Huawei Nova Test

Huawei Nova Test – Neuer Stern in der Mittelklasse?

Pünktlich zur IFA2016 in Berlin hatte Huawei mit dem Nova wieder ein neues Smartphone im Gepäck. Nova ein Begriff, der nicht zufällig gewählt wurde. Ein neuer Stern am Mittelklasse Himmel sollte es sein.

Was das Nova ist, zeigen wir euch in unserem Huawei Nova Test. In erster Linie soll es ein attraktives Smartphone der oberen Mittelkasse, mit einem noch vertretbaren Preisrahmen und sehr passabler Performance sein. Ob das Nova das erfüllt lest ihr in den folgenden Abschnitten.

Verarbeitung und Design

Die Optik kommt uns sehr bekannt vor. Das Huawei Nova erinnert im Einzeltest direkt an das Huawei Nexus 6P. Man könnte fast meinen man hat hier den kleinen Bruder des letztjährigen Google Flaggschiffs in der Hand. …Und wenn man es genau nimmt, dann hat man das auch. Wie man aus Huawei Kreisen erfahren konnte war das Huawei Nova wohl ursprünglich auch als Nexus Gerät geplant, das den Mittelklassebereich abdecken soll. Jedoch machte Google einen Rückzieher und zog die Option nicht. Anfang Oktober ersetzte man bekanntlich die Nexus 2016 Reihe durch die neue „Made by Google“ Serie.

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Trotzdem sind einige Kernelemente beim Huawei Nova geblieben. Besonders das Design der Rückseite mit der Kunststoffleiste im Kamerabereich, den schon die Huawei P Familie nutzt, ist auch beim Nova der Blickfang.

Huawei nova camera

Das Unibody Aluminium Gehäuse zeigt eine sehr gute Verarbeitungsqualität. Kanten sind schön abgerundet und die Übergänge zu den anderen verbauten Materialien sind tadellos. Egal ob es sich hier um den Anschluss des Randes, der 2,5D Glasfront oder die Kunststoffeinfassung im Kamerabereich handelt oder den Einschub für die SIM Karte.

Neben dem 3,5-mm Klinken Anschluss – ja das Huawei Nova hat einen – an der Oberseite sind auch die restlichen Öffnungen für Lautsprecher und USB-Type-C-Stecker sauber gefertigt. Kein Grat, Kante oder ungleichmäßiger Übergang sind zu spüren.

Display

Mit „nur“ 5 Zoll stellt man sich bei der Displaygröße gerade gegen den Trend und will somit die Leute ansprechen, die mit den großen „Teilen“ nichts anfangen können. Dies gelingt aus meiner Sicht mit dem Huawei Nova sehr gut.

Das Panel des Nova kann durchaus überzeugen. Die Auflösung mit 1920 x 1080 Pixel ist mehr als ausreichend scharf und verfügt über einen hervorragenden Kontrastwert. Gleiches gilt für Helligkeit und Farben. Ich will hier jetzt nicht genauer auf Kontrastraten, Nits oder Schwarzwerte eingehen, aber das Display ist gut. So gut, dass man sich bei manchen Anwendungen wünscht, dass es separate Bildeinstellungen gäbe. Vielleicht ein interessantes Feature für die Zukunft.;)

Huawei nova front

direkte Sonneneinstrahlung => Display noch gut lesbar

Was man jedoch einstellen kann, ist die Farbtemperatur und einen Lesemodus, der das Display augenschonend macht. Erreicht wird das damit, dass spezielle Blautöne rausgefiltert werden und das Display einen angenehmen Gelbton annimmt. Besonders im „Nachtbetrieb“ trägt diese positiv zur Nutzung bei, da das Display im Dunkeln nicht so stark blendet. Stichwort: „Nightshift Modus“ beim iPhone!

Huawei nova seekomfort

Ein kleineres Problem ist mir aber bei der Helligkeitssteuerung aufgefallen. Steht diese auf „Automatisch“ reagiert sie teilweise recht träge und mit Verzögerung auf Helligkeitsänderungen. Das kann Huawei aber mit einer Softwareanpassung bestimmt verbessern.

„Daumen hoch“ Huawei. Das Display des Nova ist in dieser Preisklasse wirklich sehr überzeugend. Manche würden wohl sagen „Amazing!“

Leistung – Prozessor, RAM und Co.

Gleich zu Beginn muss man sagen „Leider kein Kirin“. Huawei hat dem Nova bei der Recheneinheit einen Snapdragon 625 mit Adreno 506 GPU (MSM8953) verpasst. Diese Kombination ist insgesamt in Ordnung und auch ausreichend für die meisten Funktionen und Anwendungen. Dennoch merkt man aber hier und da, dass etwas mehr Leistung nicht geschadet hätte. Teilweise gibt es leichtes Microruckeln beim Scrollen über den Homescreen oder unsaubere Animations-Übergänge beim Öffnen von Apps, die noch nicht im Cache sind. Das können selbst die 3GB RAM nicht rausreißen wenn die CPU nicht nachkommt.

