In den vergangenen vier Wochen durfte ich in den Genuss eines neuen High-End Tablets kommen – dem HUAWEI MatePad Pro 12.2 PaperMatte. Für mich vor allem deshalb sehr interessant, da mich in meiner täglichen Nutzung bisher das iPad Pro mit M-Prozessor begleitet hat und ich dieses im Rahmen meines HUAWEI MatePad Pro 12.2 Tests vollständig ablösen wollte.
Inwiefern sich das MatePad gegenüber dem iPad Pro schlagen konnte, werden wir in Kürze auch noch in einem ausführlichen Vergleich darlegen. Doch schauen wir nun erstmal auf meine ausführlichen Erfahrungen mit dem neuen HUAWEI Top-Modell im Bereich ihrer angebotenen Tablets. Wie bereits gewohnt, habe ich mein Review in verschiedene Kategorien eingeteilt.
Bevor wir loslegen, lasst uns noch kurz auf meine bisherigen Schwerpunkte der täglichen Nutzung schauen:
- Kommunikation (E-Mail, Messenger Dienste, Social Media)
- Notizen (Meetings etc.)
- Tägliche Unterstützung durch KI Software (bspw. ChatGPT)
- eBooks und technische Dokumentationen
- Office Tätigkeiten (Word, Excel, PowerPoint)
- Internet-Browsing
- Unterhaltung (Serien, Filme, YouTube)
Unboxing & Technische Spezifikationen
Geliefert wurde mir das HUAWEI MatePad Pro 12.2 PaperMatte in gleich drei Paketen. Denn neben dem Hauptgerät konnte ich auch in den Genuss von den mitgelieferten Zubehör-Produkten wie dem M-Pencil der dritten Generation als auch dem Glide Keyboard kommen.
Die Verpackung des Tablets selbst ist hierbei keine sonderliche Neuerung. Was soll man auch großartig anders machen, als den Namen auf dem Karton zu ändern und die passenden Maße zu wählen. Mehr Worte müssen wir, denke ich, über die Verpackung nicht verlieren.
Lasst uns lieber einen Blick auf die technischen Spezifikationen des Geräts werfen, denn hier stecken sehr viel interessantere Infos drin:
Technische Daten | HUAWEI MatePad Pro 12.2 PaperMatte |
Betriebssystem | HarmonyOS 4.2 (AOSP) |
Abmessung (B x H x T) | 271,25mm x 182,53mm x 5,5mm |
Gewicht | ca. 508g |
Display | 12,2 Zoll Tandem OLED PaperMatte Display 2.800 x 1840 Pixel, 274 ppi (Pixel per Inch) 144Hz Bildwiederholfrequenz mit bis zu 2000 Nits |
CPU | HiSilicon Kirin T91: 8x Cortex-A510 (1-1-6) |
Grafikkarte | HUAWEI Maleoon 910 (max. 750 MHz) |
Arbeitsspeicher (RAM) | 12 GB |
Interner Speicher | 512 GB |
Kamera | Frontseite: 8,3 MP Smart-Sensing-Kamera (f/2.0 Blende, FF) Rückseite: 13MP (f/1.8 Blende, AF) 8 MP (Weitwinkel, f/2.2 Blende, FF) LED Blitz |
Akku | 10.000 mAh, Ladung mit bis zu 100 Watt |
Anschlüsse | 1x USB-C (3.1 Gen1) |
WLAN | 2,4 GHz und 5 GHz Wifi 6 |
Konnektivität | Bluetooth 5.2 (BLE), NearLink, OTG |
Sensoren | Fingerabdrucksensor Umgebungslichtsensor Hallsensor Gyroskop Kompass Schwerkraftsensor |
Lieferumfang
- HUAWEI MatePad Pro 12.2 PaperMatte
- HUAWEI SuperCharge Ladegerät (USB-A / USB-C mit 100W)
- HUAWEI USB-A auf USB-C Ladekabel (USB 2.0)
- HUAWEI Poliertuch
- Schnellstartanleitung
- Garantiekarte
- HUAWEI M-Pencil 3
- HUAWEI Glide Keyboard
Design & Verarbeitung
Der erste Blick auf das Gerät wirkte schon nach dem Unboxing sehr spannend. So ist das Gerät nicht nur unfassbar dünn, sondern auch an allen Ecken und Kanten mal wieder hervorragend verarbeitet. Es fällt erstmals nicht nur die extrem dünne Bauweise mit nur 5,5mm auf, sondern auch die sehr angenehme Handhabung. Die Tasten haben einen sehr guten und wie von HUAWEI gewohnten Druckpunkt. An den Seiten des Gerätes findet man neben der Einschalttaste auch wieder eine Lautstärkewippe.
