5.5G ist da – und wird 2024 kommerziell ausgerollt

Aktuell findet vom 26.02. bis einschließlich 29.02.2024 der Mobile World Congress (kurz: MWC) in Barcelona statt und wir sind für euch live mit dabei. Hier geht es, wie einige vielleicht erwarten und vermuten würden aber nicht nur um Themen wie „Artificial Intelligence„. Ein weiteres riesiges und nicht unwesentliches Thema wäre nämlich noch der „Mobilfunk“ – genauer gesagt: 5.5G oder auch 5G-Advanced. Doch gezeigt werden hierzu in Barcelona aktuell nicht Ideen und Träumereien, sondern finale Produkte. Um es genau zu nehmen, klopft der Rollout 2024 im kommerziellen Sektor bereits an der Tür. Eine wesentliche Rolle spielt hierbei HUAWEI, die den Betreibern neue und innovative Ansätze sowie Produkte bereitstellen – um diese 5.5G Netze aufzubauen.

Nach drei Jahren intensiver Entwicklung ist 5.5G von einer Vision zur Realität geworden. Das erste Jahr der kommerziellen Nutzung von 5.5G hat begonnen, und weltweit werden große Fortschritte bei der Einführung der Technologie erzielt. Betreiber im Nahen Osten haben bereits eine weitreichende 5.5G-Kommerzialisierung erreicht, während Betreiber in anderen Regionen wie Europa, dem asiatisch-pazifischen Raum und Lateinamerika sich auf die bevorstehende Einführung von 5.5G im Jahr 2024 vorbereiten.

5.5G – Was unterscheidet sich zu 5G?

Die Frage ist nun natürlich, was die nächste „Zwischengeneration“ mit sich bringt und weshalb diese Entwicklung einen entsprechenden Schwerpunkt hat. Wir möchten euch gerne einen kurzen Überblick darüber geben, welche Vorzüge die Advanced-Variante gegenüber dem uns bisher bekannten 5G bietet.

Wie uns im Rahmen des Mobile World Congress aufgezeigt wurde, sollen die Download Geschwindigkeiten unter 5.5G Bedingungen mittlerweile 10 Gbit/s betragen. Der Upload ist im Gegenzug auf 1 Gbit/s gestiegen. Vergleichen wir das mit dem aktuellen 5G Standard, so kratzt man hier aktuell maximal an einem Download von 1 Gbit/s. Schaut man dann noch einmal realistisch auf einen Speedtest, kann selbst dieser eine Gbit pro Sekunde zumindest in Deutschland nicht geliefert werden. Mit 5.5G verspricht HUAWEI zumindest technisch eine bis zu 10-fache Steigerung.

Doch noch wichtiger als die Geschwindigkeiten sind vor allem im kommerziellen Einsatz die neuen Möglichkeiten unter 5G-Advanced. Und hier möchte ich gerne tiefer auf die Unterstützung und Realisierung von Passive-IoT eingehen. Während wir IoT (Internet of Things / Internet der Dinge) bisher schon länger kennen und uns das Thema privat auch im Bereich „Smart Home“ oft begleitet, soll Passive-IoT ganz neue Möglichkeiten und Anwendungsfälle abdecken. Hierbei ist es zukünftig nicht mehr notwendig, auf eine aktive Energiequelle wie beispielsweise einer Batterie zurückgreifen zu müssen. Stattdessen kommt Passive-IoT vollständig ohne Energiequellen aus und reagiert beispielsweise auf Licht oder zuletzt auch 5(.5)G-Signale. Als direkten Vergleich könnte man hier auch RFID oder NFC Chips herbeiziehen. Auch diese können auf bestimmte Signale reagieren, verfügen selbst allerdings über keinerlei Energie-Quelle.

Besonders gut wird Passive-IoT und die daraus resultierenden Stärken in diesem Video aufgezeigt:

Quelle: GSMA 5G-Hub IoT

HUAWEI Native GigaGreen – was ist das?

Ich versuche es mal, möglichst verständlich zu erklären – denn einfach zu verstehen ist das Thema nicht unbedingt. HUAWEI hat im Rahmen des Mobile World Congress neue Lösungen, Produkte und „Innovationspraktiken“ der Antennentechnik präsentiert, welche nun für den Ausbau von 5.5G eingesetzt werden können. Hierbei lag die größte Herausforderung darin, einen sogenannten „Multipath“-Betrieb zu ermöglichen. Mit diesem „Multipath“-Betrieb sollen zukünftig mehrere Frequenzbänder gleichzeitig von derselben Antenne bedient werden können.

Produkte aus dem HUAWEI Portfolio „Native GigaGreen“ bieten hierbei nicht nur die Multipath Unterstützung an, sondern sollen zusätzlich laut Hersteller enorme Verbesserungen in Betracht auf Leistung und Energieeffizienz innerhalb des Netzwerks mit sich bringen. Die zu erreichenden Geschwindigkeiten dieser Lösungen liegen bei bis zu 10 Gbit/s (Gigabit pro Sekunde), wie wir bereits weiter oben angesprochen haben.

Einige dieser erwähnten „Innovationspraktiken“ umfassen also somit die Umstellung von Antennengruppen auf den oben beschriebenen Multiband / Multipath Betrieb, die Aufrüstung von Ultrabreitband-FDD-Netzen oder auch die Nutzung von mmWave-Technologien für ultrahohe Bandbreiten. Letztere Technologie kommt zum aktuellen Zeitpunkt in Deutschland noch gar nicht zum Einsatz.

Ein energieeffizientes Komplettgerät im Indoor-Einsatzbereich bietet HUAWEI mit der „LampSite X“ an. Diese kann sowohl auf Sub-6-GHz- als auch mmWave Bändern arbeiten. Neben klassischen Gebäuden kann diese Lösung auch sehr gut beispielsweise in einem Stadion oder Flughafen zum Einsatz kommen, um dort die 10 Gbit/s erreichen zu können. Als Referenz wurde die LampSite X bereits in Hongkong zur Entwicklung eines Geschäftsbereichs eingesetzt. Diese Einführung des Produkts hat nach Angabe des Herstellers den Netzwerkverkehr um 23% ansteigen lassen und den Händlern insgesamt zusätzliche Einnahmen in Höhe von mehr als 3,5 Millionen HK-$ eingebracht.

Fazit

Die Entwicklung im Bereich des Mobilfunks und der Carrier steht nicht still und zeigt im direkten Vergleich zu 4G einen enorm schnelleren Fortschritt. Auch wenn der 5.5G Rollout vorerst den geschäftlichen / kommerziellen Sektor betrifft, so können wir vielleicht auch schon bald auf Neuerungen im privaten Umfeld hoffen. Alles in allem sind diese Neuerungen extrem interessant und verraten, dass das Rad der Entwicklungen noch lange nicht still steht. Denn während wir aktuell über 5.5G berichten, arbeiten Hersteller wie HUAWEI bereits an dem nächsten großen Schritt – 6G.