Das Ganze spiegelt sich dann auch in den Benchmarks wieder. Der beliebte AnTuTu errechnet mit knapp 63.800 Punkten einen durchschnittlichen Wert.

Des Weiteren zeigte mein Testgerät ein etwas seltsames Verhalten bei der Videowiedergabe. Bei einer Full-HD Auflösung hatte man immer das Gefühl als ob das Nova die Framerate nicht halten kann. Interessant war da auch das Ergebnis, das PC-Mark ausspuckte.

Huawei nova Framerate

Denn hier ist zu sehen, dass die CPU bei Videos – selbst beim Bearbeiten – ungewöhnlich wenig angesprochen wird. Ich gehe davon aus, dass es sich hier um ein Softwareproblem handelt, das man mit einem Update behoben bekommt.

UPDATE 04.11.2016 – Die Videoprobleme sollten nach Angaben von Huawei mit dem Update auf EMUI 5.0 Android 7 Nougat behoben sein.

Die Spieleperformance ist bei den von uns getesteten Games recht in Ordnung unter der Einschränkung, dass man nicht mit max. Details spielt.

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Ich weiß nicht wieviel günstiger der Qualcomm 625 SoC im Gegensatz zu einem Kirin oder einen Snapdragon 652 ist. Hier hat Huawei aber meiner Meinung nach an der falschen Stelle gespart. Die Leistung des Huawei Nova ist also für den Alltag insgesamt ausreichend aber nichts Besonderes im Einheitsbrei.

Interner und externer Speicher

Eigene Daten können im 32 GB großen internen Speicher abgelegt werden von dem in der Erstkonfiguartion etwas mehr als 24 GB zur Verfügung stehen. Alle die mehr Bilder, Videos und Co mitnehmen möchten können dies über eine externe microSD Speicherkarte tun. Das Nova kann mit Speicherkarten bis zu 128GB umgehen.
Wer eine SD Karte nutzen will der muss sich aber zwischen Speicher und SIM entscheiden. Das Nova hat nämlich nur einen Hybrid Slot, der entweder eine zweite SIM oder eine SD aufnimmt.

Telefonie und Empfang

Beim Empfang gibt sich das Huawei Nova keine Blöße. Im Netz der Deutschen Telekom ist, außer auf sehr ländlichen Gebieten, guter LTE und 3G Empfang vorhanden. Das wirkt sich positiv auf die Telefonieeigenschaften aus. Gespräche sind klar und deutlich zu verstehen. Natürlich kann das bei anderen Mobilfunknetzen anders aussehen. Konnte aber von mir nicht getestet werden.

Dual SIM

Wie oben beschrieben ist das Nova auch DUAL SIM fähig. Der Slot ist für zwei Nano-SIM Karten geeignet, die im Dual stand-by Modus funken können. Die Dual SIM Funktionalität gibt es aber nur bei freien Geräten. Novas mit Branding des Mobilfunkanbieters bieten nur die Single SIM Funktion.

WLAN

Der drahtlose Empfang über WLAN Zugangspunkte hinterließ ein gemischtes Bild. Ist man nicht zuweit vom Router entfernt, hat man hervorragenden Empfang. Geht man aber zum Beispiel in den Keller wo das Signal erst durch 1-2 Betondecken dringen muss, nimmt der Empfang deutlich ab. Hier verliert dann das Huawei Nova gerne recht schnell die Verbindung. Viel schneller als vergleichsweise ein Mate 8 oder ein Honor 5X.

GPS

Die Navigation bot für mich eine kleine Überraschung, da ich das so bei einem Gerät dieser Klasse nicht erwartet hatte. Der GPS Empfang des Huawei Nova ist wirklich gut. Die Satellitenverbindung ist innerhalb ein paar Sekunden vorhanden und die Navigation über Google Maps ist erfreulich genau. Die Positionsbestimmung weicht je nach Standort und Witterungsbedingungen durchschnittlich 2-5m ab.

Kamera

Dass das Nova nur Mittelklasse ist zeigt sich bei der Kamera. 12 Megapixel heißt nicht direkt ob Bilder gut oder schlecht werden. Bei der Nova Kamera geht die Tendenz nur zum unteren Mittelmaß.
Um ein wirklich ansprechendes Bild zu bekommen braucht es leider einige Anläufe. Die Bilder leiden unter normalen Lichtverhältnissen unter Farbverfälschungen und es fehlt gefühlt immer etwas an Schärfe sowie Bilddetails.

Alles in allem ist das für Schnappschüsse in Ordnung gäbe es immer ordentlich Licht. Da dem aber leider nicht so ist, kann man das Nova bei schlechten Lichtverhältnissen eigentlich in der Tasche lassen. Die Bilder werden nämlich nicht besonders.

Da nutzen auch manuelle Bildeinstellungen im professionellen Modus leider nur wenig. Gute Lichtverhältnisse verbessern diesen Umstand zwar merklich, dennoch sind auch hier Bilder etwas zu weich gezeichnet und detailarm.