Das Gehäuse des HUAWEI MatePad Pro 12.2 ist hierbei in einen Rahmen aus Aluminium-Magnesium-Legierung gefasst, auf der Rückseite kommt ein hochwertig gemustertes Backplate zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um Fiberglas, welches für eine optimale Haptik und ein metallisches Design sorgt.
Gleich zwei Einsparungen für Lautsprecher wurden pro Seite (Horizontale Ausrichtung) in das Gehäuse eingelassen. Diese sollen für einen umfassenden Sound sorgen, gleichzeitig sollen drei Mikrofone auf der Geräte-Oberseite eine balancierte Aufnahme garantieren. Auffällig hierbei erscheint mir die Platzierung im linken Bereich rund um die Lautstärkewippe – denn auf der rechten oberen Seite positionierte HUAWEI in diesem Modell die magnetische Halterung mit Ladefunktion für den M-Pencil.
Display
Das vermutlich größte Highlight stellt in diesem Jahr das 12,2 große Display dar. Denn neben enorm dünnen Bildschirmrändern und einem Gehäuse-Display Verhältnis von 94%, handelt es sich keinesfalls um ein „Standard-Display“. Stattdessen verbaut HUAWEI in ihrem Flaggschiff Tablet nun ebenfalls ein PaperMatte Display mit Tandem OLED Technologie.
Dies bringt also nicht nur eine matte Oberfläche zur Minimierung von Reflektionen mit sich, sondern gleichzeitig enorm gute Display-Helligkeitswerte. Denn wie das Wort „Tandem“ schon erahnen lässt, setzt diese Technologie auf gleich zwei OLED Panels übereinander. Dies kann die doppelte Helligkeit ermöglichen, wobei die OLED typischen und sehr guten Schwarzwerte natürlich beibehalten werden.
Aufgelöst wird das Display mit 2800 x 1840 Pixeln, woraus eine Pixeldichte von 274ppi (Pixel pro Zoll) resultiert. Komplettiert wird dieses Paket durch eine Bildwiederholfrequenz von 144 Hz.
Doch taugt diese PaperMatte Displayvariante wirklich so viel, wie HUAWEI verspricht? Und hier muss ich ein ganz klares JA als Antwort liefern. So konnte ich zu keinem Moment in meinem HUAWEI MatePad Pro 12.2 Test eine nervige bzw. störende Reflektion wahrnehmen – sowohl Indoor als auch Outdoor waren Texte und Inhalte zu jedem Zeitpunkt ablesbar. Selbst eine direkte Einstrahlung durch Taschenlampen lassen die Qualität der Lesbarkeit nicht schlechter ausfallen. Wahnsinn!
Und wer denkt, dass es das bereits gewesen wäre, darf sich auf den Bereich rund um den M-Pencil freuen. Denn auch hier macht sich die Display Technologie definitiv bemerkbar. Alles in allem bietet HUAWEI hier für mich dieses Jahr das wohl größte Upgrade, womit man sich aktuell auch etwas gegenüber der Konkurrenz abhebt. Weiter so!
Bzgl. der dünnen Displayränder, gefällt mir die Front zusammenfassend sehr gut. Das Gerät ist definitiv im Jahr 2024 angekommen, während andere Hersteller aktuell noch mit wesentlich dickeren Rändern ins Rennen ziehen. Ob man daraus einen Vor- oder Nachteil zieht, das muss allerdings jeder Nutzer für sich selbst entscheiden. Mir zumindest gefällt es gut.
Sound
Kommen wir zum Sound, sprechen wir von keinerlei Kooperationen oder ähnlichem. Verbaut wurden dem Gerät gleich vier Lautsprecher, wobei wie bereits erwähnt zwei Lautsprecher pro Seite positioniert wurden. Angetrieben werden diese durch ein hauseigenes HUAWEI Sound System, welches man bereits aus der MateBook Sparte (Notebooks) kennt.
Und auch wenn wir hier kein Heimkino erwarten können, haben die Lautsprecher zumindest in meiner täglichen Nutzung absolut ausgereicht. Sowohl das maximale Lautstärkepotenzial, als auch der letztendliche Output – wurde zu keinem Zeitpunkt durch Kratzen oder ähnliche Störfaktoren beeinflusst. Sowohl die Höhen als auch die Tiefen, sind für Lautsprecher in einem solch dünnen Gehäuse absolut in Ordnung. An Bass hat es vielleicht etwas gefehlt, aber auch hier lässt sich die Begründung wahrscheinlich auf das dünne Gehäuse zurückführen.
