Huawei GX8 -Testbericht

Huawei GX8 Testbericht – der wertige Allrounder

Ist ja schon eine Weile her, dass ich das Huawei GX8 erhalten habe. Meine Testzeit ist auch schon ein bisschen rum und hier ist nun endlich mein Testbericht zu diesem Mittelklassegerät mit Ausschlägen in den High-End Sektor. Warum das Huawei GX8 zum Preis von aktuell rund 350€ ein echter Geheimtipp ist, das lest ihr hier im Test.

GX8 und nicht G8

Zunächst möchte ich, wie angekündigt, das Rätsel um die Namensänderung von G8 zu GX8 auflösen. Huawei hat sich nach dem Release vom damaligen G8 überlegt die G-Serie in eine Premium und eine Budget-Sektion zu unterteilen. Das GX8 ist somit das Premiumgerät der G-Serie, während für das Jahr 2016 noch drei Smartphones mit den Namen GR3, GR5 und GR8 geplant sind. GR3 und GR5 wurden von Huawei auch schon indirekt bestätigt, da sie auf der internationalen Herstellerseite bereits mit Hardware-Spezifikationen aufgeführt sind. Das GR8 ist zwar noch nicht offiziell bestätigt, vor kurzem gab es aber bereits einen Leak zu dem Smartphone (wir berichteten) und ist daher auch sehr wahrscheinlich. Jüngsten Gerüchten zufolge soll zumindest das GR3 im April zu einem Preis von 229€ erscheinen. Diese Infos sind aber noch mit äußerster Vorsicht zu genießen, da sie unbestätigt sind. So nun aber genug um die wirren Namensgebungen, kommen wir zum GX8:
Erstmal möchte ich euch nochmal die technischen Daten des GX8 in Gedächtnis rufen:

  • Prozessor: Qualcomm Snapdragon 616 (64 bit Octa-Core mit 1,5GHz)
  • Grafik: Adreno 405 GPU
  • Software: Android 5.1.1 Lollipop + EMUI 3.1
  • Interner Speicher: 32GB
  • Arbeitsspeicher: 3GB
  • Display: 5,5″ Full HD (1920*1080px, 401ppi) IPS
  • Abmessungen: 152 x 76,5 x 7,5 Millimeter
  • Gewicht: 156g
  • Kamera: 13MP, OIS, RGBW-Sensor
  • Frontkamera: 5MP
  • Akku: 3000 mAh

Verpackung

Zu der Verpackung habe ich eigentlich gar nicht mehr so viel zu sagen, denn die ist quasi baugleich mit denen vom Huawei ShotX sowie Huawei P8. Die Verpackung besteht wieder aus gummiertem Material und fühlt sich hochwertig an. Auch die Aufmachung mit dem Bookshelf-Design gefällt mir hier wieder sehr gut. Wer genauer schauen möchte, wie das GX8 eingepackt ist und was sich alles so in der Verpackung befindet, der sollte sich mein Unboxing & HandsOn Video zu dem Smartphone anschauen. (Alle anderen können es sich zur Auffrischung natürlich auch nochmal anschauen 😉 )

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 Design und Verarbeitung

Und da hätten wir auch schon den ersten Ausschlag in den High-End Bereich, denn wenn man sich das Huawei GX8 mal anschaut und in die Hand nimmt, würde man nicht einen Preis von 350€ erwarten. Es sieht dem Huawei Mate S recht ähnlich – es ist bloß ein bisschen rundlicher. Auch das 2,5D Glas (gewölbtes Glas an den Rändern) wurde 1:1 übernommen, was in dieser Preisklasse schon fast einzigartig ist. Die Verarbeitung ist auch auf einem hohen Niveau, wobei man hier dann aber den Preisunterschied zum Mate S beispielsweise erahnen kann. Während die Tasten noch sehr gut verarbeitet sind, ist das Aluminium-Gehäuse nicht ganz so hochwertig. Bei meinem Gerät konnte man z.B. an mehreren Stellen auf der Rückseite ein knarzen vernehmen, wenn man etwas darauf gedrückt hat. Das Material gibt dabei auch leicht nach. Das ist aber Kritik auf hohem Niveau denn im normalen Alltag bemerkt man davon nichts und ich kann nicht oft genug darauf hinweisen den Preis im Hinterkopf zu behalten.
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Hardware und Performance

