Zum Anfang des Jahres 2017 wurden die Gerüchte, dass ein chinesisches Großunternehmen plane, einen zum Verkauf stehenden Teil vom Werksgelände des Unternehmens „Zarges“, käuflich erwerben zu wollen, das erste Mal bekannt. Zarges ist ein aluminiumverarbeitendes Unternehmen, welches sich auf die Bereiche Steigtechnik, Logistikgeräte, Aluminium-Systeme für die Luftfahrt und Windindustrie spezialisiert hat und neben dem Werk in Weilheim noch Werke in Dresden, Ungarn und den USA betreibt und ca. 800 Mitarbeiter zählt. In der Halle, welche verkauft wird, wurden bis zur Produktionsauslagerung Sonderanfertigungen aus Aluminium verwirklicht.
Um welches Unternehmen es sich handelt…
Wie nun bekannt wurde, handelt es sich bei dem chinesischen Großunternehmen um niemand geringeren als den in Deutschland sehr erfolgreichen Telekommunikationsriesen Huawei. Im Januar dieses Jahres war eine große Delegation aus China zu Gast im Weilheimer Rathaus, um sich unter anderem darüber Auskunft geben zu lassen, welche Lebensqualität die Stadt bezüglich Wohnungen und Schulen zu bieten hat. Über andere Gesprächsthemen, welche es mit Sicherheit auch gab, wurde Stillschweigen vereinbart.
Was Huawei in Weilheim vorhat…
Nun ist auch bekannt, aus welchem Grund die „Huawei Technologies Düsseldorf GmbH“, welche die Europazentrale des Konzerns vertritt, dass Gelände erworben hat. Wie aus Unterlagen des Stadtbauamtes für eine Sitzung des Bauausschusses, welche am 21. März stattfindet, ersichtlich wird, plant Huawei an dem Standort Weilheim, die alten Werkshallen komplett umzubauen, damit dort ein neuer und moderner Produktionsbetrieb entstehen kann. In welcher Größenordnung Huawei bei der Schaffung eines neuen Standorts in Süddeutschland denkt, wird in dem Schreiben vom Bauamt deutlich, welches den Umbau und die Nutzungsänderung der Halle als 1. Bauabschnitt kennzeichnet. Das Areal am Leprosenweg scheint sehr groß zu sein, da auch geplant ist, vor den Gebäuden Parkplätze und großzügige Grünanlagen anzulegen.
Übergabe am 1. April 2017…
Wie das Unternehmen „Zarges“ bekannt gab, wird Huawei ab 1. April das Gewerbegrundstück übernehmen. Man darf gespannt sein, was Huawei dort produzieren lässt, denn dazu gibt es noch keine Informationen.
… und Start mit der Produktion Ende 2017
Die bayrische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner begrüßt den Schritt Huaweis, in Weilheim einen Produktionsbetrieb zu bauen. Huawei gab zudem bekannt, sich gezielt für den Standort im Freistaat Bayern entschieden zu haben. Man schätze die bayrischen Kompetenzen im Bereich der Präzisionsfertigung sowie die hervorragende Aufstellung in der Kommunikations-, Logistik- und Energie-Infrastruktur. Außerdem wurde das Ansiedlungsvorhaben von „Invest in Bavaria“, der staatlichen Ansiedlungs-Agentur des Freistaates, maßgeblich unterstützt.
Am Standort Weilheim werden Technologie-Komponenten für Telekommunikations-Netzwerke produziert, welche für den internationalen Markt bestimmt sind. Hierzu ist geplant, bis Ende des Jahres 40 Mitarbeiter einzustellen. Ende des Jahres 2018 werden bis zu 60 Mitarbeiter in Weilheim angestellt sein. Zudem werde man bei der Besetzung der Stellen überwiegend auf lokale Ingenieure und technische Fachkräfte setzen.
Da die europäische Forschungszentrale in München liegt, könnte es durchaus sein, dass die Komponenten, welche in Weilheim produziert werden, für die dort in Entwicklung befindlichen Zukunftstechnologien bestimmt sind. Dies sind unter anderem die Car-to-Car-Kommunikation, welche autonomes Fahren ermöglichen soll, sowie der Nachfolger des LTE-Netzes, welcher 5G heißen wird.
Quelle: merkur.de
So geht sie, die Globalisierung. Einmal um den Globus.
Was würde Huawei denn da produzieren wollen, was nicht günstiger in China möglich ist? Vertreibt Huawei irgendwelche Produkte, bei denen die Shippingkosten einfach zu groß werden? Oder kommt vielleicht etwas ganz neues, was wir noch garnicht von Huawei kennen?
Bin echt mal gespannt.
Grüß dich Martin,
Huawei wird am Standort Weilheim Komponenten für die Netzwerk-Ausrüstung produzieren, welche auch für den internationalen Markt gedacht sind. Die Produktion soll wohl Ende dieses Jahres schon starten
Der Ausbau des Standort Deutschland ist sowohl wirtschaftlich, als auch für die Konsumenten sicher interessant. Man könnte spekulieren, ob hier ein Grundstein für das Thema IoT gelegt wird.
Auf jeden Fall ein schöner Premieren-Artikel – Willkommen bei huawei.blog Niklas!