Huawei Watch 2 Sports Dynamic Orange - ein Userbericht 1

Huawei Watch 2 Sports Dynamic Orange – ein Userbericht

Seit nun fast genau vier Jahren war die LG G Watch (W100) mein täglicher Begleiter an meinem Arm. Sie war robust, zuverlässig und sehr sparsam im Energieverbrauch. Immerhin hielt die W100 immer 4-5 volle Tage durch, ohne dass der verbaute Akku erneut geladen werden musste. Dies ist aber auch der einzige Punkt, in dem Sie der Neuen nachsteht. Kurzum: Die LG G Watch hat, mit Ihren für die damalige Zeit verfügbaren Möglichkeiten, einen soliden und guten Dienst geleistet.

Aus „Android Wear“ wird „Wear OS“

Die Zeiten ändern sich ständig, ebenso die Möglichkeiten der Hersteller mobiler Geräte. Dies spürte ich nach dem Kauf der Huawei Watch 2 aber sofort. Der für mich im ersten Augenblick wesentlichste Unterschied ist natürlich der Wechsel von einem rechteckigen, hin zu einem runden Display. Was ich nun aber nach einigen Tagen mit der Huawei Watch 2 nicht immer als die bessere Lösung empfinde. Dazu aber später noch einmal ein paar Worte.

Der Lieferumfang der Huawei Watch 2 Sports Dynamic Orange (4G/LTE):

  • Huawei Watch 2 Sports Orange
  • Ladeschale (leider noch immer nicht induktiv)
  • Netzgerät
  • Schnellstart-Anleitung
  • Garantiebestimmungen
  • Sicherheitsinformationen
  • Anleitung zum Einlegen der Nano-SIM-Karte

Erster Eindruck

Wurde die stylisch-kubische Verpackung aus ihrer Klarsichtfolie befreit und öffnet man den oberen Deckel der Verpackung, schaut mal sofort auf die quietsch-orange Watch 2. Mein erster Eindruck nach dem Entnehmen der Uhr aus der Verpackung war, sie ist nicht ganz so groß, wie ich sie mir vorgestellt habe. Ich legte die Uhr auf meinen linken Unterarm, ein Fingerbreit vom Handknöchel entfernt an und zog das Armband fest. Die hohe Anzahl der Löcher für den Verschlußstift empfang ich sofort als super durchdacht, so findet ein jeder ganz einfach genau den richtigen Halt für die Uhr. Das Armband ist insgesamt sehr lang, so lassen auch kräftigere Männerarme einen hohen Tragekomfort zu. Und dieser ist buchstäblich immer vorhanden.

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Displayhelligkeit

Ich empfinde die Uhr als genau richtig groß. Das leider nicht sehr helle 3,05 cm (1,2“) AMOLED Touch-Display erwartet uns mit den 390 x 390 Pixeln bei einer resultierenden Auflösung von 326 ppi und der Verwendung von Corning Gorilla Glass. Ich musste trotz der sehr guten Lesbarkeit im Schatten und in Gebäuden feststellen, dass das Display im sonnigen Außenbereich fast unmöglich abzulesen ist. Im Vergleich zum Display meines Mate 9 ist das verbaute AMOLED-Display selbst in der am höchsten eingestellten Stufe nicht sehr leuchtstark. Man muss schon ganz genau hinschauen, wenn man in der Sonne etwas ablesen oder bedienen möchte.

Handling / Einrichtung

Ist die schicke Uhr einmal ausgepackt und um den Arm gelegt, schaltet man die Uhr mit dem rechten oberen Button an. Das Hochfahren der Uhr dauert einen kleinen Moment, bis sich auch schon die App „Konnektivität“ öffnet und das Koppeln der Uhr beginnen kann. Die „Wear OS“-App hatte ich zu diesem Zeitpunkt schon auf meinem Mate 9 installiert. Um die vollumfängliche Funktion der Uhr sicherzustellen, verlangt Huawei des Weiteren die Installation der App „Huawei Wear“. Ohne diese App lies sich die Uhr bei mir nicht mit der auf dem Smartphone vorhandenen „Health“-App verbinden.
In der „Huawei Wear“-App wird allerdings nur einmalig eine Verbindung zu „Health“ hergestellt und dann kann man diese App getrost vergessen. Aber bitte nicht wieder deinstallieren!