Das Datenblatt vom Huawei GX8 liest sich sehr ähnlich wie das des Huawei ShotX. Auch hier kommt ein Snapdragon 616 Octa-Core mit 1,5GHz zum Einsatz mit dazugehöriger Adreno 405 GPU. Wie schon erwähnt, besitzt das GX8 aber statt nur 2GB gleich 3GB RAM. Das ist ebenso viel, wie in den meisten 2015er Flaggschiffen verschiedener Hersteller verbaut ist. So richtig bemerkbar macht sich das allerdings nicht. Die allgemeine Performance ist quasi identisch mit der des Huawei ShotX. Lediglich in aufwändigen 3D-Spielen war ich der Meinung, dass das GX8 einen leichten Vorteil hat, da etwas mehr freier Speicher für hochauflösende Texturen usw. verfügbar ist. Man muss aber ganz klar sagen, dass der Snapdragon 616 für die allermeisten Nutzer im Alltag ausreicht und jegliche Aufgaben relativ flott erledigen kann. Wie auch schon beim ShotX genehmigt er sich aber immer wieder mal eine kleine Denkpause. Auch das Aufrufen des Multitasking-Menüs braucht schon mal 1-2 Sekunden. Nutzer, die einen Kirin 935 oder einen noch stärkeren Prozessor gewohnt sind, könnte das hin und wieder nerven (ich zähle mich dazu). Passend dazu möchte ich euch nochmal mein Gaming und Benchmark-Video zum Huawei GX8 ans Herz legen.

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Display

Ein paar Worte muss ich in einem anständigen Testbericht natürlich noch zum Display verlieren. Bereits im HandsOn machte das einen guten Eindruck auf mich und daran hat sich auch im Testzeitraum nichts verändert. Es löst mit 1920*1080px auf und ist bei einer Größe von 5,5 Zoll bei 401ppi ausreichend scharf und man erkennt keine einzelnen Pixel. Sehr positiv ist mir die Helligkeit aufgefallen. Auch bei direkter Sonneneinstrahlung konnte ich es immer gut ablesen. Da es sich bei dem Display um ein IPS-Panel handelt, kann es auch mit sehr guten Weißwerten überzeugen. Ich musste dafür allerdings in den Einstellungen etwas nachkalibrieren, da das Display für meinen Geschmack ab Werk etwas zu warm eingestellt ist. Mit den Blickwinkeln hatte ich aber keine Probleme. Die Frage hierbei ist natürlich auch immer, aus welchen Blickwinkeln man auf sein Smartphone schaut. Bei mir ist es meistens frontal, aber auch wenn man das Gerät etwas zur Seite kippt werden die Farben nicht verfälscht. Einzig gestört hat mich bei meinem weißen Modell wieder der recht dicke Rahmen um das Display. Das Glas geht zwar bis an den Rand des Geräts, das eigentliche Display hört aber ungefähr dort auf, wo die 2,5D Biegung anfängt. Ich empfehle daher eher zur schwarzen Version zu greifen, da dieser Umstand hier nicht ganz so deutlich sichtbar ist wie bei der weißen.
Erwähnenswert ist noch, das Huawei anscheinend verschiedene Display-Revisionen verbaut. Ein Vergleich mit einem Auststellungsstück in meinem hiesigen Elektronikladen hat gezeigt, dass das mein Smartphone ein deutlich wärmer kalibriertes Display  besitzt als das Ausstellungsstück. Auch andere Nutzer berichten nach einem Garantiefall o.Ä. von einer anderen Displayfarbe. Das bedeutet grundsätzlich nicht Schlechtes. Es soll nur als Anmerkung dienen, dass das „Problem“ mit dem zu warm kalibrierten Testgerät durchaus bei anderen Modellen des GX8 nicht auftreten muss.
 