Sound

Die Klänge aus dem internen Lautsprecher sind für das schnelle Video und zwischendurch Musikhören gut geeignet. Aber warum nur „zwischendurch“? Das hat den einfachen Grund, dass die Ausgabequalität an sich etwas flach wirkt. Der Monolautsprecher des Nova gibt einfach nicht mehr her. Bass sowie Höhen und Tiefen sind auf niedrigen Niveau, zudem neigt der Lautsprecher zu starkem Übersteuern und Verzerrungen bei hohen Lautstärken.

Über die Kopfhörer, die man an die 3,5mm Klinkenbuchse anschließen kann, bekommt man ordentlichen Sound. Besonders durch die Aktivierung der DTS X-Technologie liefert der Ausgang wirklich schöne Klänge mit guter Dynamik und ansprechenden Bässen. Sofern die Kopfhörer, die man benutzt in der Lage sind diese wiederzugeben. Die In-Ears, die Huawei dem Nova beigelegt hat schaffen das leider nicht immer.

Fingerprint

Wie aktuell in der Breite üblich besitzt das Huawei Nova einen Fingerabrucksensor. Dieser befindet sich gemäß dem Huawei Standard auf der Rückseite unter der Kamera. Für die einen ist dies eine optimale Position für die anderen eher nicht. Der Fingerprint selbst reagiert zügig auf das Auflegen des Fingers und gibt das Smartphone frei. Es scheint sogar ein paar ms schneller zu gehen als bei meinem Huawei Mate 8.

Akku und Laden

Mit einer Kapazität vom 3020mAh gehört der Akku bei Nova zu den positiven Ausnahmen in seiner Displayklasse. In meinem Test war es mir möglich mehrere Ladeyklen zu verfolgen. Demnach ist mit einer vollständigen Akkuladung eine Laufzeit von 20 Stunden bei normaler Nutzung (dauerhafter email und Messenger Push, 30 Minuten telefonieren und 4h surfen) möglich. Die Displayzeit betrug bei mir durchschnittlich um die 5 bis 6 Stunden. Ein gutes Ergebnis.

Huawei nova notification LED

Normalerweise sollte das Huawei Nova über USB Typ-C und Qualcomm 625 SoC auch Quickcharge 3.0 bieten. Schön wäre es, wenn man das auch nutzen könnte. Huawei legt weder einen Quickcharge Ladeadapter bei, noch ist es mit anderem Quickcharge Zubehör möglich Quickcharge auch zu nutzen. Daher dauert ein Ladevorgang für das Nova ca. 40min um von 4% auf 50% zu laden. Ein Stunde später ist es dann zu 100% geladen.

Software

EMUI ist seit ein paar Jahren essenzieller Bestandteil der Huawei Smartphones. Auch das Nova kommt mit Huaweis Nutzeroberfläche auf den Markt. Genauer bekommt man hier die aktuellste Version 4.1 mit der Androidbasis 6.0.1. Im Gegensatz zu EMUI 4.0 sind die Änderungen recht unauffällig. Man muss schon suchen, um die kleineren Unterschiede zu finden.

Erweitert durch sinnvolle Optionen macht uns EMUI noch immer sehr viel Spaß insbesondere die Knuckle- und Fingerprintfunktionen sind, wenn man sich mal daran gewöhnt hat, sehr nützliche Helferlein. Vor allem jetzt wo die kalte Jahreszeit vor der Tür steht wird ebenso der Handschuhmodus wieder interessant.

Wenn ihr mehr zur EmotionUI und deren Funktionen wissen wollt, dann schaut in unser WIKI oder in die zahlreichen Tipps&Tricks in den Beiträgen, die es auf unserem Blog gibt.

Leider hält beim Huawei Nova diese Eigenart Einzug, dass diverse Drittanbieter Apps (Bloatware) vorinstalliert sind. Wenige (Twitter oder Facebook) sind für einige Nutzer vielleicht sinnvoll, dennoch fragt man sich warum man booking, Spiderman oder Asphalt dringend braucht. Huawei lässt einem zwar die Möglichkeit diese recht einfach zu deinstallieren, dennoch ist das ein Aufwand, den man den Nutzern eigentlich ersparen könnte.

Preis

Die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) liegt bei 379,- Euro. Zur Zeit bekommt man das Gerät schon für knapp unter 350,- Euro.

Fazit zum Huawei Nova

Tja was soll man abschließend zum Nova sagen… Auf der Haben Seite steht ein grundsolides Mittelklasse Smartphone für Leute, die was Kleines bei sich tragen wollen. Ein sehr ansprechendes Display mit langer Akkulaufzeit, gutem GPS und hervorragendem Fingerprintsensor.
Auf der anderen Seite haben wir ein paar Performancelücken, eine durchwachsene Kameraqualität und zuviel Bloatware.

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6 Kommentare

  1. Frost 7. November 2016
  2. Fabian 5. November 2016
    • Rainer 5. November 2016
  3. Rainer 4. November 2016
  4. Thomas 31. Oktober 2016
    • Rainer Fürst 31. Oktober 2016

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