Huawei P8 Lite 2017 Test – Gliederung
1. Technische Daten
2. Verpackung und Lieferumfang
3. Akku
4. Aussehen und Verarbeitung
5. Display
6. Performance und Leistung
7. Software
8. Kamera
9. Sonstiges
10. Preis und Verfügbarkeit
11. Warum das Huawei P8 Lite 2017?
Technische Daten
Kurzübersicht:
- SoC: Kirin 655 Octa-Core (4 x 2,1 GHz; 4 x 1,7 GHz)
- GPU: Mali-T830 MP2
- Display: 13,21cm (5,2″), IPS, 1080 x 1920 Pixel (FullHD), 423 ppi
- Speicher: 3 GB RAM, 16 GB Flash Speicher
- Akku: 3.000 mAh Lithium-Ionen
- Betriebssystem: Android 7 Nougat & EMUI 5.0
Die vollständigen technischen Daten findet ihr auf unserer Huawei P8 Lite 2017 Produktseite.
Verpackung und Lieferumfang
Das Huawei P8 Lite 2017 wird in einer simplen weißen Verpackung geliefert. Doch es kommt nicht alleine – mit dabei sind neben dem Papierkram (eine je Sprache 13-seitige Schnellstartanleitung sowie eine Garantiekarte) ein Netzteil, ein microUSB-Kabel, ein SIM-Slot Öffnungs-Werkzeug und In-Ear Kopfhörer. Letztere sind im Gegensatz zum weißen Ladequipment schwarz und aus Vollplastik. Die Ohrmuscheln sind aus einem Teil gefertigt und starr; es gibt keine Silikon-Aufsätze für verschiedene Ohrgrößen. Deshalb haben sie bei mir auch wenig festen Sitz und fallen ab und zu raus. Immerhin ist der Klang soweit in Ordnung und auch Steuerungstaste (Pause, nächster Titel, Sprachsuche) inklusive Mikrofon gibt es. Wer jedoch beabsichtigt, öfter Musik zu hören, sollte definitiv auf Kopfhörer von Drittanbietern zurückgreifen.
Das mitgelieferte Netzteil gibt 5V/1A aus. Natürlich ist der Akku des P8 Lite mit 3000 mAh nicht unglaublich riesig, allerdings auch nicht allzu klein. Ich finde, dass man hier – wenn es schon kein Quick Charge gibt – wenigstens einen 5V/2A-Stecker hätte mitliefern sollen, der die Ladedauer auch deutlich verkürzt. Trotzdem braucht es mit dem mitgelieferten Ladegerät nur zwei Stunden und zehn Minuten um von fünf auf 95 Prozent zu kommen. Passt!
Akku
Wo wir ein mal beim Thema Laden sind, erzähle ich euch gerne gleich mehr darüber. Wie bereits erwähnt, hat man dem neuen Mittelklassemodell einen 3000 mAh großen Akku spendiert. Dieser sorgt für sehr annehmliche Laufzeiten. Ich habe kein Problem gehabt, mit einer Akkuladung über den Tag zu kommen. Um das ganze in Zahlen auszudrücken, habe ich zwei Szenarien auf digitalem Bildschirmfoto verewigt. Ein mal eine Power-Using und ein mal Alltag – beide Male noch mit vier Prozent restlicher Akkuladung.

15h52min an, davon 4h9min mit aktiviertem Bildschirm

9h40min an, davon 5h34min mit aktiviertem Bildschirm
Aussehen und Verarbeitung
Ob einem ein Gerät schön ist, liegt wohl immer im Auge des Betrachters. Fakt ist: das Huawei P8 Lite 2017 orientiert sich bei seinem Aussehen eher am Runden, als am Eckigen. Die ‚Kanten‘ des Handys haben deutliche Rundungen und auch das Display ist durch sein 2,5D-Glas deutlich weicher.