Performance
Wirklich detaillierte Informationen gibt es zum Inneren des HUAWEI MatePad Pro 12.2 nicht wirklich. Allerdings haben wir mit DevCheck einmal die Komponenten geprüft und festgestellt, dass es sich um einen hauseigenen Kirin Chipsatz – den Kirin T91 – handelt. Dieser umfasst zwei mal einen Kern mit bis zu 1,55 GHz sowie sechs „Performance“-Kerne mit bis zu 2,19 GHz Taktung.
Und auch wenn es sich hierbei im Vergleich zur Konkurrenz um keinen Überflieger in leistungstechnischer Betrachtung handelt, konnte ich keine Probleme in meinem Anwendungsbereich feststellen. So soll der Chipsatz laut Benchmarks nur die Hälfte des aktuellen Snapdragon 8 Gen 3 erreichen.
Was die Grafikeinheit angeht, handelt es sich lt. DevCheck um einen HUAWEI Maleoon 910 mit max. 750 MHz in der Taktung. Auch hier schneiden die Top-Chips von Snapdragon oder Tensor bis zu 8,5x besser ab, allerdings basieren auch diese Werte alle lediglich auf Benchmark Tests. Am Ende bleibt immer das tägliche Verhalten zu betrachten, und auch hier konnte ich in meinem Anwendungsgebiet keine Probleme verzeichnen. Solltet ihr allerdings auf grafik-intensive Anwendungen angewiesen sein, müsst ihr die Wahl des Tablets unter Umständen überdenken.
Im Alltag fällt die geringere Leistung hingegen gar nicht auf. So konnte ich meine Office Anwendungen ohne Probleme bedienen, und teils große Excel Dateien ohne Auswirkungen auf die Performance verarbeiten. Egal ob Surfen, Streamen oder innerhalb von Zeichen/Notizen -Apps, ist das HUAWEI MatePad Pro 12.2 zu keinem Zeitpunkt an seine Grenzen gestoßen. Und auch das System läuft allgemein flüssig und schnell – unterstützt wird dies zumindest optisch auch sicherlich durch die 144 Hz Bildwiederholfrequenz.
Auch wenn es nicht unbedingt in diese Kategorie fällt, möchte ich ganz kurz ein paar Worte zu den Kameras verlieren. Denn auf diese habe ich in meinem HUAWEI MatePad Pro 12.2 Test nicht unbedingt einen großen Fokus gelegt. So sind auf der Rückseite gleich zwei Sensoren verbaut, wobei einer der Sensoren sogar für einen Ultraweitwinkel sorgt. Dennoch kann ich zusammenfassen, dass ich mit dem Tablet nicht durch die Straßen gelaufen bin und mich daran versucht habe, spektakuläre Aufnahmen festzuhalten – hierfür nutze ich dann doch eher mein Smartphone.
Die Kameras auf der Rückseite sind allerdings optimal dafür geeignet, Dokumente einzuscannen oder „Schnappschüsse“ in seine Arbeit mit einbauen zu können. Hierfür ist die Qualität mehr als in Ordnung. Auf der Front verbaut HUAWEI eine 8,3 MP Kamera, welche für Video Telefonie oder Selfie Szenarien eingesetzt werden kann. Positiv hat sich hierbei gezeigt, dass die Aufnahmen für eine Front-Kamera in einem Tablet sehr gut aussehen und somit auch dieser Anwendungsbereich optimal abgedeckt werden kann.
Zubehör
HUAWEI M-Pencil 3
Mitgeliefert wurde mir im Rahmen dieses Tests der HUAWEI M-Pencil der dritten Generation. Optisch erinnert der smarte Stift doch sehr stark an einen Konkurrenten aus dem Silicon Valley, was für mich jetzt allerdings weder erstaunlich noch schlimm ist. Immerhin machen wir uns ja auch keine Gedanken darüber, ob die Stifte von Amazon oder dem nächsten Supermarkt der Optik von Stabilo entsprechen?!
Eine leichte Einkerbung auf einer Seite des Stiftes sorgt dafür, dass sich dieser optimal auf die Außenseite des Gehäuses setzt. Dank magnetischer Befestigung und induktiver Ladung sorgt HUAWEI dafür, dass der Stift zu jeder Situation geladen ist – ein meiner Meinung nach absolut notwendiges Feature.
