sämtliche ältere Anschlüsse zu verzichten und nur noch Thunderbolt 4 sowie USB Typ-C zu verbauen. Einzig die 3,5mm Klinkenbuchse ist klein genug, um noch in das Gehäuse zu passen. Möchte man zukünftig somit einen altgewohnten USB Stick anschließen, erfolgt dies nur noch über einen separaten Typ-C Hub oder den im Lieferumfang beiliegenden USB Typ-C auf USB Typ-A Adapter.

Aber auch ansonsten lässt sich rund um das Thema Verarbeitung nicht mehr und nicht weniger sagen. Das Gerät bietet eine gewohnt hervorragende Verarbeitungsqualität und lässt sich absolut in die Kategorie der Superlative einordnen. Einzig alleine hoffe ich, dass es bei längerer Nutzungszeit nicht zu vergleichbarem Problem wie bei meinem 2019er MateBook X Pro kommt – hier ist mir völlig unerwartet das Scharnier nach knapp 2 Jahren aktiver und produktiver Nutzung im Inneren gebrochen und konnte leider nicht gerettet werden. Nach Anfrage bei HUAWEI, konnte man mir auch hier nicht mit einer Reparatur oder einer Lösung helfen. Wie dies nach der Garantie dann aussieht, weiß ich nicht – für mein Empfinden allerdings sehr ärgerlich bei einem Notebook in dieser Preisklasse.

Display

Als Display spendiert HUAWEI dem 2022er Modell des MateBook X Pro wieder einmal ein knackig scharfes Panel. So sprechen wir in dem Modell von einer 3.1K Auflösung, um genau zu sein 3.120 x 2.080 Pixel – was im Umkehrschluss einer Pixeldichte von 264 Pixeln pro Zoll entspricht. Und das konnte sich auch ordentlich sehen lassen. So wurden Farben sehr gut dargestellt, und auch die Balance hat einen sehr guten Eindruck bei mir hinterlassen können. Zwar sind Schwarzwerte aufgrund des LTPS Panels nicht mit einem OLED oder mini LED Display zu vergleichen, das X Pro spielt allerdings auf seiner technischen Basis definitiv in der oberen Liga mit.

Der Übergang zwischen dem wirklich sehr schmalen Rand und dem Displayglas bestehen aus einer gesamten Glasfront, wodurch es keine Kanten und Einkerbungen wie beispielsweise bei den D-Modellen von HUAWEI gibt. Dies hindert zum Einen zwar die Ansammlung von Staub und Verschmutzung, auch wenn dies der zufällig trotzdem größte Kritikpunkt am diesjährigen Flaggschiff ist. Denn nicht die Kanten stellen hier Probleme dar, sondern viel mehr die extrem glänzende und staubempfindliche Glasoberfläche. Hierbei handelt es sich leider um einen Punkt, welchen ich aber bei fast jedem Hersteller aus der Top-Klasse bemängeln könnte. Denn auch mein MacBook Pro 14″ bietet genau diesen Nachteil aufgrund der glänzenden Display-Oberfläche.

Hier lobe ich mir im Alltag dann doch eher die Notebooks mit einem matten Panel, um somit Staubansammlungen und offensichtlich schmutzige Screens zu vermeiden. Für jeden, der hier der selben Meinung ist wie ich, besteht logischerweise die Möglichkeit, eine matte Displayfolie entsprechend nachzurüsten.

Ein zusätzlicher Pluspunkt?! Sicherlich die 90Hz Bildwiederholfrequenz. Denn dies sieht nicht nur sehr viel besser aus, sondern fühlt sich gleichzeitig umso angenehmer an. Mittlerweile bin ich vermutlich einfach zu verwöhnt, weshalb für mich 90Hz in einem Notebook bald schon Standard werden sollte.