Ist die Uhr in diesen Apps am Smartphone registriert, loggt man sich direkt mit der Uhr ins WLAN ein. Dies geschieht auf der Uhr ganz automatisch, nach der Eingabe seiner Benutzerdaten im Google-Konto.

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Nach diesem anfänglichen, kurzen Prozedere ist die Uhr erst einmal betriebsbereit. Via der App „Konnektivität“ richte man sich erst einmal die Bluetooth-Verbindung zum Smartphone ein. Damit ermöglicht man den Datenaustausch zwischen dem Smartphone und der Uhr. Die hergestellte WLAN-Verbindung ermöglicht im heimischen Netzwerk die direkte Anbindung zur Huawei-Cloud, wo die Daten der „Health“-App mit denen des Smartphones synchronisiert werden.

Diese Trennung der Datenübermittlung ist mir mit der Uhr neu. Ich finde dies aber eine sehr gelungene Weiterentwicklung mit „Wear OS“, da ich dieses Vorgehen von meiner alten LG Watch nicht kannte. Diese war auf die ständige Bluetooth-Verbindung zum Smartphone angewiesen. Legt man eine Daten-nanoSIM-Karte in Uhr ein, werden die zu synchronisierenden Daten auch unterwegs mit der Huawei-Cloud abgeglichen.

Ich erhebe diesen Anspruch aber nicht an mich und hätte mir daher gewünscht, das der SIM-Schacht der Uhr alternativ eine micro-SD-Karte hätte aufnehmen können. So hat der Nutzer dieser Smartwatch leider nur den internen 4GB großen Speicher für seine Joggingmusik dabei. Wer mehr braucht, muss dann sein Smartphone einstecken haben.

Was mich sehr positiv angesprochen hat, ist der tolle Mechanismus der Armband-Befestigung. Auf der Rückseite jeder Armbandhälfte befindet sich ein kleiner Stift, den man mit dem Fingernagel mit etwas Kraft den Stift zur Seite drücken kann und damit das Armband aus seiner Arretierung befreit.
Unter der unteren Gehäuseseite der Uhr befindet sich der kleine Schacht zur Aufnahme der nanoSIM-Karte.

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Nachdem das Armband wieder befestigt war und die Uhr die anstehenden Updates installiert hatte, überzeigte ich mich von den ganzen Funktionen der Huawei Watch 2 Sports Orange. Die Bedienung läuft recht rund, aber nicht gänzlich ruckelfrei. Der kleine Qualcomm Snapdragon Wear 2100 mit seiner Taktung von 1,1Ghz und einem 768MB großen RAM gibt sich Mühe, verlangt bei seinen Bemühungen auch eine gute Entlohnung in Form eines ordentlichen Stromverbrauchs.

Apps / Tracking

Auf der Uhr sind schon einige Apps, insbesondere die zur Erfassung der Fitnessdaten, vorinstalliert. Neu im System „Wear OS“ ist unter anderem auch, dass die Uhr über eine eigene Einbindung in den „Play Store“ verfügt. So lassen sich Apps, wenn die Uhr via WLAN oder einer SIM-Karte online ist, Apps direkt auf die Uhr installieren. Via der Bluetooth-Verbindung mit dem Handy klappt dies zwar auch, aber die Downloads dauern aufgrund der recht geringen Bandbreite natürlich etwas länger.

Für mich war in den ersten Tagen vor allem das Schlaftracking von großer Bedeutung, da ich mit anderen Tools noch keine guten Erfahrungen machte. Die dort erfassten Daten stimmten niemals so überein. Nach nun der 6. Nacht kann ich wohl behaupten, die Huawei Watch 2 Sports orange meistert diese Disziplin mit bravour, aber dennoch mit Einschränkungen.

Die Daten selbst werden von der Uhr sehr genau erfasst und nach dem Aufstehen, auch das bemerkt die Uhr von selbst, an die „Health“-App im Smartphone synchronisiert. Trägt man die Uhr über Nacht am Handgelenk, so bemerkt Sie sehr genau und zuverlässig, wann man sich zu Bett legte. Dies wird dann am nächsten Morgen, wie ich finde ordentlich und übersichtlich, in der „Health“-App am Smartphone dargestellt.