Was die Spitze des Stiftes angeht, kann ich ebenso wenig meckern. So reagiert der smarte Pen sowohl auf Druck als auch auf Neigung. Besonders praktisch gestaltet sich dies für Zeichnungen oder Malereien. So konnte auch ich mal meiner künstlerischen Begabung freien Lauf lassen – schaut selbst:
Letztendlich muss ich sagen, bewegt sich HUAWEI mit ihrem M-Pencil auf einem sehr hohen Level an Qualität. Was letztendlich aber den entscheidenden Unterschied macht, ist das zuvor erwähnte PaperMatte Display. So bekommt man beim Zeichnen, Malen oder auch allgemeinen Schreiben ein sehr papierähnliches und angenehmes / vertrautes Feedback.
HUAWEI Glide Keyboard
Speziell für das HUAWEI MatePad Pro 12.2 PaperMatte Tablet zugeschnitten, vervollständigte das HUAWEI Glide Keyboard meinen Alltagsbegleiter. So kann das Glide Keyboard gleichzeitig als Schutzhülle eingesetzt werden, aber auch in produktiven Situationen dank der integrierten Tastatur und Touchpad ready-to-go sein.
Gekoppelt wird das HUAWEI Glide Keyboard über die hauseigene NearLink Technologie. Diese erkennt das Tablet unmittelbar, nachdem es magnetisch mit der Rückseite des Tablets befestigt wurde. Eine externe Ladung der Tastatur ist hierbei nicht notwendig, sondern wird über den Akku des Tablets mitversorgt. Schluss mit verschiedenen Ladebuchsen oder ungeladenen Zubehör-Produkten.
Wenn ihr mich fragt, eine wirklich praktische Sache. Auch praktisch ist eine magnetische Ablagefläche für den M-Pencil im Inneren der Tastatur. So kommt es nie zu der Situation, den Pencil unterwegs zu verlieren – dank der Ablagefläche ist der Stift im zugeklappten Setup vollständig eingeschlossen und geschützt. Einzig gewöhnungsbedürftig ist hierbei das starre Element beim Auf- und Zuklappen des Keyboards / Tablets.
Eine weiche, fast gummierte Oberfläche der Tastatur-Unterseite sorgt dafür, dass es kaum zum Verrutschen des Arbeitsgerätes kommt. Gleichzeitig sorgt sie in der weißen Farbe aber auch dafür, Dreck und dunklen Staub magisch anzuziehen.
Die Druckpunkte der Tasten sind zuverlässig und angenehm, wodurch sich auch längere Texte problemlos tippen lassen. Und auch das Touchpad funktioniert ohne Probleme und nahtlos. So wechselt das Tablet intuitiv zwischen Touchscreen und Touchpad Eingabe, indem der Mouse Cursor je nach Nutzung ein- und ausgeblendet wird. Dank der Unterstützung von Gestensteuerung kann das Tablet auch mit Hilfe des Touchpads sehr gut genutzt werden, um beispielsweise die App Übersicht zu öffnen oder auch Apps darin zu schließen.
ABER – kommen wir zu den negativen Eindrücken…
So ist es für mich mehr als nur schade, dass das HUAWEI Glide Keyboard keinerlei Tastenbeleuchtung mit sich bringt. Vor allem in dunklen Räumen ist die Nutzung somit enorm eingeschränkt, was ich als absoluten Nachteil empfinde.
Und auch die Kommunikation zwischen Tablet und Tastatur funktioniert eher bescheiden. So ist die Tastatur tatsächlich IMMER verbunden, solange sich das Keyboard in der Nähe befindet oder NearLink aktiviert ist. Möchte man also kurzfristig auf die Bildschirmtastatur umsteigen, so muss NearLink deaktiviert werden (oder das Glide Keyboard weit genug verschleppt werden?) – was zur Folge hat, dass auch der M-Pencil seinen Dienst quittiert. Absolut nervig!
Mein Vorschlag… für die Zukunft?!
Nun ja, das HUAWEI Glide Keyboard kann aufgeklappt dank zwei Magnetleisten in verschiedenen Winkeln aufgestellt werden. So wäre es doch mehr als sinnvoll, diese magnetischen Kontakte auch gleichzeitig als Indikator für die Tastatur-Auswahl zu nutzen. Ist das MatePad also nicht „angedockt“, könnte bequem die Bildschirmtastatur eingesetzt werden. Wird das Tablet allerdings auf eine der magnetischen Raster befestigt, sollte auf das Glide Keyboard umgeschaltet werden. Simpel, aber definitiv intuitiver als aktuell.