Abschließend wäre noch zu erwähnen, dass auch in diesem X Pro Modell wieder ein Display mit Touchscreen verbaut wurde. Und auch wenn HUAWEI immer wieder mit Gesten zur „smarten“ Bedienung wirbt, bleibt es für mich eine Spielerei mit Potenzial für noch schmutzigere Displays. Solange ich Notebooks im bekannten Format und ohne Convertible Eigenschaften nutze, wird sich dies auch nicht so schnell ändern. 😉

Tastatur & Touchpad

Tastatur

Auf den ersten Tipp, kam mir sehr schnell die Erinnerung an das HUAWEI MateBook 14s zurück. So ist auch das MateBook X Pro 2022 mit einer sehr ähnlichen Tastatur ausgestattet, vor allem natürlich in Bezug auf die Größe und das „kompakte“ Format. Besonders komfortabel ist hier immer wieder zu erwähnen, dass auch das aktuellste Flaggschiff Modell mit einer Hintergrundbeleuchtung der Tastatur an den Endkunden kommt.

Diese lässt sich in mehreren Helligkeitsstufen via F3 Taste regulieren. Und auch wenn sich die Stufen der Helligkeit etwas größer im Vergleich zu bspw. Apple Notebooks gestalten, sind dieser in meinen Augen absolut ausreichend. Sowohl in sehr dunklen Bereichen, als auch in weniger bis tageshell beleuchteten Räumen konnte ich jederzeit die optimale und angenehme Einstellung finden.

Und wer jetzt denkt, das wäre doch halb so wild – ich kann gar nicht in Worte fassen, wie wichtig mir das Feature einer Hintergrundbeleuchtung geworden ist. So arbeite ich sehr gerne abends im abgedunkelten Wohnzimmer oder unterwegs auch am Abend in abgedunkelten Hotelzimmern. Umso mehr schätze ich dann eine gute Erkennbarkeit der Tasten, und lehne umso mehr Notebooks ohne dieses Feature ab!

Zurück zum Tippgefühl, ist es wie ich so schön wiederhole, immer wieder eine Sache der Gewohnheit. Und auch wenn ich mir auch bei HUAWEI größere Funktions- und F-Tasten wünsche, ist das allgemeine Tippgefühl sehr gut. Die Tastenanschläge sind kurz und bieten somit ein knackiges Feedback, ganz im Gegenteil zu gewissen Modellen der Konkurrenz (z.B. HP oder Lenovo). Druckpunkte sind aber nicht nur direkt, sondern geben ein umso gleichmäßiges Feedback – eine Art des Tippens, wie ich sie bei mechanischen Tastaturen kennen und schätzen gelernt habe. Ob und welche Tastatur auf dem Notebook Markt nun am besten tippt, kann denke ich nicht objektiv ermittelt werden. So tippe ich auf meinem MacBook hervorragend, auf dem HUAWEI MateBook X Pro aber nicht zwingend schlechter!

Touchpad

Das Sahnehäubchen im direkten Arbeitsbereich stellt in diesem Jahr für mich eindeutig das verbaute Touchpad dar. Und das liegt nicht an seinem neuen Infinity Design, welches bis an das untere Ende des Gehäuses ragt. So hat es HUAWEI erstmals funktionell geschafft, das lästige Klicken des Pads nahezu verschwinden zu lassen und ein dennoch eindeutiges und hochwertiges Feedback dem Endnutzer zu vermitteln. Nachdem Apple hier tatsächlich seit Jahren mit Vorbildfunktion vorangeht, läutet auch der chinesische Hersteller nun das „neue Zeitalter“ ein, die Arbeit mit dem Touchpad angenehmer und komfortabler zu gestalten.

Nicht länger muss man davon ausgehen, andere Personen im Umfeld abzulenken oder gar zu belästigen. Viel mehr findet ein sehr ruhiger Workflow statt und zusätzlich wippt das Pad nicht mehr in sämtliche Richtungen. Ich selbst habe erstmals auf einem Windows Notebook genossen, unterwegs auf meine eigentlich geliebte Logitech MX Master 3 immer mehr zu verzichten.