Es werden die Zeiten des Zubettgehens und des Aufstehens erfasst, ebenso relevante Daten zu Schlaf.- und Wachphasen und der Atmungsqualität. Bei Letzterem bin ich mir aber keineswegs schlüssig, wie dieser Wert erhoben wird.

Ich selbst finde die Erhebung dieser Daten als überaus hilfreich, da ich nicht immer eine konstante Schlafqualität empfinde. Aufgrund der Schlafqualität hat die „Health“-App auch jeden Tag einen guten Tipp, wie man seine Schlafqualität aufgrund der erhobenen Daten verbessern kann.

Was mich stört

Nun aber zum für mich größten Manko dieses „Huawei-Systems“. All die Daten sind ja gut und schön. Will man mit diesen erhobenen persönlichen Daten mehr anfangen, als diese nur in der Huawei eigenen App anzuschauen, bemerkt man sofort, dass Huawei allein diese Daten erfasst, an sich übermittelt und auswertet. Es gibt keinerlei Möglichkeit die erhobenen Daten für sich selbst zu speichern oder zu exportieren. Mit dieser ernüchternden Erkenntnis begab ich mich also vorgestern in das „Huawei Customer Service Center“ in Berlin.

Ich trug dem Mitarbeiter dort dieses Problem vor. Er selbst reagierte nicht überrascht, nahm aber einen Vorschlag meinerseits interessiert auf. Ich stelle mir vor, dass Huawei eine Desktop-Anwendung für Windows/Mac auf die Beine stellt. Man meldet sich darin mit seiner Huawei-ID an und synchronisiert seine Datenbestände. Nun hätte man am PC alle wichtigen Daten aus Navigation, Tracking und den Gesundheitsdaten am PC vorliegen und kann diese vernünftig archivieren. Das wäre für mich absolut ideal.

Akkulaufzeit

Nun zum Schluss noch ein paar kurze Worte zur Akkulaufzeit. Die Huawei Watch 2 Sports orange verfügt bauartbedingt nur über einen recht kleinen Akku mit einer Kapazität von 420mAh. Ich trage die Uhr nun seit erst einer Woche und habe den Akku jeden 2.vollen Tag geladen. Dabei trage ich die Uhr rund 10 Stunden am Tag und über die Nacht. Ab einem Akkustand unter 5% schaltet die Uhr in den Energiesparmodus. Dabei wird dann nur noch über nötigstes informiert und ein Energiesparbildschirm wird angezeigt. Damit läuft die Uhr dann noch rund 6-8 Stunden weiter.

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Fazit und persönliches Resumee

Zum Schluss noch ein paar persönlich Eindrücke nach all den Fakten. Ich bin von der Huawei Watch 2 Sports orange zufriedengestellt. Sie ist ein gut ausgestatteter Begleiter am Handgelenk, der leider auch ein paar noch verbesserungswürdige Dinge mit sich bringt.

Das ist zum einen die für mich sehr wichtige Umsetzung einer Anbindung an den Desktop-PC. Ich hoffe sehr darauf, dass Huawei schnellstmöglich die Umsetzung einer Windows/Mac-Software verwirklicht. Zur Akkulaufzeit habe ich mich schon geäußert, kann aber dazu noch sagen, dass die durchschnittliche Akkulaufzeit von 2 Tagen schon OK ist. Gegenüber den „alten“ „Android Wear“-Watches hat sich enorm viel getan. Viele neue Sensoren und das GPS müssen für ihren Betrieb nun mal mit Strom versorgt sein. Ich komme damit gut zurecht, zumal man sein Smartphone auch spätestens nach 2 Tagen aufladen muss. Und darüber meckert auch niemand.

Ich hoffe mein erster Bericht hier auf dem „HUAWEI.blog“ hat Euch gefallen.

Ganz liebe Grüße aus Berlin.

Euer Andreas Krasselt.

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3 Kommentare

  1. Dietmar Krinelke 27. Juni 2018
  2. Androbuddy 9. Juni 2018
  3. Sean 9. Juni 2018

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