Auch stellt sich mir nach vier Wochen täglicher Nutzung noch immer die Frage, welchen Nutzen die HarmonyOS Taste auf dem Keyboard mit sich bringt. In keiner Situation konnte ich einen spürbaren Unterschied zur danebenliegenden Alt-Taste feststellen. Bis auf die Tatsache, dass die Alt-Taste in manchen Szenarien mehr Funktionen gegenüber der HarmonyOS Taste bietete.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass HUAWEI hier noch Feintuning betreiben sollte.
Konnektivität
Ausgestattet ist das HUAWEI MatePad Pro 12.2 PaperMatte neben Wifi 6 auch mit Bluetooth 5.2 sowie einem Support für Bluetooth Low Efficiency (BLE).
Richtig gehört, Wifi 7 ist mit dem aktuellen Flaggschiff leider noch nicht mit an Board. Obwohl man auch hier die Kirche im Dorf lassen sollte – sooo lange gibt es Wifi 7 nun auch noch nicht und viele Konsumenten haben diesen Standard in ihrem Haushalt noch gar nicht etabliert. Und dann kommt noch hinzu, welcher Internetanschluss im eigenen Zuhause anliegt. Nutzt man nämlich keine internen Netzwerkspeicher oder ähnliches, bringt mir Wifi 7 mit einer 100 MBit-Leitung auch nicht sonderlich viel.
Heißt aber auch gleichzeitig, dass spätestens mit dem Nachfolger daran gedacht werden sollte, nachdem aktuell an vielen Standorten in Deutschland der Glasfaserausbau sowie die Bandbreiten-Upgrades fortschreiten.
Akku & Laufzeit
Betrieben wird das HUAWEI MatePad Pro 12.2 mit einem 10.000 mAh großen Akku. Dieser lieferte mir in den letzten vier Wochen nicht nur erstaunliche Laufzeiten (bis zu 4 Tage bei normaler Tablet-Nutzung), sondern kann gleichzeitig auch dank dem mitgelieferten HUAWEI SuperCharger mit bis zu 100W betankt werden. So ermöglicht man es in weniger als 30 Minuten, 50% der Akkukapazität wieder zu befüllen. Besonders praktisch, wenn man regelmäßig unterwegs ist und es mit der Akkulaufzeit etwas mager aussieht.
Wie gut der Akku wirklich ist, möchte ich mit einem speziellen Fallbeispiel unterstreichen. Nachdem ich mein Tablet für den kommenden Tag schon an den Strom gehangen habe und 100% Akkuladung erreicht wurden, gönnte ich mir abends dann doch noch eine Folge meiner aktuellen Serie. Knapp eine Stunde später beendete ich meine Session und hatte noch immer 97% Akku (bei mittlerer Helligkeit).
Auch wenn mein Test in Bezug auf die Laufzeit so gut ausgefallen ist, möchte ich dennoch anmerken, dass diese je nach Anwendungsfall und Nutzungsgewohnheiten abweichen kann. So kommt es immer wieder auf die bevorzugte Displayhelligkeit an, aber auch auf die eingesetzten Anwendungen. Für mich persönlich war die Laufzeit mehr als vergleichbar mit einem neuen iPad Pro (13 Zoll), umso mehr überzeugte mich hingegen die Ladezeit mit dem 100W Netzteil. Wir sprechen also von einem wirklich hervorragenden „Nutzungs-Ladungs-Verhältnis“.
Aber auch in Betrachtung der Lebensdauer hat HUAWEI in den Einstellungen mittlerweile ein Feature etabliert, worauf immer mehr Hersteller vertrauen. So kann man nun ein benutzerdefiniertes Aufladelimit konfigurieren, sodass der Akku lediglich bis beispielsweise 80% geladen wird. Dies soll die Akkulebensdauer nochmals verlängern – denn wie vielleicht Einigen bekannt ist, befindet sich die größte „Stress-Zone“ eines Lithium-Ionen Akkus zwischen 0-20% sowie 80-100%.
Software & Anwendung
Wie bereits mehrfach erwähnt, hat sich die Nutzung in meinem Alltag meist auf Office Anwendungen sowie Notizen / Zeichen Apps beschränkt. Auch nutze ich regelmäßig unterstützende Tools im Bereich der KI (künstlichen Intelligenz), um hier einfach effizienter arbeiten zu können.
