In der Vergangenheit haben wir bereits einige Lösungen vorgestellt, welche euch die fehlenden Google-Dienste wieder auf euer HUAWEI-Gerät holen sollten (z.B. via Googlefier). Problem dabei war immer, dass entweder die Installation nicht immer unkompliziert war oder die Lösung nur eine Zeit lang rund lief.
Eine neue Lösung gibt es nun seit einiger Zeit in der AppGallery. Konkret handelt es sich dabei um GBox. Damit GBox funktioniert, erstellt es für euer HUAWEI-Gerät ein virtuelles Gerät mit Google-Unterstützung innerhalb einer virtuellen Box. Ganz neu ist diese Idee nicht, denn Gspace bietet bereits eine ähnliche Lösung. Leider ist Gspace im Gegensatz zu Gbox mit Werbung versehen und ist nicht großartig transparent, was den Datenschutz betrifft.
Ich habe daher GBox ein wenig für euch getestet und werde euch im folgenden alles Notwendige erklären. 🙂
Welche Vorteile bringt GBox?
- keine Werbung in der gesamten App
- Google Mobile Services sind in den Apps integriert
- Updates können über Play Store installiert werden
- Apps können geklont werden
Welche Einschränkungen gibt es?
- Apps aus GBox erscheinen nicht im App-Drawer
- Widgets funktionieren nicht
- vom App-Hersteller unterstützte Apps (noch) sehr begrenzt
- App ist nur in Englisch verfügbar
- Push-Benachrichtigungen funktionieren nur bei unterstützten Apps zuverlässig
GBox installieren & nutzen
Schritt 1: Installation
Zuerst muss man GBox installieren. Am komfortabelsten ist es, die App über die AppGallery zu installieren, da Updates für die App somit auch automatisch installiert werden können. Alternativ könnt ihr euch aber auch die APK über die Herstellerwebseite herunterladen und anschließend installieren.
Schritt 2: App-Einrichtung
Nach Installation und Start der App werdet ihr an mehreren Stellen aufgefordert, benötigte Berechtigungen zu vergeben. Diese sind notwendig, damit Apps in der virtuellen Box wie vorgesehen funktionieren (z.B. Push-Benachrichtigungen). Anschließend müsst ihr noch euren Google-Account anmelden.
Akkuoptimierungen ignorieren
Kurz nach Start fragt euch die App, ob Akkuoptimieren ignoriert werden sollen. Dies müsst ihr zulassen, da sonst die Gefahr besteht, dass GBox im Hintergrund beendet wird und ihr keine Push-Benachrichtigungen mehr erhaltet. Solltet euch die App dies nicht fragen, so könnt ihr das auch in den Berechtigungseinstellungen der App über den Punkt „Battery optimization whitelist“ erledigen.
App-Berechtigungen vergeben
Damit Apps funktionieren, müsst ihr noch einige Android-Berechtigungen vergeben. Dies könnt ihr am einfachsten machen, indem ihr über die Startoberfläche der App die Berechtigungseinstellungen öffnet.
GBox im Hintergrund aktiv halten
Damit ihr beim Beenden von Apps im Hintergrund nicht aus Versehen auch GBox beendet, solltet ihr die App im Hintergrund aktiv halten. Dies geht folgendermaßen:
Autostart erlauben
Damit GBox automatisch starten kann, müsst ihr dies in den Android-Einstellungen aktivieren.
Google-Account anmelden
Zu allerletzt müsst ihr euch noch mit eurem Google-Account im virtuellen Play Store anmelden. Wählt dazu einfach eine beliebige App auf der Startseite von GBox aus. Dort werdet ihr dann zum Anmelden aufgefordert.
Schritt 3: Apps installieren
Aus dem Play Store installieren
Um Apps zu installieren, könnt ihr die Apps über den integrierten Play Store installieren. Wählt dazu eine beliebige App auf der Startseite aus.
Das Suchen von Apps ist im Play Store nun seit der Version 1.4.5 auch wieder ohne Weiteres möglich. Beachtet dabei aber, dass das Installieren von Apps nicht immer funktioniert. Bei einigen Apps erhaltet ihr nämlich eine Fehlermeldung, wenn ihr die jeweilige App installieren wollt.
Außerdem kann es vorkommen, dass ihr die ein oder andere App nach Beitritt in das Betaprogramm nicht mehr installieren könnt. Dieses Problem könnt ihr lösen, indem ihr das Betaprogramm wieder verlasst.
Apps klonen
Da die Auswahl an Apps noch eher klein ist, müsst ihr andere Apps klonen, um sie über GBox nutzen zu können. Google Services laufen auch über geklonte Apps problemlos. Dazu habe ich testweise Gmail und Google Kalender installiert, wobei mein angemeldeter Google-Account problemlos erkannt wurde. Leider hat diese Lösung noch den Nachteil, dass Push-Benachrichtigungen nicht ganz zuverlässig funktionieren.