- Unterseite
- Oberseite
- Vorderseite
Es gibt zwar dazu keine offizielle Angabe, aber ich gehe stark davon aus, dass die Rückseite aus Glas besteht. Sie ist sehr sehr rutschig: man sollte also aufpassen, wenn man das Gerät in der Hand hält – denn gerade bei etwas feuchten bis nassen Händen kann das Handy leicht mal wegrutschen. Außerdem ist der Rücken ein Magnet für Fingerabdrücke. Richtig gut zu sehen sind diese zwar nur unter Licht, aber etwas verschmiert sieht es auch ohne extra Beleuchtung aus.
Die Kamera und der Blitz sind in das Gehäuse eingearbeitet. Das ist für mich ein absoluter Pluspunkt, denn ich hasse Smartphones, bei denen die Kamera heraussteht. Das fühlt sich einfach nicht gut an und ist zudem auch für die Linse nachteilhaft, da sie immer als erstes auf dem Untergrund aufliegt. Nicht so beim P8 Lite 2017.

Rückseite
Der Rahmen ist aus Polycarbonat (Plastik) konstruiert und demzufolge nicht so hochwertig wie ein Aluminiumrahmen. Schade, aber irgendwo muss man natürlich Abstriche hinnehmen. Oben findet man eine 3,5mm Klinke sowie das Sekundärmikrofon zur Rauschunterdrückung und links nur den SIM/microSD-Slot. Unten sind der Lautsprecher sowie das Hauptmikrofon platziert. Außerdem gibt es hier den microUSB-Port zum Laden. Der Lautsprecher liefert einen für für dieses Preissegment ordentlichen Klang, wobei er qualitativ nicht an den des Huawei P9 Lite herankommt. Die Lautstärke könnte etwas lauter sein, aber Angst, dass man das Handy nicht klingeln hört, braucht man selbstverständlich nicht haben. Rechts gibt es dann abschließend noch den Powerknopf sowie die Lautstärkereglertasten. Der Druckpunkt dieser ist für meinen Geschmack etwas zu stark, aber das ist Meckern auf sehr hohem Niveau.

Seite
Display
Der Bildschirm am Handy ist ein wichtiger Punkt. Nachdem lange Zeit der Trend zu immer größeren Displays ging, stagniert diese Entwicklung (glücklicherweise) erst mal. Derzeit bekommen die meisten Geräte Bildschirme in der Größe von fünf bis 5,5 Zoll. Das Huawei P8 Lite 2017 liegt genau in diesem Bereich; das Display ist 5,2 Zoll groß und löst mit Full HD, also 1080 x 1920 Pixeln (420 ppi) auf. Meiner Meinung nach hat Huawei hier die richtige Entscheidung getroffen, auf Full HD und nicht auf HD oder gar 2K zu setzen. Ich finde, dass 1080p einen guten Mittelweg zwischen Akkuverbrauch und Detailschärfe darstellt. Ein 720 x 1280 Pixel Display kann bei 5,2 Zoll nicht mit 1080 x 1920 Pixeln mithalten, einen Unterschied erkennt man deutlich. 2K braucht es dann aber auch nicht, denn das ist teurer und verbraucht mehr Akku. Einzig bei VR (Virtual Reality) macht es Sinn, doch dafür reicht die restliche Hardware nicht aus – das P8 Lite 2017 ist eben ein Mittelklassedevice. Das Verhältnis von Gehäuse zu Bildschirm entspricht zudem 69,38 Prozent, was einen durchschnittlichen Wert darstellt. Zum Schutz vor Kratzern und Stürzen kommt Corning Gorilla Glas zum Einsatz – dieses sollte jedoch wirklich nur als Schutz und nicht als totale Verhinderung angesehen werden, denn je nach Auftrittswinkel kann das Handy auch aus ein paar Zentimetern Höhe fallen und zersplittern.