Im Bereich der Software wäre dann noch unbedingt hervorzuheben, dass das HUAWEI MatePad Pro 12.2 von Werk aus ohne Google Services ausgeliefert wird. Gründe und Ursachen (US Sanktionen) sollten mittlerweile weitreichend bekannt sein. Als Betriebssystem kommt auf dem Gerät HarmonyOS in der Version 4.2 zum Einsatz, welches auf Android Open Source Project (AOSP) und EMUI 14.2 basiert.
Und dennoch gibt es die Möglichkeit, dank dem Open-Source-Projekt „microG“, diese Google Dienste nach zu installieren und zu nutzen. Alternativ zum Google Play Store kommt hierfür der Aurora-App-Store zum Einsatz. Und eine besondere Hürde dürfte die Installation der Dienste auch nicht darstellen, denn dies ist einfach und gebündelt über die HUAWEI AppGallery möglich. Unsere Anleitung auf HUAWEI.blog sollte somit jedem ermöglichen, das volle Potenzial aus seinem MatePad Pro zu holen:
Auch ich habe seit dem ersten Tag die Google Services im Einsatz und konnte somit uneingeschränkten Zugriff auf Apps und Dienste erhalten. Funktioniert hat dies bis auf die M365 App einwandfrei und ohne Probleme. Allerdings könnt ihr die M365/O365 App auch über die HUAWEI AppGallery installieren und anschließend nutzen.
Vollständige Einschränkungen in meinem produktiven Alltag hatte ich hingegen mit der ChatGPT App. Diese konnte ich weder auf dem HUAWEI MatePad Pro, noch auf meinem HUAWEI Pura 70 Pro zum laufen bekommen. Alternativ bin ich hierfür auf Google Gemini umgestiegen, womit ich ebenfalls gute Erfahrungen sammeln konnte. Optional bleibt euch natürlich ebenfalls die Möglichkeit, ChatGPT über die Weboberfläche in eurem Browser zu nutzen.
Neben einem flüssigen und stabilen System möchte ich auch nochmal erwähnen, dass mir die Trennung zwischen Notification- und Control Center in HarmonyOS sehr gut gefällt. So kann ich via Wischen auf der oberen linken Bildschirmseite auf einen Blick alle Mitteilungen abrufen, während ich durch Wischen auf der oberen rechten Bildschirmseite ein meiner Meinung nach sehr aufgeräumtes und übersichtliches Control-Center erreiche.
Hier steht mit dem HUAWEI MatePad Pro 12.2 nun auch ein „eBook-Modus“ zur Auswahl bereit, welcher den Screen zu einem Schwarz-Weiß eBook Reader verwandelt. Dies ist oftmals angenehm, wenn man viele Dokumente bearbeitet und weniger Interesse an bunten und stechenden Farbdarstellungen hat.
Aber auch in Anwendungen wie der Notizen App vereint dieser eBook-Modus nun das klassische und funktionsreiche Tablet Erlebnis mit einem E-Ink ähnlichen Notizbuch wie dem HUAWEI MatePad Paper. Vor allem in dunklen Bereichen hat diese Darstellung die Augen etwas geschont.
Zuletzt möchte ich gerne noch einen negativen Aspekt in den Raum werfen, welcher mich immer wieder beschäftigt. Blickt man unmittelbar nach der Ersteinrichtung auf die zweite Seite des Homescreen, so wird man mit unzähligen Ordnern und App-Icons befeuert. Der sogenannte „AppAdvisor“ ist hierbei keine Bloatware im klassischen Sinne, nervt aber sicherlich genauso. Denn im Gegensatz zu Bloatware sind diese Apps nicht auf dem Gerät vorinstalliert, sondern werden dem Nutzer zur Installation vorgeschlagen / empfohlen.
Meiner Meinung nach sollte man bei einem High-End Gerät wie dem HUAWEI MatePad Pro 12.2 nicht erst 10 Minuten damit beschäftigt werden, all diese App-Platzhalter manuell zu entfernen und auf Empfehlungen zu verzichten. Das ist allerdings meine ganz persönliche Meinung dazu….
GoPaint App
Gemeinsam mit dem HUAWEI MatePad Pro 12.2 PaperMatte wurde auch das Thema rund um die neue hauseigene Creator-App „GoPaint“ näher in den Fokus gerückt. So hatten wir im Rahmen des Pre-Launch Events in München bereits die Möglichkeit, die neue Anwendung mit all ihren Facetten und Möglichkeiten dank einem Workshop näher kennen zu lernen. Und ich muss sagen – WOW, diese Anwendung hat mich mehr überzeugt als ich anfangs dachte. So stehen dem Nutzer out of the box bereits unzählige verschiedene Stiftoptionen zur Auswahl, welche zusätzlich benutzerdefiniert angepasst werden können.