Fingerabdruckscanner

Einige dürfte auch interessieren, wie gut der Fingerabdrucksensor funktioniert. Sehr gut! Die Erkennungsrate ist genial. Selbst wenn der Finger etwas feucht oder nass ist, erkennt das GX8 zuverlässig meinen biometrischen Abdruck. Kein Wunder – Es ist ja der gleiche Fingerabdrucksensor 2.0 wie im Huawei Mate S.
Auch die bekannten Wischgesten sind damit auf dem GX8 verfügbar. So kann z.B. Die Benachrichtigungsleiste durch einen Wisch von oben nach unten über den Sensor herunter gezogen, oder durch swipen nach links und rechts durch die Galerie gescrollt werden.  Die Geschwindigkeit kann aber nicht ganz mit dem im Mate S mithalten. Ich schätze hier limitiert der Prozessor wieder etwas, denn der Sensor an sich erkennt den Finger ebenso schnell. Wenn man den Finger nur ganz kurz einlesen lässt, reicht es trotzdem für die Entsperrung. Bis sich aber das Display dann tatsächlich aktiviert, vergeht etwas mehr Zeit als bei den aktuellen Top-Smartphones von Huawei. Das GX8 braucht eben einen kleinen Moment länger um vom Standby aufzuwachen. Aber auch das ist wieder Kritik auf sehr hohem Niveau, denn praktisch und sicher ist der Sensor allemal.
 

Software

Bei der Software kommt wieder Android 5.1.1 Lollipop mit der EMUI 3.1 zum Einsatz. Ein Update auf Android 6 Marshmallow und EMUI 4.0 ist schon angekündigt und es dürfte, wie zuletzt bei einer Reihe von Huawei-Smartphones, bald eine Beta dafür starten. Wir werden euch natürlich auf dem Laufenden halten.
Aktuell bietet das Huawei GX8 noch exakt die gleichen Funktionen wie z.B. das Huawei ShotX oder jedes andere Smartphone mit EMUI 3.1. Es bietet ein stark angepasstes Android und muss, wie gewohnt, ohne App-Drawer auskommen. Dafür bietet die Software erstaunlich viel Anpassungsmöglichkeiten in die man sich allerdings erst mal reinarbeiten muss. So bietet EMUI einen umfassenden Berechtigungsmananger, auch ohne Android 6, und auch dem Anpassen des Aussehens sind fast keine Grenzen gesetzt. Einen App-Drawer bekommt man allerdings nur durch die Installation eines alternativen Launchers.
Für die Zukunft würde ich mir von EMUI wünschen, auch Anpassungen in diese Richtung zu erlauben. Vor allem bei Benutzern im westlichen Raum würde diese Funktion sicher gut ankommen, denn EMUI ist noch immer bei sehr vielen hiesigen Technikmagazinen und Blogs der größte Kritikpunkt bei einem Huawei-Smartphone. An dieser Stelle möchte ich daher noch mal auf unsere EMUI Wiki hinweisen, wo alle Funktionen des Huawei-Herstelleraufsatzes beschrieben sind. Was auch dem Huawei GX8 bei EMUI 3.1 fehlt, ist die vom Mate S, oder auch vom neuen Mate 8, bekannte Knuckle-Sense Funktion. Das Öffnen von Apps durch Zeichnen von Buchstaben mit dem Fingerknöchel ist also nicht möglich.
Erwähnenswert ist aber auf jeden Fall die erneut aufgetretenen Bluetooth-Probleme, die auch das Huawei ShotX schon hatte. Sowohl die Huawei Watch als auch verschiedene Bluetooth Audiogeräte verlieren gelegentlich die Verbindung zum Smartphone. Da ich sehr oft die oben genannten Geräte benutze hat mich das  wieder ziemlich gestört. Auch hier hoffe ich auf ein Software-Update, das dieses Problem behebt. Vermutlich mit Android 6 werden Schwierigkeiten bei der Bluetooth-Verbindung wohl der Vergangenheit angehören.
 

Akku

Im Huawei GX8 ist ein 3000 mAH starker Akku verbaut, der bei einer Displaygröße von 5,5 Zoll angemessen dimensioniert ist. Auch die Full-HD statt QHD Auflösung sollte der Akkulaufzeit in die Karten spielen. Das tut es auch. Mit dem GX8 hat man definitiv keine Probleme über den Tag zu kommen. Auch ein zweiter Tag ist bei moderater Nutzung möglich. Leider bleibe ich euch Screenshots zur Akkulaufzeit schuldig, da diese beim Kopieren von der SD-Karte aus unerklärlichen Gründen verschwunden sind und ich das Telefon dann schon zurückschicken musste. Angaben dazu kann ich aber trotzdem machen. Ich hatte das GX8 ja im Urlaub dabei und es waren ständig mobile Daten, sowie Bluetooth aktiviert. Abends im Hotel dann auch WLAN. Ich kam 2 Tage ohne Aufzuladen mit Akku aus und erreichte eine Screen-On-Time von 5-6 Stunden mit einer Nacht im Standby. Das ist auch hier wieder ein sehr ordentlicher Wert, wenn er auch nicht ganz so gut ist wie beim Huawei ShotX, das aufgrund des noch etwas kleineren Displays etwas stromsparender arbeitet. Aber trotzdem schlägt das GX8 die meiste High-End Konkurrenz anderer Hersteller deutlich. Das ist für mich ein starkes Argument für den Snapdragon 616 Chipsatz, der zwar nicht ganz so rasant arbeitet wie aktuelle Top-Chips, dafür aber deutlich effizienter ist und weniger Strom verbraucht. Man muss nun abwägen, was für einen persönlich wichtiger ist. Für den normalen Nutzer, der ein Smartphone in der 350€ Preisklasse sucht, dürfte der Chipsatz vom Huawei GX8 ein willkommener Kompromiss sein.
 