Da es sich um ein IPS-Display handelt, werden die Farben eher natürlich und nicht wie bei AMOLED kräftig dargestellt. Das hat den Vorteil, dass das Weiß sehr intensiv wirkt, das Schwarz jedoch eher ins Graue übergeht. Bei AMOLED ist das Gegenteil der Fall. Was am Ende besser ist, muss jeder für sich selbst entscheiden – die Hersteller greifen für die meisten Smartphones jedoch auf IPS zurück. Auf jeden Fall ist die Darstellung auf dem P8 Lite 2017 sehr klar, einzelne Pixel lassen sich nicht erkennen. Die Helligkeit ist durchschnittlich gut, dafür ist die Ablesbarkeit aus verschiedenen Blickwinkel exzellent. Was mir ebenso sehr zusagt, ist das 2,5D-Glas am Rand. Dadurch sieht das P8 Lite 2017 zum einen eleganter aus und zum anderen fühlt sich so die Anzeige einfach angenehmer an.
Leider gibt es aber auch einen Nachteil. Oft – besonders, wenn das Handy länger unbenutzt im Kühlen lag – fühlt sich das Display an, als wäre es feucht. Das Bedienen funktioniert dann nicht mehr gut und man muss das P8 Lite 2017 erst einmal abwischen, beispielsweise mit einem Tuch oder am T-Shirt.
In den Systemeinstellungen ist das Display in einigen Punkten individuell konfigurierbar. Zum Beispiel kann man die Farbtemperatur auf normal, kalt oder warm einstellen. Zudem ist es möglich, die sogenannte adaptive Helligkeit zu aktivieren, welche für bessere Ablesbarkeit sorgt – das kann ich nur empfehlen!

Einstellen der Farbtemperatur
Performance und Leistung
Ein weiterer wichtiger Punkt an einem Smartphone ist die Leistung, die es bringt. Dabei ist es meiner Meinung nach zweitrangig, wie viel Punkte ein Gerät im Benchmark bekommt, oder ob es den neuesten Prozessor hat – wichtig ist, dass die alltägliche Benutzung gut klappt. Und an dieser hängt mehr als nur der Chipsatz.
Trotzdem sollte man natürlich wissen, welcher Prozessor im Huawei P8 Lite 2017 verbaut ist. Es handelt sich um den HiSilicon Kirin 655 Octa-Core Chip mit einer Taktfrequenz von 4 x 2.1 GHz + 4 x 1.7 GHz. Er wird unterstützt von drei Gigabyte Arbeitsspeicher. Wichtig in Punkto Leistung ist ebenso auch die Software. EMUI 5 soll die Performance (wie laut Hersteller natürlich jede neue Softwareversion bei jedem technischen Gerät ;)) verbessern – braucht durch neue Features aber auch mehr Leistung.
In der Realität sieht es mit der Alltags-Performance nicht ganz so gut aus. Es ist keine totale Katastrophe, aber einige Apps brauchen – wenn sie nicht im RAM sind – eben doch ziemlich lange zum Starten. Auch bereitet der Wechsel vom Hoch- aufs Querformat dem P8 Lite 2017 bei Ansehen von Videos ab und zu Probleme, das Bild bleibt dann erst einmal stehen. Wenn mehrere Apps im Hintergrund geöffnet sind, verschlechtert sich die Performance zudem merklich, weshalb ich versuche, immer maximal vier Apps parallel geöffnet zu haben. Alles geht dann langsamer und das Handy braucht oft ein paar Sekunden ‚Bedenkzeit‘.
Gamer können jedoch beruhigt aufatmen. In Einzelanwendungen, wie es komplexe Spiele sind, ist die Leistung definitiv ausreichend. Beispielsweise habe ich bei Real Racing 3 ein sehr schönes Spielerlebnis gehabt, da es weder zu fps-Drops, noch zu dauerhaften Rucklern kam. Beim bekannten Benchmarkdienst AnTuTu habe ich eine Punktzahl von 56906 erreicht.

