Unverhofft kam es nun zu dem Punkt, dass die amerikanische Regierung der Anfrage einer Lizenz zum Handel mit HUAWEI zugestimmt hat. Genauer gesagt handelt es sich um eine Vertriebslizenz, wo HUAWEI Computerchips (Autochips) für Komponenten von Autos, wie z.B. Bildschirmen und Sensoren, von amerikanischen Firmen kaufen darf.
HUAWEI ist auf der amerikanischen Entity List
Im Mai 2019 – wir haben berichtet – wurde HUAWEI auf die „schwarze Liste“ der USA gesetzt, was als Auswirkung ein generelles Handelsverbot zwischen HUAWEI und US-Firmen als Folge hatte. Als Resultat aus diesem „Handelsbann“, wie ihn viele Medien nennen, entstanden neben HarmonyOS leider auch negative Auswirkungen. So verschoben sich Veröffentlichungstermine von neuen Smartphone Serien, vor allem aber erschwerte es HUAWEI die geplanten Chips in die Smartphones zu verbauen. Der Größte wohlmöglich negativ gesehene Punkt in der westlichen Welt, war der Verzicht der Google-Services, welche als bezahlbare Option auf der AOSP (Android Open Source Platform) von Google angeboten wurden.
Lizenz für HUAWEI wichtiger Meilenstein
Das HUAWEI nun die Lizenz bekommen hat, ist ohne Zweifel ein wichtiger Schritt, allerdings besagt dieser nicht, dass HUAWEI demnächst von der Schwarzen Liste genommen wird. Die Erteilung dieser Lizenz ist in dem Fall auch den Fakten geschuldet. Computerchips für die Automobilindustrie unterliegen einer leichteren Kontrolle und somit ist es einfacher an diese Lizenz zu kommen.
Für HUAWEI selbst ist der Schritt allerdings aus anderen Gründen wichtig, denn der Automobilmarkt hat enormes Potential, und wie sagte Richard Barnett
„Cars and trucks are now computers on wheels. That convergence is what’s driving Huawei’s strategic focus to be a bigger player in that area.“
Richard Barnett (Chief Marketing Officer – Global Electronics Consultancy)
Übersetzung: Autos und Trucks sind nun Computer auf Rädern. Diese Zusammenführung ist ein Grund für HUAWEI’s Strategiefokus in diesem Feld einer der großen Spieler zu werden.
Kooperationen als Kern der Entwicklung
Seit August 2021 steht in einer Kooperation mit zwei chinesischen Firmen, die zum Umfeld der Automobilindustrie gehören. Changan Automobile und CATL, welche zusammen mit HUAWEI die Automarke Avita gegründet haben, welche mit dem Avita E11 vor kurzem ihr erstes Auto auf den Markt gebracht haben.
Darüber hinaus wird HUAWEI mit seinen Partnern innerhalb der Marke Avita in den nächsten 5. Jahren 5 weitere Autos veröffentlichen, welche alle ebenfalls mit Lösungen und Hardware von CHN (Changan C, HUAWEI H, CATL N) ausgestattet werden sein.
Ebenso, so ein Sprecher von HUAWEI, ist es ein Ziel Marktführer im Bereich Smarter Automobilkomponenten zu werden um so ihren eigenen OEM Bereich zu pushen, vor allem aber anderen Herstellern zur Seite stehen zu können.
So ein Handelsabkommen ist doch wirklich empfehlenswert. Monopolstellungen verursachen nur höhere Preise und die Erreichbarkeit oder Verfügbarkeit läßt zu wünschen übrig. Es sollten viel mehr solcher Abkommen getroffen werden