Doch nicht nur das Feeling ist neu mit dem verbauten Touchpad. So bietet HUAWEI nun auch ein sogenanntes „HUAWEI FreeTouch“ Feature, welches unter anderem erstmals die aus vielen HUAWEI Smartphones bekannte Knuckle Sense (Knöchelgeste) mit sich bringt. Die Touchscreen Gesten werden somit nochmals weniger benötigt, denn mittlerweile sorgt ein doppeltes Tippen mit einem Knöchel auf das Touchpad dafür, einen Screenshot aufzunehmen.

Nutzt man stattdessen direkt zwei Knöchel, besteht die Möglichkeit auf eine Bildschirmaufzeichnung (Video). Aber auch weitere Gesten können genutzt werden, um Helligkeit, Lautstärke und weitere Komponenten und Funktionen des HUAWEI MateBook X Pro 2022 anzusteuern. In meinen Tests hat HUAWEI FreeTouch sehr gut funktioniert, für mich tatsächlich auch besser als auf jedem bisherigen HUAWEI Smartphone.

Abschließend lässt sich somit nur sagen: Top HUAWEI, weiter so!

Sound und Mikrofone

Eingesetzt wird in dem HUAWEI MateBook X Pro 2022 wieder ein hauseigenes HUAWEI Sound System. Hierbei handelt es sich um eine Lösung mit insgesamt sechs Lautsprechern, worunter auch ein größerer Basslautsprecher fällt. Diese sollen laut Hersteller für einen ordentlichen und kristallklaren Sound sorgen sollen, und gleichzeitig ein immersives Surround-Sound Feeling mit sich bringen.

Tatsächlich sind die Sounds nicht schlecht und bieten einen ersten Ansatz in Richtung Surround Sound. Ob HUAWEI hier einem Profi Sound System allerdings das Wasser reichen kann, wage ich zu bezweifeln. Auch glaube ich, dass dies gar nicht das primäre Ziel von HUAWEI ist. Viel mehr wollen sie ein umfassend optimiertes Gesamtpaket für jeden Endnutzer bieten, damit man auch mal on-the-go Inhalte abrufen kann und anschließend nicht die Ohren schmerzen – und genau hier hat HUAWEI geliefert. Zwar bevorzuge ich nach wie vor meine Apple AirPods Pro oder sogar die HUAWEI FreeBuds Studio, doch für zwischendurch und mal eine kurz eingelegte Pause mit Musik oder Video ist an dem verbauten Sound System absolut nichts auszusetzen.

Die maximale Lautstärke sorgte bei mir zu keinem Moment zu übertriebenem Übersteuern und konnte gleichzeitig als absolut ausreichend eingeschätzt werden. Bässe und Tiefen kamen zumindest bei meinen abgespielten Inhalten (Spotify, YouTube, Mixcloud) sehr gut zum Vorschein – vor allem, wenn von integrierten Lautsprechern die Rede ist.

Ein ähnliches Bild ergibt sich für mich auch, wenn ich mich zusätzlich auf die vier verbauten Mikrofone beziehe. So hatten meine Gegenstellen bei Videotelefonie oder Teams Meetings zwar nichts auszusetzen, dennoch bevorzuge ich auch hier meine externen Audio-Quellen. Zu verstehen war ich jederzeit klar und deutlich, ebenso konnte die durch HUAWEI weiterentwickelte KI Geräuschunterdrückung einen guten Job leisten und auf Gegenseite für ein angenehmes Telefonie-Umfeld sorgen.

Letztendlich hängt dies aber auch sicherlich von den jeweiligen Anwendungen ab, welche zum Einsatz kommen. So unterscheiden sich hier teilweise auch noch die Ergebnisse durch zusätzliche Optimierung innerhalb der jeweiligen Programme. Ein bekanntes Beispiel hierfür wäre TeamSpeak mit der Echo Dämpfung sowie dem Hintergrundgeräusche-Filter. Meine Tests wurden überwiegend mit MS Teams durchgeführt, TeamSpeak oder Discord konnten aber ähnliche Ergebnisse ohne zusätzliche Anpassungen innerhalb der Software erzielen. Hierbei wurde zu keinem Zeitpunkt das Tippen auf der Tastatur erkannt, welches für ein integriertes Mikrofon meiner Meinung nach sehr wichtig ist – nichts wäre nerviger, als Teilnehmer in Meetings durchgehend und parallel tippen zu hören.