AnTuTu Benchmark
Software
Das Huawei P8 Lite wird von Werk aus mit Android 7.0 und EMUI 5, Huaweis hauseigener Benutzeroberfläche, ausgeliefert. Im Gegensatz zur Vorgängerversion setzt das neue EMUI auf ein stark überarbeitetes Aussehen. Die Primärfarben sind Weiß und Blau – das spiegelt sich sowohl im Systemlayout, als auch in den hauseigenen Apps wieder. Die wichtigsten Unterschiede hat euch Kollege Christian von TechLoupe in einem Video sehr anschaulich erklärt.
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Ich möchte an dieser Stelle noch mal kurz auf die Benachrichtigungen eingehen. Diese waren bei Huawei – unter EMUI 3.x besonders und unter EMUI 4 auch – immer mal wieder ein großes Problemfeld. Mit der neuesten Version auf dem P8 Lite 2017 habe ich in diesem Bereich jedoch noch keine Beanstandungen zu melden, alles kam wie gewünscht an. Da Probleme mit den Notifications oft aus dem Nichts auftreten, kann ich das für das natürlich nicht generalisieren und mit Sicherheit sagen, dass das P8 Lite 2017 definitiv keine Benachrichtigungsprobleme hätte. Allerdings scheint man das Problem sehr stark eingedämmt zu haben und, wie gesagt, in meinem zweiwöchigen Test lief diesbezüglich alles top.
Interessant ist auch die App Telefonmanager. Dieser ist sozusagen ein Allround-Tool, welches von Huawei standardmäßig vorinstalliert ist. Man hat hier die Möglichkeit, den Speicher zu bereinigen, die mobile Datennutzung zu überwachen und gegebenenfalls einzuschränken, eine Blacklist für Anrufe und SMS festzulegen sowie die Akkunutzung zu analysieren und zu verbessern. Des Weiteren gibt es einen Virenscan – wobei es auf Android eh keine wirklichen typischen Viren gibt – sowie einige weitere kleine Einstellungen.

Telefonmanager
Kamera
Die Qualität der Videos und Fotos wird immer am Smartphone immer wichtiger. Mittlerweile sieht man Leute fast nur noch mit ihren Handys fotografieren, klassische Digitalkameras sind fast ausgestorben. Lediglich professionelle Spiegelreflexkameras bieten noch eine deutlich bessere Fotoqualität.
Aber zurück zum chinesischen Kommunikationsabieter unseres Vertrauens. Huawei ist spätestens seit der Kooperation mit Leica ein Vorreiter auf dem Gebiet der Smartphonefotografie. Die Flaggschiffe zeichnen sich durch besonders gute Kameraleistungen aus – doch ist das auch bei einem Mittelklassegerät wie dem P8 Lite 2017 mit seiner 12 Megapixel Rückkamera der Fall?
Grundsätzlich kann man sagen, dass die Fotoleistung des Huawei P8 Lite für ein Gerät dieser Preisklasse mehr als in Ordnung geht. Ich habe einige Fotos gemacht und finde, dass die Detailschärfe gut ist. Die Farben wirken sehr natürlich – hier hängt es aber immer vom Weißabgleich und, im Automatikmodus, entsprechendem Fokus ab. Macht euch aber am besten selbst ein Bild ;).
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Videos können in maximal 1080 Pixeln bei 30 fps aufgenommen werden. Dazu gibt es die Möglichkeit, 640 x 480 Pixel 120 fps Slowmotion-Clips aufzunehmen. Während normale Videos recht gut gelingen, sind die Zeitlupenaufnahmen eigentlich nur ein Geflecht aus Pixeln. Die Qualität ist grauenvoll und die Dateien absolut nicht ohne Scham teilbar. Aber auch hier habe ich einen Zusammenschnitt einiger Ausschnitte vorbereitet, damit ihr diese selbst bewerten könnt. Stellt die Qualität bei YouTube am besten auf 1080p, um die volle Qualität sehen zu können.
