HUAWEI USA Ren Zhengfei Titelbild

HUAWEI Gründer Ren Zhengfei offen für Dialog mit USA

Im Rahmen der Eröffnung einer neuen Forschungseinrichtung zur Digitalisierung chinesischer Bergwerke hat HUAWEI Gründer Ren Zhengfei nun verkündet, dass er sich unter der neuen US-Regierung mit Präsident Joe (Joseph) Biden mehr Offenheit in Handelsfragen erhofft und gerne zu einem Dialog bereit wäre. Wie wir bei HUAWEI.blog bereits vollumfänglich berichtet haben, wurden von der Vorgängerregierung harte Handelsbeschränkungen umgesetzt. Diese schadeten nicht nur chinesischen, sondern auch durchaus US-amerikanischen Unternehmen in Bezug auf gemeinsame Zusammenarbeit, Abhängigkeiten und Kooperationen. Ren bekräftigte im Rahmen dieser Eröffnung, dass HUAWEI trotz der US-Sanktionen von den Vorteilen einer globalisierten Industrie überzeugt sei und hoffe, in Zukunft wieder verstärkt Maschinen und Komponenten von US-Unternehmen beziehen zu können. Ren Zhengfei gründete HUAWEI 1987 als privates Unternehmen in der südchinesischen Sonderwirtschaftszone Shenzhen. Mittlerweile beschäftigt HUAWEI mehr als 190.000 Mitarbeiter und konkurriert als einer der weltweit größten Smartphone Produzenten.

Ren Zhengfei bietet vollen Zugang zu HUAWEI 5G-Technologie

Um der USA vollumfänglichen Zugang zur umstrittenen und seitens USA verurteilten HUAWEI 5G-Technologie zu geben, bietet der HUAWEI Gründer an, diese Technologie nun gerne an eine US-Firma zu lizenzieren. Dies umfasst nicht nur Hardware-Designs, sondern viel mehr auch den Quellcode sowie Chip-Designs.

„Wenn die US-Seite darüber reden möchte, sind wir dazu gerne bereit.“

Ren Zhengfei, HUAWEI Gründer

Der Gründer zeigt hierbei ausdrücklich seine Offenheit. Sollte Joe Biden also Interesse daran entgegen bringen, möchte Zhengfei gerne direkt mit ihm darüber sprechen.

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HUAWEI arbeitet weiterhin an Eigenständigkeit

Seitdem HUAWEI auf der „Entity List“ (schwarze Liste) der USA unter Trump gelandet ist, arbeitet das chinesische Technikunternehmen mit Hochdruck an einer Eigenständigkeit. Ren spricht hierbei davon, das sogenannte „Nanniwan Programm“ in seinem Unternehmen auszurollen.

Diese Vorgehensweise soll nicht nur zum eigenen Schutz vor Abhängigkeiten sorgen, sondern bringt zusätzlich eine pessimistische Haltung zum Ausdruck. So sieht der HUAWEI Gründer es als extrem unwahrscheinlich, dass sich der Handelsstreit mit der US-Regierung vollständig klärt und frühere Gewohnheiten vollständig zurückkehren. Viel mehr betont Ren, dass HUAWEI mit einem solchen Ausgang keineswegs plant. Dies bestätigt das vergangene Verhalten nach den US-Sanktionen, in welcher HUAWEI einer Lockerung zwar gerne entgegen gekommen wäre, sich aber keinesfalls darauf verlässt.

Auch bestätigt sich eine unsichere Haltung als Reaktion auf die neue designierte Handelsministerin Gina Raimondo, welche die Aussicht auf eine Lockerung der Sanktionen erstmals offen hält – in bestimmten Bereichen allerdings weniger Hoffnung verlauten lässt.

Sehr gut zusammen- und aufgefasst hat das Marco bereits in einem vorherigen Artikel vom 27. Januar – schaut hier unbedingt nochmal vorbei:

Smartphone Sparte schrumpft, Bereich für Infrastruktur zeigt Wachstum

Ganz klar räumt Ren Zhengfei auch ein, dass zumindest die Smartphone Sparte zunächst schrumpfen werde. Begründet wird dies dadurch, dass derzeit nicht ausreichend High-End Chipsätze zur Verfügung stehen. Vor allem im Rahmen des HUAWEI Mate 40 Pro Launch haben wir dieses Thema aufgefasst, als der Kirin 9000 Chipsatz erstmals präsentiert wurde. Auch hier zeigt sich wieder ganz klar die Differenzierung zwischen der Entwicklung eines eigenen Ökosystems und der viel notwendigeren Abhängigkeit von US-Firmen in Bezug auf Hardware-Komponenten.

HUAWEI-Mate-40-Pro-Test-Kirin-9000

Eine Abhängigkeit zum Überleben des Unternehmens bestehe allerdings nicht durch die Smartphone Sparte. So zeige das Vertrauen von Kunden in vertikalen Industrien wie Bergwerken, See- und Flughäfen sowie Fabriken in vielen Ländern ein Wachstumspotenzial im Infrastrukturbereich. Auch bei deutschen Automobilherstellern hilft HUAWEIs 5G-Technologie bei der Digitalisierung von Fabriken.

Hinzu kommt, dass die 5G-Technologie bereits in großen globalen Metropolen kommerziell zum Einsatz kommen. Hierzu zählen unter anderem:

  • Berlin, München (Deutschland)
  • Wien (Österreich)
  • Genf, Zürich (Schweiz)
  • Madrid, Barcelona (Spanien)
  • Amsterdam (Niederlande)
  • Seoul (Südkorea)
  • Bangkok (Thailand)
  • Hong Kong (Hong Kong)
  • Riad (Saudi-Arabien)
Huawei 5G München

Wie Leistungstests in Europa ergeben, seien HUAWEI ausgestattete Netzwerke stets an der Spitze. Im vergangenen Geschäftsjahr soll HUAWEI sowohl beim Umsatz als auch Gewinn gestiegen sein.

Consumer Sparte bleibt, wo und wie sie ist

In letzter Zeit sind einige Spekulationen hochgekocht, in welchen man sich von der Endgerätesparte (Consumer) trennen will. Diese wies HUAWEI Gründer Ren Zhengfei deutlich zurück. Selbst wenn die Smartphone Sparte aktuell keine Hoch-Phase durchlebt, beschrieb Ren vor allem den aktuell angestrebten Durchbruch auf dem Markt für Computer und Fernsehgeräte. Aber auch mit Kopfhörern prognostizierte Ren einen perspektiven und möglichen Umsatz in Höhe von 10 Milliarden US-Dollar sowie einen Gewinn von 3 Milliarden US-Dollar.

Man wird sich also auch im Consumer Bereich nicht so schnell von HUAWEI verabschieden, wie es den Ein- oder Anderen vielleicht Recht wäre.

Auch wenn man aktuell mit mehr Diplomatie an diese gesamte Thematik rund um die Beziehung zwischen HUAWEI und der USA rangeht, ist dieser Salat noch lange nicht gegessen. Habt ihr Hoffnung, dass wir schon bald Lockerungen im Spannungsbogen erleben dürfen und vielleicht schon bald wieder ausreichend High-End Prozessoren unsere Smartphones und Tablets befeuern können? Schreibt doch gerne eure Meinung in die Kommentare und diskutiert mit uns gemeinsam in der HUAWEI Facebook Community.

Quelle: HUAWEI

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2 Kommentare

  1. Uwe 11. Februar 2021
  2. Reinhard 11. Februar 2021

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