Um eine App zu klonen, müsst ihr zuvor die APK-Datei für die App herunterladen und diese anschließend installieren. Anschließend geht ihr in GBox und geht dort auf „Clone“.
Schritt 4: Apps aktualisieren/deinstallieren
Um Apps zu aktualisieren oder deinstallieren, müsst ihr die Startseite von GBox aufrufen. Dort könnt ihr dann Apps manuell updaten oder deinstallieren. Haltet dazu das jeweilige App-Icon gedrückt. Automatische Updates sind leider nicht möglich.
Meine Einschätzung
Die Grundidee von GBox finde ich sehr gut. Im Vergleich zu Gspace hat GBox einen entscheidenden Unterschied. Konkret handelt es sich um die integrierten Google-Dienste, welche sehr gut mit anderen Apps innerhalb der virtuellen Box harmonieren. So ist es beispielsweise problemlos möglich, seinen Google-Account in Google Maps zu verwenden sowie Termine in Google Kalender zu erstellen und zu synchronisieren mit dem eigenen Google-Account. Auch Fotobackups funktionieren in Google Fotos tadellos. Diesen sehr großen Vorteil bietet Gspace hingegen nicht.
Darüber hinaus ist die Installation von unterstützten Apps sehr einfach. Auch das Klonen von Apps ist sehr nützlich, falls man in einer App mehrere Accounts gleichzeitig nutzen möchte. Zu Gute kommt der App auch, dass man keine Werbung hat. Auch die Installation & Einrichtung von GBox ist vergleichsweise einfach.
Was den Datenschutz angeht, verspricht man viel Sicherheit. Letztendlich besteht aber ein Restrisiko. Besonders in diesem Fall, da die Entwickler ihren Sitz in Singapur haben und somit logischerweise nicht europäischen Datenschutzbestimmungen unterliegen. Was mich ebenfalls stört ist, dass man nur wenige Apps zur Verfügung hat und den Großteil erst als APK herunterladen muss, was das ganze etwas unkomfortabel macht. Auch, dass automatische Updates nicht möglich sind, finde ich sehr schade. Den einen oder anderen könnte es auch stören, dass der Start von Apps ein paar Sekunden länger dauert als gewöhnlich. Für mich ist das aber noch im Rahmen.
Wie findet ihr die App? Habt ihr schon eigene Erfahrungen sammeln können?
Ich finde Gspace bis auf die Werbung in allen Sachen besser.
Bei gspace Funktionieren quasi alle Apps die man sich herunterlädt, und nicht nur so eine lächerliche Liste an Apps.
Außerdem laden viele Apps bei GBox gar nicht erst herunter.
Mich würde nur interessieren ob Youtube normal als App läuft.
Alles andere von Huawei reicht mir völlig aus.
Banking kommt sowieso nur am PC infrage.
YouTube läuft einwandfrei, sowohl mit GBox als auch mit GSpace.
Aber für dich empfehle ich einfach YouTube Vanced, das ist viel einfacher. Lade dir einfach aus Huawei AppGallery das Programm ,,YT“ (ja besteht wirklich nur aus den zwei Buchstaben) öffne es und den Rest erledigt die app.
Klappt super.
Ehrlich gesagt ich komme ganz gut ohne Google aus . Besser wäre es wenn Huawei seine Sicherheits Updates Intervalle zu verbessern und außerdem endlich Harmonie OS aufs Handy zubringen.
also GSpace funzt bei mir tadellos mit automatischen Updates und vor allem Fotosync mit Google Fotos. Ich nutze GSpace nur für die Apps, die ich mit MicroG nicht nutzen kann. Sonst schafft es MicroG zu fast 90% die Apps mit GD abzudecken, die man i.d.R. benötigt und das jetzt seit Jahren! Mobil bezahlen, Google Assistent, Lens, Übersetzer etc. etc. etc. alles Top mit MicroG, welches ich hier über diese Plattform installiert habe! Alles funktioniert tadellos! Deswegen noch mal an euch von mir ein riesengroßes DANKE!
Freut mich zu lesen, dass wir hier eine gute Hilfestellung leisten konnten.
Bei GBox finde ich die Integration ins System noch etwas „nahtloser“ gelungen im Vergleich zu Gspace.
Kleine Korrektur zur Aussage: „Was den Datenschutz angeht, verspricht man viel Sicherheit. Letztendlich besteht aber ein Restrisiko. Besonders in diesem Fall, da die Entwickler ihren Sitz in Singapur haben und somit logischerweise nicht europäischen Datenschutzbestimmungen unterliegen.“
Das ist falsch. Jede Firma/Person, die in der EU Dienste erbringt, hat die DSGVO einzuhalten. Es ist irrelevant, wo die Firma sitzt. Es müssen also auch Firmen/Personen aus Singapur, USA, irgendwo in Asien oder Afrika die EU-Vorgaben einhalten. Ansonsten sind die Produkte/Dienste hierzulande illegal und können entsprechend untersagt werden oder empfindliche Strafen verhängt werden. Es ist nur relevant, an welchen Markt sich das Produkt/Dienstleistung richtet, nicht woher der Hersteller/Verkäufer kommt.