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Die Frontkamera ist soweit nichts besonderes. Sie löst in acht Megapixel auf und nimmt Videos ebenfalls in Full HD auf. Im Dunklen wird beim Auslösen der Bildschirm kurz erhellt und danach ein Foto aufgenommen. Das ersetzt keinen Frontblitz, ist aber definitiv ein guter Ansatz. Auf der Rückseite hat Huawei jedoch einen Blitz verbaut und dieser ist ziemlich hell – was ihn auch zu einer guten Taschenlampe macht.
Und sonst so?
Das P8 Lite kann auch telefonieren – es soll ja Leute geben, die dies noch immer mit ihrem Mobiltelefon tun. 😉 Das funktioniert auch sehr gut, die Qualität ist klar und die Empfangsleistung gut, wobei letzteres in einer Großstadt nicht verwunderlich ist. Das P8 Lite 2017 unterstützt Kanalbündelung und VoLTE-Anrufe. Während ersteres, sofern vom Sendemast ebenso unterstützt, für besseren Empfang vor allem in Gebäuden sorgt, sollen mit VoLTE (das ebenfalls auch providerseitig aktiviert sein muss) Anrufe noch klarer werden, indem diese über LTE laufen. Mit dem WLAN gibt es keine Probleme, die Verbindung steht stabil. Außerdem habe ich den, natürlich subjektiven, Eindruck, dass die Reichweite von WLAN und Bluetooth ziemlich hoch ist – sehr angenehm!
Des Weiteren verfügt das Huawei P8 Lite über Dual SIM. Das heißt, es können zwei SIM Karten parallel verwendet werden. Beispielsweise eine private und eine dienstliche Rufnummer in einem Gerät oder eine Daten-SIM und eine Telefon-SIM sind so möglich. Allerdings handelt es sich um einen Hybrid-Slot. Das heißt, dass entweder zwei SIM-Karten oder eine SIM-Karte und eine microSD-Karte verwendet werden können.
Auch das Huawei P8 Lite 2017 kommt mit einem Fingerabdrucksensor daher. Dieser ist jedoch im Gegensatz zu den Sensoren aller anderen Lite-Modelle rund und nicht eckig. Huawei preist ihn als Fingerpint 4.0 an und informiert, dass er in Labortests das Gerät in 0,3 Sekunden entsperren kann – was 40% schneller als bei der vorherigen Version sein soll. Tatsächlich habe ich zwar nicht gemessen, wie lange das Entsperren wirklich dauert, aber es geht auch jeden Fall sehr fix und dazu noch zuverlässig. Ich kann also nicht klagen. In den Einstellungen kann man noch aktivieren, dass man durch Wischen über den Sensor die Statusleiste herunterziehen, die Galerie durchscrollen, ein Foto in der Kameraapp aufnehmen und den Wecker deaktivieren kann. Außerdem kann man den sogenannten Tresor, einen verschlüsselten Bereich auf der microSD, in dem private Daten gelagert werden können, mit dem Fingerabdruck sichern.
Warum das P8 Lite 2017?
Jetzt fragt sich manch einer vielleicht: warum sollte ich zum P8 Lite 2017 greifen? Wieso nicht das P8 Lite, P9 Lite, P10 Lite oder nova kaufen?
Am ähnlichsten ist dem P8 Lite 2017 wohl das P9 Lite. Es besitzt mit 235 Euro einen fast exakt gleich großen Preis. Dazu kommt, dass das Display und der RAM gleich groß sind und auch die Kamera ähnliche Ergebnisse liefert. Der Prozessor des P8 Lite 2017 ist dem des P9 Lite leicht überlegen und auch in Puncto Software ist davon auszugehen, dass das P8 Lite 2017 länger noch Updates erhalten wird. Deshalb rate ich an dieser Stelle zum 2017er Smartphone.