Kamera

Das Beste kommt zum Schluss sagt man ja so schön, und daher kommen wir zum Schluss nun zu der Kamera. Auf dem Datenblatt ist hier exakt die gleiche Hardware verbaut, wie im deutlich teureren Huawei Mate S. Das heißt, die Rückkamera kommt mit 13MP und einem RGBW-Sensor (f2.0), der zusätzlich noch die Farbe Weiß aufnehmen kann, statt nur des gewohnten RGB-Farbspektrums. Unterstützt wird das Ganze von einem Optischen Bildstabilisator, dessen Einfluss sich besonders bei Low-Light Fotos, sowie Video-Aufnahmen bemerkbar macht – Eine echte Besonderheit in dieser Preisklasse. Auch die Bildqualität der Knipse ist sehr gut und kann auch noch in Low-Light Situationen glänzen. So gelingt mit GX8 fast immer ein ansehnlicher Schnappschuss. Anbei habe ich ein paar Bilder eingefügt, die mit dem Automatik-Modus des GX8 ohne Bearbeitung aufgenommen worden sind.
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Aprospos Pro-Modus: Unverständlicherweise bleibt auch keine andere Wahl als mit dem Automatik-Modus zu fotografieren, denn einen Pro-Modus gibt es (noch) nicht. Das ist schon ein wenig ärgerlich, kommt doch die gleiche Hardware wie beim Mate S zum Einsatz, welches diesen Pro-Modus anbietet. Huawei hat also von Softwareseite aus diesen Modus deaktiviert, was schade ist, da er ja theoretisch möglich ist. Ich hoffe hier bessert Huawei noch nach und bringt auch den Pro-Modus auf das GX8, denn der lohnt sich definitiv.
 

Fazit

Das Huawei GX8 ist ein klasse Smartphone! Das muss man direkt vorne weg sagen, denn insgesamt kann das GX8 definitiv überzeugen und entpuppt sich als echtes Allround-Smartphone zum relativ kleinen Preis. Es bietet ein tolles Design, wertige Verarbeitung, ein scharfes und helles Display, überragende Akkulaufzeit und eine sehr gute Kamera. Und das alles zu einem Preis von 350€!
Kleine Abstriche muss man bei der Hardware-Performance machen, die sicher nicht jedem gefallen wird. Für den normalen Anwender, der hin und wieder ein nicht so aufwändiges Spiel spielt und sonst das Smartphone hauptsächlich für Messaging und Surfen benutzt, ist die Performance aber definitiv ausreichend. Diese Art von Benutzer gehen sicher auch gerne den Kompromiss ein, etwas weniger pure Leistung und dafür eine längere Akkulaufzeit zu haben. Insgesamt wird jeder Nutzer, der die oben angesprochenen Punkte im Hinterkopf behält, sehr viel Spaß mit dem GX8 haben. Wird tatsächlich mehr Leistung benötigt, würde ich das Honor 7 empfehlen, das in der gleichen Preisklasse spielt. Im Auge behalten sollte man auch, ob Huawei wichtige Updates noch nachliefert. Das Problem mit der Bluetooth-Verbindung und der etwas abgespeckten Kamera-App sind mir beim Test negativ aufgefallen, ansonsten kann ich das Huawei GX8 aber vorbehaltlos empfehlen.

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5 Kommentare

  1. Torsten Lindner 8. März 2016
  2. Marina Cammin 16. Februar 2016
    • Rainer Fürst 16. Februar 2016
  3. samsara66 26. Januar 2016
    • Tobias Scholz 27. Januar 2016

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