Auch hat HUAWEI vor allem bei Zeichnungen mit Öl- oder Wasserfarbe daran gedacht, den Effekt durch das Mitspiel von Wasserverdünnung zu ergänzen. So lässt sich dank einem Schieberegler exakt steuern, wieviel Wasser auf das virtuelle Gemälde hinzugefügt werden soll, um Farben und Übergänge miteinander zu vereinen. Unterstützt wird zusätzlich, in mehreren Ebenen zu arbeiten und somit tiefer in die Detail-Bearbeitung einzutauchen. In München konnte ich mir bereits eine Ausstellung anschauen, welche bisherigen Meisterwerke ausschließlich mit der GoPaint App erzeugt wurden – auch hatten wir die Möglichkeit, ein ausführliches Gespräch hierzu mit einer professionellen Künstlerin zu führen.
Unzählig viele Farben stehen zur Auswahl, auch wenn man bis jetzt leider noch keine eigenen Farbpaletten anlegen kann. Dies wäre natürlich ein Feature, welches die App nochmals verbessern würde und sicherlich einige Künstler unter uns sehr freuen dürfte. Inwiefern sich die App gegenüber den Konkurrenten wie „ProCreate“ schlägt, konnte ich leider nicht wirklich beurteilen. Hierfür muss ich mir schlichtweg eingestehen, in diesem kreativen Bereich zu unerfahren zu sein. Aber dennoch kann ich jedem unabhängig von diesem Testbericht empfehlen, sich die GoPaint App mal etwas näher anzuschauen und damit rumzuspielen!
Preis & Verfügbarkeit
Verfügbar ist das HUAWEI MatePad 12.2 PaperMatte in Deutschland bereits in einer Modell-Ausführung. So könnt ihr das Gerät beispielsweise im HUAWEI Online Store* mit 12GB Arbeitsspeicher und 512 GB internem Speicher zu einer UVP von 999 Euro erwerben. Erhältlich ist das Gerät allerdings nur in der Farbe „Gold“, wodurch das mitgelieferte Glide Keyboard auch nur in weiß verfügbar ist.
Ich selbst hätte mir das Gerät gerne noch in Schwarz nach Deutschland gewünscht, wodurch man eine „universelle“ Farbe mit gleichzeitig schwarzem Glide Keyboard erhalten könnte. Ob es diese Variante zukünftig noch nach Deutschland schafft, können wir zum jetzigen Zeitpunkt leider nicht beantworten.
Ebenso wäre es schön gewesen, zusätzlich ein Modell mit 256GB internem Speicher anzubieten und die preisliche Einstiegshürde für Interessenten nochmals zu senken. Nicht jeder benötigt soviel Speicher in dem Gerät – vor allem zu Zeiten, in welchen das Thema rund um Cloud Speicher nicht unbedeutend sind.
Fazit – HUAWEI MatePad Pro 12.2 Test
Das HUAWEI MatePad Pro 12.2 PaperMatte ist ein durchaus gelungenes Tablet im High-End Sektor, welches mit mehr Vor- als Nachteilen in die Hände der Nutzer kommt. So bietet es meiner Meinung nach eines der besten Displays auf dem Markt, wodurch das Gerät sowohl innen als auch außen uneingeschränkt nutzbar wird. Ein papierähnliches Feedback sorgt für ein optimales Erlebnis bei der Bedienung durch den M-Pencil. Zusätzlich bietet es die Möglichkeit, über die nachinstallierten Google Services ein breites Spektrum an Anwendungen zu bedienen, wodurch es der Konkurrenz mit vorinstallierten GMS nicht unbedingt nachsteht. Der interne Speicher ist sehr groß, die Performance konnte zumindest in unserem Testzeitraum und Anwendungsfall zu keinem Zeitpunkt am Limit kratzen.
Und auch wenn das HUAWEI MatePad Pro 12.2 PaperMatte besonders Probleme im Wechsel zwischen der Hard- und Softwaretastatur hat oder die Tasten des Glide Keyboard nicht beleuchtet sind, handelt es sich mit diesem Modell um eine sehr gelungene Weiterentwicklung – welche ich gerne empfehlen kann.