Das P10 Lite bietet leicht bessere Ausstattung und ein anderes Aussehen, kostet aber auch gleich rund 100 Euro mehr. Dafür lohnt sich meiner Meinung nach der Aufpreis nicht.
Das Huawei nova ist mit circa 330 Euro ebenso deutlich teurer, bietet dafür jedoch eine bessere Kamera, USB Type-C und einen Snapdragon-Chip. Wer mehr ausgeben möchte, kann an dieser Stelle also durchaus einen Blick auf das auf der IFA 2016 vorgestellte Handy werfen.
Mit dem P8 Lite hat Huawei Mitte 2015 einen echten Verkaufsschlager vorgestellt, der allerdings deutlich schlechtere technische Daten als die anderen oben genannte Modelle zu bieten hat. HD-Display, zwei Gigabyte Arbeitsspeicher, Kamera und Prozessor können mit dem 2017er Modell in keinster Weise mithalten. Das Smartphone ist mit einem derzeitigen Preis von circa 160 Euro aber sehr gut für Einsteiger geeignet.
Wichtig an dieser Stelle ist noch zu wissen, dass Huawei das P8 Lite 2017 international noch unter anderen Namen vertreibt. Es handelt sich um das gleiche Gerät, wenn vom Huawei P8 Lite 2017, Huawei GR3 2017 oder honor 8 Lite die Rede ist. Was für eine komplizierte Namensgebung…
Preis und Verfügbarkeit
Seit Ende Januar ist das Gerät zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von 239 Euro erhältlich. Der aktuelle Preis liegt ein paar Euro darunter, bei Amazon* gibt es das Gerät bereits für 233 Euro zu kaufen, auch
Media Markt*, Saturn* und Cyberport bieten es für 239 Euro an.
*REF-Link. Solltet ihr das Produkt über einen unserer Links kaufen, dann bekommen wir einen kleinen Obolus. Ihr selber müsst nicht mehr dafür bezahlen. Vielen Dank. <3
Es hat sich ein kleiner Fehler eingeschlichen: Unter „Performance und Leistung“ ist die Rede davon, dass der HiSilicon Kirin 658 Octa-Core Chip verbaut ist. Richtig ist – wie auch in den technischen Details angegeben – ,dass der 655er Chip verbaut ist.
Das P8 Lite war nicht ohne Grund so erfolgreich :). Super geschrieben Vincent und danke für den langen Kommentar Roland 🙂
Hallo Vincent,
vielen Dank für deinen schön geschriebenen Artikel und den Vergleich mit den anderen Geräten.
Ich besuche mehrmals täglich Huaweiblog um mich immer auf dem laufenden zu halten. Aber eines stört mich bei fast allen Testberichten die hier abgegeben werden. Es wäre wirklich Sinnvoll, wenn ihr euren Lesern auch die Negativen Aspekte der Geräte nicht vorenthaltet. Klar sind technische Details interessanter, aber noch wichtiger ist die alltägliche Bedienung sowie der Funktionsumfang der viele Leser interessiert.
Neben den bekannten Problemen die auch EMUI 5.x mit sich bringt, fehlen dem gerät einige Funktionen. Leider hat das P8 lite 2017 im direkten Vergleich zu seinen Namenskollegen keine DoubleTap2Wake Funktion. Ebenfalls kann man im normalen EMUI Modus keine Apps mehr mit der Vergrößerungsgeste verstecken, wie es beim Mate 8 oder P9 unter Nougat möglich ist. Auch fehlt hier die Knöchelgeste um z.Bsp. einen Screenshot zu machen usw…. Auch erwähnst du den Virenscanner mehr oder weniger Positiv…. Das sich aber dieser trotz automatischen Update NICHT von selbst aktualisiert, wird mit keiner Silbe erwähnt.
So etwas wünsche ich mir persönlich alles in einem Testbericht und nicht nur die „schönen Dinge“.