Performance

Zum Einsatz kommt innerhalb des HUAWEI MateBook X Pro 2022 ein Intel Core i7-Prozessor der 12. Generation (i7-1260P). Unterstützt wird das diesjährige Leistungspaket durch 16 GB DDR5 Arbeitsspeicher, und abgerundet wird all das durch eine 1TB große NVMe PCIe SSD für den internen Speicherplatz. Und wie man es so von HUAWEI Notebooks der letzten Jahre gewohnt ist, konnte vor allem das aktuellste Flaggschiff Modell nur selten schlapp machen.

Ein zusätzliches Feature hat die Performance / Geschwindigkeit nochmals unterstrichen. So wurde das Notebook im ausgeschalteten Zustand bereits gestartet, wenn dieses aufgeklappt wurde. Nervig wurde es für mich in der Anwendung eigentlich nur, als ich Bilder von dem Gerät im ausgeschalteten Zustand schießen wollte. Ansonsten kenne ich dieses Feature zumindest von dem Ruhezustand meines MacBooks oder anderen Windows Notebooks. Dass die Funktionalität nun auch bei komplett ausgeschaltetem Zustand greift, finde ich im Alltag tatsächlich praktisch!

Naja, aber was wäre der Performance Aspekt schon ohne aktuelle Benchmark Ergebnisse?! Und auch wenn ich immer wieder wenig Rücksicht auf diese Ergebnisse lege und mich auf das Gefühl der Nutzung im Alltag verlasse, möchte ich euch diese natürlich nicht vorenthalten. Bevor ich das Thema allerdings abrunde, nochmal ein kurzer Eindruck von Haupt-Anwendungen in meinem Alltag:

• Microsoft Teams
• Office 365 (Outlook, Word, Excel, PowerPoint, OneNote, OneDrive)
• Microsoft Edge mit einigen verschiedenen Extensions
• Google Chrome mit einigen verschiedenen Extensions
• Visual Studio Code
• RoyalTS (Remote Desktop Sessions, SSH Terminals, etc.)
• TeamViewer
• Spotify (für Freizeitnutzung und Konzentrations-Phasen)
• Discord
• TeamSpeak

Benchmarks

3D Mark

PC Mark

Cinebench R23

Akku & Laufzeit

Auch das HUAWEI MateBook X Pro 2022 kommt mit einem 60Wh (Wattstunden) Akku an den Endkunden. Dieser Wert kommt uns vor allem bekannt vor, wenn wir auf alternative Geräte des Herstellers schauen – so beispielsweise bei dem HUAWEI MateBook 14s. Und auch in Bezug auf die Nutzungszeit sowie dem damit verbundenen „Durchhaltevermögen“, kommt das MateBook X Pro in meinem Alltagstest dem 14s doch sehr nah.

So konnte ich hier kaum Vor- oder Nachteile feststellen, was nicht unbedingt negativ zu betrachten ist. Denn in Betracht auf die Performance, den verbauten Prozessor sowie den Einsatz von Windows 11, kann sich diese Akkulaufzeit prinzipiell sehen lassen. Ich habe es mehrfach angerissen und wünsche es mir nach wie vor sehr – tiefere Entwicklungen rund um Windows on ARM. Doch hier werden sich einige weitere Nutzer noch auf etwas Wartezeit einstellen können. Zurück zum Thema, konnte ich das Notebook im Alltag mit ca. 7,5 bis maximal 8 Stunden Laufzeit betreiben – natürlich je nach Anwendung, Intensität und zuletzt Displayhelligkeit.