Rein theoretisch wäre das korrekt, aber wie willst Du in der Realität Strafen verhängen, wenn der Täter in Singapur sitzt und zudem nicht einmal wirklich greifbar ist, da er seine Identität verschleiert?
Auch hier noch einmal die Frage: Warum wird diese App jetzt auf einmal so intensivst beworben; es ist ein fast zeitgleiches Aufkommen von etlichen solchen Artikeln in kürzester Zeit in sämtlichen regionalen Huawei ‚Communities‘ durch die üblichen Verdächtigen ( Admins, Mods und ‚Content Creators’) zu beobachten und dann auch noch in, nennen wir es mal Huawei nahestehenden, Blogs.
Das ist hier doch sehr klar erkennbar eine von Huawei konzertierte Werbeaktion, da so viele und immer Huawei nahestehende Personen nicht zufälligerweise zeitgleich auf einen Schlag anfangen, eine App zu promoten, welche seit einem dreiviertel Jahr da ist.
Wobei ich es, wie auch schon öfter geschrieben, sogar besser fände, wenn in Wirklichkeit Huawei selbst hinter GBox stecken würde, da man ansonsten nur dringendst von GBox abraten könnte.
Einem völlig unbekannten DEV, welcher auch noch aktiv seine Identität bei WhoIs verschleiert und Hoster, bzw. Adressen benutzt, welche sonst oft von Betrügern aus z.B. dem Bitcoin-Bereich genutzt werden, seine Google Account Daten anzuvertrauen und weitreichende Rechte auf dem Handy einzuräumen, ist sonst natürlich ein absolutes No-Go.
Auch den Teil mit der Foto-Synchronisation über Google Fotos finde ich in dem Zusammenhang ‚lustig‘: Euch ist schon klar, dass die GBox Devs damit auch Zugriff auf alle Eure Fotos bekommen??
Weil sie sich – zumindest in meiner/unserer Nutzung – durchaus bewährt hat. Für meine persönlichen Anwendungsfälle ist sie deutlich besser als vmos oder Gspace. Es muss auch nicht immer eine „Verschwörung“ hinter allem stecken. Demnächst werden auch „alle“ über das P60 Pro berichten, aktuell berichten „alle“ über die Freebuds 5. Im Mai dürften „plötzlich“ ganz viele über die Google I/O berichten. Was ich damit sagen möchte, es liegt an meist an einem zeitlichen Ereignis. Und wenn es das nicht ist, dann sprechen sich Neuigkeiten auch schnell herum. Manches kommt aus den Communities und findet dann Einklang in Blog-/Medien-Artikel. Bei anderen Themen ist es umgekehrt.
Wir haben zum Beispiel diesen konkreten Artikel Ende Februar/Anfang März geplant. Übernommen als Autor hat ihn dann Jan. Seit dem ersten Wort im Beitrag, bis zur Veröffentlichung gab es 47(!!!) Fassungen/Überarbeitungen, die aus internen Abstimmungen, Ergebnissen aus Tests, Ausprobieren und was nicht alles bestand. Der jetzige Zeitpunkt für eine Veröffentlichung erschien uns zudem günstig, da mit dem P60 Pro ein neues Smartphone ansteht, bei dem Nutzer genau diese Anleitung gut gebrauchen können.
Aber mal von all dem abgesehen, selbst wenn HUAWEI dahinter stehen würde, was würde das Thema denn schlecht machen?
Ja, demnächst werden viele über das P60 Pro berichten, WEIL ES DANN HALT GANZ NEU IST.
Aber diese konzertierte SPAM-Attacke mit jetzt in den letzten 3-4 Wochen mindestens 6-7 praktisch zeitgleich erschienenen Artikeln über diese App, die eben NICHT NEU ist, sondern seit 05/2022 da ist, ist halt seltsam und ganz sicher kein Zufall; da kannst Du sagen, was Du willst.
Es fehlt damit eben der von Dir in Deinen Beispielen ja richtigerweise genannte aktuelle Anlass.
Und zum Thema, dass diese GBox App evtl. was direkt oder auch indirekt von Huawei in Auftrag gegebenes sein könnte, habe ich ja sogar gesagt, dass das eigentlich besser wäre als irgendein windiger Entwickler aus Singapur, der aktiv seine Identität versteckt (About auf der eigenen Homepage und WhoIs Eintrag).
Und zumindest ein kleiner Warnhinweis, dass dieser völlig unbekannte Dev dann dank Google Account-Daten Vollzugriff auf u.a. die komplette Fotobibliothek, aber auch alle bei Google Drive gespeicherten Daten der App Nutzer erlangen kann, gehört meines Erachtens bei so einem Bericht doch mit dazu :-/
Ein Warnhinweis ist im Artikel drin!
Und Du hast ihn ja auch so ziemlich an jedem Artikel oder als Kommentar in Social Media hinterlassen.