Es ist auch klar, das gewisse Sachen für den jeweiligen Nutzer mehr oder weniger wichtig sind. Das liegt immer an der Nutzung und den installierten Apps ab, was und wie man es braucht.
Im großen und ganzen gesehen, ist das P8 lite ein Mittelklasse Gerät mit guten Preis-/Leistungsverhältnis.
Gruß
Roland
Moin Roland!
Danke für Deinen ausführlichen Kommentar und das offene Feedback!
Ich will Vincent nicht vorgreifen, aber vielleicht ein paar allgemeine Worte zu Deinem berechtigten Anliegen:
Wir betonen bewusst immer, dass wir hier eine Mischung aus Test- und Erfahrungsbericht anbieten. Also nicht nur nackte Zahlen und Fakten, sondern eben auch unsere Erlebnisse aus dem Alltag. Das ist dann auch der Grund, warum der Testbericht eines neuen Gerätes bei uns erst nach 2-3 Wochen kommt und nicht – wie an manch anderer Stelle – nach 2-3 Stunden.
Und wie Du schon sagst, ist die Nutzung bei jedem doch unterschiedlich. Wir versuchen natürlich gewisse Standards abzudecken, aber alles ist schwer möglich. Und wenn man es versucht, dann endet es in 6.000 Wörter Artikeln (LEsezeit ca. 20 Minuten) worauf heute im Web kaum jemand Lust hat. Ich versuche immer aus den Diskussionen nach dem letzten Testbericht neue Impulse für den nächsten zu ziehen.
Und da wären wir beim Thema: Diskussionen! Wir unsere Artikel durchaus auch als Grundlage für Diskussionen. Huawei.blog soll nicht nur eine reine Informationsplattform sein, sondern darf (soll) auch gerne eine Diskussionsplattform sein.
Vielleicht noch ein paar Gedanken zum Thema Kritik. Was manchem Leser zu wenig, ist Huawei an mancher Stelle zu viel! 😉
Aber wir stehen weiter zu unserer Unabhängigkeit und werden auch weiterhin kritisch berichten. Allerdings – und ich denke, das ist der große Unterschied zu manchem Forum – versuchen wir die Hintergründe dazu zu recherchieren.
Beispiel: Die Verzögerung beim P9 Lite Nougat Update.
Während in manchen Foren Huawei zerrissen wird, haben wir aufgrund des Artikels wahnsinnig viel ruhiuge und sachliche Rückmeldung bekommen. Das war schon so „unheimlich“, dass sogar ich nachgefragt habe, ob das wirklich so gesehen wird.
Worauf ich hinaus will? Man kann natürlich Dinge eskalieren lassen (Fingerabdrücke auf dem Display….) oder sich dem Thema sachlich nähern und versuchen Hintergründe dafür aufzuzeigen, um die endgültige Bewertung dann dem Leser zu überlassen.
Ich für meine Person gehe den zweiten Weg!
Beste Grüße
Marco
Hallo Marco, Vincent und Sascha,
danke für eure Antworten. Bitte seht meinen Beitrag nicht als Kritik sondern mehr als Anregung – wenn überhaupt.
Ich weis dass das ganze eine Gratwanderung ist und man zwischen Inhalt, Menge und Details jonglieren muss.
Mein Kommentar zielte eben auf die Nutzer des P8 Lite aus 2015 die mit dem Gerät zufrieden waren und ggf. auf ein Upgrade auf das 2017er Modell in Erwägung ziehen. Diese werden dann überrascht oder sogar enttäuscht sein, das sie die Apps nicht mehr verstecken können oder die DT2W Funktion nicht mehr an Board ist. Quereinsteiger hingegen ist das egal, und freuen sich über die Drawer Funktion die in EMUI 5 integriert wurde.
Das mit den Virenscanner hatte ich nur erwähnt, da dieser im Artikel erwähnt wurde und diente nur als weiteres Beispiel.