Nachdem der Akku dann nahezu leergesaugt ist, lässt sich das aktuelle Flaggschiff Modell mit einem leistungsstarken 90W Netzteil betanken. Und hier ist immer wieder positiv zu betrachten, wie viel Power in einem solch verhältnismäßig kleinen Netzteil steckt. In nur kurzer Zeit wird das Notebook somit nicht nur für den weiteren mobilen Einsatz vorbereitet, auch ganz gleichzeitig unbeschwert weiter mit dem Gerät gearbeitet werden. Eine vollständige Akkuladung hat bei mir ca. 80 Minuten gedauert und kann sich in meinen Augen absolut sehen lassen. Hinzuzufügen gibt es, dass ich meist parallel geladen und daran gearbeitet habe. Somit dauert die Ladezeit zwar etwas länger, habe allerdings keinerlei Einbußen in Anbetracht meiner Zeitplanung.

Software & Anwendung

Windows 11

Mittlerweile hat auch HUAWEI ihr aktuelles Notebook Portfolio von Haus aus mit dem neuesten Betriebssystem Windows 11 ausgestattet. Dieses kommt in der Home Variante an den Endnutzer und kann je nach Belieben natürlich auch zur Pro-Version geupgraded werden. Für mich war dies in meinem Testzeitraum nicht notwendig, da das Gerät weder in eine geschäftliche Domäne gehoben wurde oder es nicht zum Einsatz von Features wie Hyper-V (Virtualisierungslösung von Microsoft) genutzt wurde.

Ob also ein entsprechendes Upgrade überhaupt notwendig wird, muss letztendlich jeder Nutzer von seinem Anwendungszweck abhängig machen. Und auch wenn mein Testgerät mit dem Release 21H2 ausgestattet war, konnte ich schon nach kurzer Zeit schnell auf den neuesten verfügbaren Release aktualisieren. Dies erfolgt direkt über die Windows integrierte Update Funktion und ist somit auch für jeden Laien problemlos möglich.

Ansonsten kann und möchte ich gar nicht zu viele Worte über Windows selbst verlieren. Das System läuft rund, bietet alle bisher gewohnten Features und wurde auch HUAWEI-ready gemacht. Heißt, auch die HUAWEI Anwendungen wie der PC Manager oder HUAWEI Share funktionieren nahtlos und sind mittlerweile auch in die neu überarbeitete Taskleiste am unteren Rand des Desktop eingearbeitet worden. Wir sprechen somit von keinem experimentellen Erlebnis, sondern erleben bereits die vollständige Fülle einer optimalen Betriebssystem Experience.

Weniger Experience fühle ich hingegen immer wieder bei HUAWEI Notebooks, wenn ich mir die standardisierte Partitionierung der verbauten SSD ansehe. Hier kommt es zwar nur zu einer verbauten NVMe PCIe SSD mit 1 TB Speicher, allerdings unterteilt HUAWEI diese in zwei verschiedene Laufwerke (Partitionen) in Windows 11. Während die System Partition (C:) mit knapp 128 GB den User erreicht, bietet das D: Laufwerk die Differenz der 1024 GB (1 TB). Und auch wenn ich den Ansatz sinnvoll empfinde und absolut nachvollziehen kann, wären mir 256 GB unter C: definitiv lieber. So benötigt es nicht zu schnelle Aufräumarbeiten, um das System aufgeräumt zu halten. Und auch wenn sich viele Endanwender die Partitionierung / Unterteilung der SSD komplett weg wünschen, möchte ich kurz den Hintergrund beleuchten:

Sofern euer Betriebssystem nach einigen Jahren Probleme hervorrufen kann oder dieses beschädigt sein sollte, kann aufgrund der Differenzierung zwischen C: (System) und D: (Daten) eine benutzerfreundlichere Behebung des Problems stattfinden. So könnt ihr nämlich unter C: das Betriebssystem komplett neu und jungfräulich installieren lassen, während unter D: keinerlei Daten verloren gehen. Macht doch Sinn, oder?! 🙂