HUAWEI MatePad Pro 12.2 PaperMatte
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Lieferumfang - 9/10
9/10
-
Design & Verarbeitung - 9/10
9/10
-
Display - 10/10
10/10
-
Sound - 7/10
7/10
-
Performance - 7.5/10
7.5/10
-
HUAWEI M-Pencil 3 - 9.5/10
9.5/10
-
HUAWEI Glide Keyboard - 5/10
5/10
-
Konnektivität - 8/10
8/10
-
Akku / Laufzeit / Ladung - 9.5/10
9.5/10
-
Software & Anwendung - 8/10
8/10
-
Preis - 9.5/10
9.5/10
-
Modellvarianten - 4/10
4/10
Bewertung - HUAWEI MatePad Pro 12.2 PaperMatte
Unsere Bewertung zum HUAWEI MatePad Pro 12.2 PaperMatte:
Pros
- sehr gute Verarbeitung
- mattes Display mit papierähnlichem Feedback
- dünne Displayränder
- hohe Auflösung und Bildwiederholfrequenz
- Tandem-OLED
- sehr gute Akkulaufzeit und Ladeperformance
Cons
- Tastatur Integration
- fehlende Tastaturbeleuchtung
- HUAWEI AppAdvisor
Es gibt gar keine Option mehr beim 11.5S, ein verstecktes Netzwerk auszuwählen. Ich hatte mehrfach den Eintrag für mein WLAN gelöscht und neu eingegeben. Das Ergebnis war immer identisch. Verbindung funktioniert nicht, wenn die SSID nicht vom Router übertragen wird. Und die Verbindung war instabil, oft mit dem Hinweis „kein Internet“.
Nun verwende ich das Tablet auch mehr zum Lesen und für Notizen zum Gelesenen, da brauche ich eh kein Internet. Aber beim Updaten jedes Mal daran zu denken, den Haken im Router für „Bei allen Basisstationen SSID verbergen“ zu entfernen, ist halt nervig. Vor allem, weil es sonst wirklich mit keinem meiner diversen Android-Geräte damit jemals ein Problem gab, ebenso gab es sonst nie die Notwendigkeit, eine statische IP in einem Gerät fürs WLAN auszuwählen. Es liegt also defintiv nicht am Router, sondern am Huawei-Gerät.
Na ja, das war dann wohl mein letztes Huawei-Gerät. Bildschirm und Format sind prima, HarmonyOS mittlerweile nicht mehr.
Matte Displays haben auch TCL NXTPAPER (da habe ich ein längliches 11″-Tablet, was aber eigentlich nur für Epub-Dateien optimal ist und ein Smartphone) und Lenovo (das „Tab P12 with Matte Display“ gab’s mal im Angebot für 350 Euro mit Folio, da konnte ich dann nicht Nein sagen, das ist vom Format für PDFs und Comics prima).
Wenn du das MatePad Pro 12.2. noch hast, kannst du doch einfach mal ausprobieren, in deinem WLAN die SSID auszublenden und dann die WLAN-Daten auf dem Tablet erneut eingeben und schauen, ob es erweiterte Optionen gibt, ein verstecktes WLAN auszuwählen.
Ich habe das MatePad 11.5S, welches sich nicht mit einem Wifi verbinden kann, welches die SSID verbirgt. Es gibt keine Einstellung, sich mit einem versteckten WiFi zu verbinden, was sonst jedes Android und eine ältere HarmonyOS-Version hat. Das nervt und die Wifi-Vebrindung ist auch nur stabil, wenn ich dem Tablet eine statische IP zuweise, ansonsten kommt fast immer die Meldung, kein Internet. Ist das beim 12.2 genauso? Ich habe dieses Verhalten bei keinem anderen meiner Geräte, darunter auch ein Huawei-Tablet mit älteren HarmonyOS.
Außerdem ist mir beim 11.5S aufgefallen, dass die Huawei-Apps den Akku sehr belasten. Nachdem ich das Gedöns so weit wie möglich per adb deaktiviert hatte, weil ich eh kein Cloud- und AI-Zeugs brauche, war die Akkulaufzeit sehr viel besser. Ich habe das Gerät auch nur wegen des matten Bildschirms und des Formats behalten. Während ich mit dem älteren HarmonyOS keine Probleme hatte, ist diese aktuellere Version irgendwie schrottig.
Das Problem mit ausgeblendeten Netzwerken ist mir so bislang noch nie untergekommen. Hast Du mal die Netzwerkeinstellungen zurückgesetzt und das Tablet neu mit dem Netzwerk verbunden? Sind vielleicht in den Netzwerkeinstellungen Konfigurationen zu dem Tablet vorhanden, die die Verbindungsqualität beeinflussen?