Sollte mein Beitrag falsch rübergekommen sein, bitte ich um Entschuldigung, es war nicht meine Intention etwas zu kritisieren.
Gruß
Roland
Ich verstehe Kritik nicht als etwas Negatives – viel mehr als wertvolle Rückmeldung! Von daher: Alles gut!
Du sprichst ja den direkten Vergleich mit dem P8 Lite 2015 schon an. Hier würde sich dann tatsächlich in einem weiteren Artikel z.B. ein solcher Vergleich anbieten; Vorgänger – Nachfolger. Wobei man hier in dem Fall wieder überlegen muss, ob das wirklich ein Nachfolger ist oder eher ein Nach-Nachfolger und man lediglich den guten Namen nochmal gewinnbringend verwenden wollte. 😉
Aus meiner Sicht hat sich die Lite-Serie seit dem P8 auch ganz schön entwicklet. Vom eher Einsteigermodell hin zur Mittelklasse. Vor allem wenn ich mir das P10 Lite anschaue – auch preislich. Das spielt mE nicht mehr in der oberen Einsteigerklasse, sondern definitiv in der Mittelklasse. Dafür rücken dann andere Modelle wieder neu nach und füllen Lücken. Das mag mancher als unstrukturiertes Produkt-Portfolio sehen. Mich erinnert es so ein bisschen an die Entwicklung in der Automonilbranche. War ein VW Polo zu meinen jungen Jahren noch das typische Anfänger-Auto, weil kleines günstiges Einsteigermodell – hat dieser inzwischen den STellenwert vom Golf eingenommen. Lücken wurden dann durch Up! oder Fox gefüllt. KLar, Vergleiche hinken, aber ich will damit auch nur sagen, dass diese Produktentwicklung nichts neues oder ungewöhnliches im Bereich der Smartphone Branche ist, sondern ein altbekanntes Phänomen.
Gruß
Marco
Hi Marco
Werden bei euch ältere Modelle nicht mehr erwähnt?Ich bin ein wenig verwundert das P8 hat Vorgestern ein Update bekommen mit Sicherheitspatch März aber bei euch habe ich nichts darüber gelesen oder habe ich was,Übersehen?Normal Berichtet ihr doch wenn es neue Updates gibt.
Sorry, hab’s gesehen aber einfach bislang nicht geschafft zu berichten. Natürlich verlieren wir auch „die alten“ Modelle nicht aus dem Blick. Das sieht man ja auch an unserer intensiven Recherche und Update Suche rund um die M2 Tablets.
Für Hinweise zu Updates sind wir übrigens immer dankbar; denn auch uns kann mal was durchgehen!
Okay ihr berichtet soviel da kann das schon passieren das man nicht dazu kommt.
Hi Roland,
Marco hat ja schon vieles gesagt, ich will meinen Senf aber auch gerne dazugeben. 🙂
Grundsätzlich berichten wir selbstverständlich über Positives und Negatives. Allerdings müssen wir auch immer abwegen, inwiefern das den allgemeinen Leser jetzt wirklich interessiert. Marco hat es schon gesagt: 6000 Wörter-Artikel wären möglich, aber lesen würde die dann kaum noch jemand.
Ich hätte beim P8 Lite 2017 auch noch auf das schöne Design der Wetter-App, die coolen Weckertöne, die genauen Einstellungen im Profi-Modus der Kamera, der Möglichkeit, Themes einzustellen, … eingehen können. Genau so auf das nicht vorhandene DT2W oder den Virenscanner, der keine automatischen Updates macht. Aber sind wir mal ehrlich, ist das wirklich soooo wichtig, dass jeder das unbedingt lesen möchte? 😉
Dein Kommentar zeigt aber, dass – wie von Marco schon angesprochen – Diskussionen hier wunderbar möglich sind. Wer Lust hat, kann gerne seine eigene Meinung abgeben und über genau solche Dinge in den Kommentaren reden.
Danke für deinen Beitrag zur Diskussion!