HUAWEI Anwendungen

Ich habe bereits im Windows 11 Bereich einige Worte über die HUAWEI eigenen Anwendungen verloren. Denn auch auf dem HUAWEI MateBook X Pro bietet der Hersteller einige Programme an, welche sowohl das Management eures Notebooks vereinfachen sollen aber auch letztendlich die User Experience beeinflussen können. Nutzt ihr beispielsweise ein HUAWEI Smartphone, könnt ihr dieses kabellos via HUAWEI Share (Multi-Screen Collaboration) auf euren Desktop spiegeln und bedienen. Auch bei diesem Test hat die Funktion wieder hervorragend und zuverlässig funktioniert, allerdings möchte ich dazu auch gar nicht wieder zu sehr ausholen. Sofern ihr zu diesem Feature weitere Informationen erhaltet möchtet, schaut doch einfach mal in unserem Portfolio an Artikeln dazu vorbei.

Und auch der PC Manager ist wieder einmal fester Bestandteil des HUAWEI Kosmos. So könnt ihr hierüber unkompliziert Treiber aktualisieren oder Firmware-Updates für BIOS und Systemkomponenten vornehmen. Ich finde es immer wieder gut, dass HUAWEI hier im Vergleich zu anderen (teilweise auch Business)-Konkurrenten eine alternative Lösung anbietet.

Gaming

Ich wiederhole mich ungerne, aber auch bei dem HUAWEI MateBook X Pro 2022 kann ich wieder nur mit auf den Weg geben: Das Ultrabook verfolgt nicht die Zielgruppe für die Gamer unter uns. Und das kann ich nur bestätigen. So wurde dem Notebook keine zusätzliche Grafikeinheit von NVIDIA oder AMD verpasst, sondern es handelt sich bei dem Gerät nur um die Onboard Grafik seitens Intel. Das heißt nicht, dass Gaming somit unmöglich ist, viel mehr sprechen wir hier von der „Quality of Service“. Denn Spiele wie beispielsweise World of Warcraft Classic oder Dragonflight, stellten zumindest auf niedrigeren Settings keinerlei Probleme für das Notebook dar. Hier konnte ich stundenlang zur Ablenkung im Hotelzimmer spielen, bevor ich mich im Anschluss auf die bevorstehende Schulung vorbereitet habe.

Sollte man allerdings höhere Anforderungen an den mobilen Begleiter haben, dann empfehle ich definitiv die Investition in ein dafür ausgelegtes Endgerät. Denn bei aktuellen Triple-A Titeln schaut man wohl ziemlich in die Röhre. Eine Alternative bietet hier die von mir präferierte „Ad-hoc“ Lösung via Cloud Gaming (NVIDIA GeForce Now, Microsoft Cloud Gaming etc.). Über diesen Weg würde all die benötigte Rechenleistung auf Systeme der Cloud Anbieter ausgelagert werden und das Notebook sich nur noch um das Streaming sowie die Ein- und Ausgabe kümmern. Voraussetzung hierfür ist dann natürlich eine entsprechend gute Internetverbindung – versteht sich! 😉

Preis & Verfügbarkeit

Verfügbar ist das HUAWEI MateBook X Pro 2022 in Deutschland bereits seit November (2022) beispielsweise über den offiziellen HUAWEI Online Store*. Hierbei liegt die UVP und der aktuelle Verkaufspreis für das 16GB Modell mit 1 TB internen Speicher und Intel i7-Prozessor der 12. Generation bei 2199 Euro. Hierbei steht insgesamt eine Farbe der Magnesium-Legierung zur Auswahl, wobei es sich um „Ink Blue“ handelt.

Und auch wenn die UVP ganz klar über der 2000 Euro-Grenze liegt und HUAWEI somit gleichzeitig einen ordentlichen „Batzen“ Geld verlangt, bekommt ihr das aktuellste Flaggschiff Notebook mittlerweile bereits auch unter dieser Grenze. So wird das Gerät derzeit (Februar/März 2022) beispielsweise in dem offiziellen HUAWEI Store für 1999 Euro* angeboten. Solltet ihr also Interesse an dem Gerät haben, empfehle ich unbedingt einen regelmäßigen Preisvergleich.

Vergleichen wir das HUAWEI MateBook X Pro 2022 mit der Konkurrenz, bewegen wir uns im Windows Bereich auf dem Preis-Niveau eines sehr gut ausgestatteten HP EliteBook Modells oder der Dell XPS Serie. Beziehen wir die Notebooks aus Cupertino noch in unseren Vergleich mit ein, liegen wir bereits in der Preisklasse der aktuellen Apple MacBook Pro Modelle mit 14 Zoll und M1 Pro / Max oder schon fast M2 Pro / Max. Und genau hier sehe ich größeres Potenzial zumindest gegen die aktuelle Windows Konkurrenz, auch wenn ich den Preis (zumindest UVP) noch etwas hoch angesetzt empfinde (Bei Amazon schon für um die 1899,- EUR gesehen*).

Denn gegenüber den zuvor erwähnten Konkurrenten, muss sich HUAWEI auf gar keinen Fall verstecken. Viel mehr können sich Hersteller wie HP eine Scheibe davon abschneiden, ein fortschrittliches Touchpad oder eine angenehmere Tastatur in ihren Business Notebooks zu verbauen. Hier sehe ich immer wieder in meinem beruflichen Alltag, wieviel Optimierung hier zwingend erforderlich wäre – nicht zuletzt auch im Bereich Design & Verarbeitung…

Fazit

Mit dem aktuellen HUAWEI MateBook X Pro positioniert sich der chinesische Hersteller vor allem preislich sehr selbstbewusst in der Oberklasse der Ultrabooks. Nachdem ich das Gerät nun über einen langen Zeitraum auch vor allem produktiv einsetzen durfte, gehe ich aus diesem Test aber mit positiver Resonanz. So ergibt sich hierbei ein sehr gutes Gesamtpaket, welches sicherlich und wie auch jedes Produkt gewisse (vielleicht sogar subjektive) Contra Punkte mit sich bringt. Fangen wir ausnahmsweise mit den negativen Punkten an, lässt sich die Liste recht schnell abarbeiten.

So hätte HUAWEI dem Flaggschiff ruhig eine 1080P Webcam spendieren können, um mit dem aktuellen Lauf der Zeit mitzugehen. Auch könnte man die Akkulaufzeit in Betracht ziehen, vor allem im Vergleich zu aktuellen MacBook Modellen (vgl. MacBook Air M2 oder MacBook Pro M1 Pro / M2 Pro). Doch auch hier sollten wir auf dem Boden der Tatsachen bleiben. So gibt es bisher keine wirklich perfekte Lösung mit ARM Ansatz, wodurch sich im direkten Vergleich zur Windows Konkurrenz eine akzeptable Akkulaufzeit ergibt. Und auch wenn die SSD Partition von Haus aus nicht unbedingt optimal ist, kann man diese durch Software-Anpassungen (sofern man hier affin ist) noch nachträglich anpassen.

Umso besser hingegen toppt das Modell durch ein wieder einmal hochwertiges Gehäuse, der sehr stabilen und guten Systemleistung sowie den aktuellen Standards wie Thunderbolt 4 oder WiFi 6E. Die Lautsprecher sind für verbaute Notebook Hardware sehr gut, ebenso bietet das Display eine sehr scharfe Auflösung, eine gute Bildwiederholfrequenz sowie hervorragende Farbwerte. Alles in allem handelt es sich auch mit dem HUAWEI MateBook X Pro wieder um ein sehr gutes Office Notebook für Windows Anwender, und kann sich in der oberen Klasse der Ultrabooks definitiv durchsetzen! Solltet ihr eure Auswahl eines neuen Geräts unter dem 2000€ Budget eingrenzen, so könnt ihr dieses Gerät mittlerweile auch schon mit einplanen. Ich kann das Notebook sehr empfehlen und würde mich zusätzlich über einen Umschwung in Richtung ARM Entwicklung für zukünftige Flaggschiffe umso mehr freuen!