Huawei P20 Pro Test

Huawei P20 Pro im Test – Das aktuell beste Smartphone

Huawei P20 Pro Test – Inhaltsverzeichnis

1. Unboxing und technische Daten
2. Design/Verarbeitung
3. Hardware & Software
4. Kamera
5. Konnektivität
6. Akku/Akku-Laufzeit
7. Preis/Verfügbarkeit
8. Fazit

Leaks ohne Ende und große Versprechungen mit vollmundigen Begriffen wie „Renaissance der Fotografie“ bestimmten die Wochen vor dem großen Launch-Event des Huawei P20 und P20 Pro vorletzte Woche in Paris. Große Worte kennen wir von den Smartphone Herstellern – auch von Huawei. Und in diesem Fall hat man wirklich groß ausgeholt. Diesem Anspruch musste sich das Huawei P20 Pro auch in unserem Test stellen.

Und dabei hat es sich verdammt gut geschlagen. Nein, das wäre untertrieben. Es ist wohl (mit) das beste Smartphone, was aktuell auf dem Markt ist. Hinsichtlich der Huawei P20 Pro Fotografie konntet ihr schon einiges an Eindrücken genießen und selber ein Bild machen. Hier könnte man viel schwärmen.

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In diesem Test und Erfahrungsbericht geht es aber auch um die Dinge, die vielleicht nicht so ideal sind. Wo es vielleicht hakt. Aber der Reihe nach.

Der Huawei P20 Pro Test wurde auf Basis der Firmware 8.1.0.106(SP9C432) erstellt.
Diese Firmware weicht offensichtlich leicht von der Firmware der Verkaufsgeräte ab.
Ebenso ist für die nächsten Tage ein Update (8.1.0.107(C432) angekündigt. Bestimmte Aspekte können
dadurch leicht abweichen.

 

Unboxing & Technische Daten

Das Unboxing gab es für euch mal wieder Live und unzensiert unmittelbar nach dem Event. Wer es verpasst hat, kann sich das Video hier nochmal anschauen.

Huawei P20 Pro Live Unboxing

Hier nochmal kurz und knapp, was man alles in der Box des Huawei P20 Pro findet:

  • HUAWEI P20 Pro
  • SuperCharge Ladegerät
  • USB Type-C Kabel
  • Stereo-Kopfhörer mit USB Type-C Anschluss
  • USB Type-C auf 3,5 mm Adapter für Headset
  • Schutzhülle (fehlt im Video, da bei Presse noch nicht dabei)
  • Schnellstartanleitung/Garantieunterlagen

Die wesentlichen technischen Daten:

  • SoC: Kirin 970 Octa-Core, 4 x 2,36 GHz (Cortex A73), 4 x 1,8 GHz (Cortex A53)
  • GPU: Mali G72 MP12
  • Display: 6,1″, OLED, 18,7:9, 2.240*1080 px (FullHD+), 408 ppi, Notch
  • Speicher: 6GB RAM, 128GB Flash Speicher
  • Akku: 4.000 mAh Lithium-Polymer
  • Betriebssystem: Android 8.1 Oreo & EMUI 8.1
  • Kamera: 40 (RGB) + 20 (Monochrom) +8 (Telefoto) MP Triple Kamera & 24 MP Frontkamera
  • sonstiges: IP67-Zertifizierung, IR-Fernbedienung, keine Speichererweiterung, kein 3,5mm Klinkenanschluss

Zum vollständigen Huawei P20 Pro Datenblatt

Design & Verarbeitung

Wie schon beim Mate 10 Pro setzt man auf Glas statt Alu. Und das dürfte nicht nur optische und designtechnische Gründe haben, sondern einfach auch daran liegen, dass die diversen Antennen einfach besser durch Glas statt durch Metall funken.
Abgesehen davon muss man einfach sagen, dass es super aussieht. Insbesondere auch unter dem Aspekt der Farben, die Huawei hier ausgewählt hat. Egal ob tifes Schwarz, leuchtendes Blau oder schillerndes Twillight. Das sieht bei Glas einfach verdammt gut aus.

Eine oft geäußerte Kritik am Design ist die Ähnlichkeit zum iPhone und das Kopieren der Notch.
Was das Thema Notch betrifft bezweifel ich, dass hier kopiert wurde. Es geht auch gar nicht darum, wer die als Erster hatte. Es geht darum, dass es eine Lösungsmöglichkeit für den Wunsch nach nahezu randlosen Displays ist. Und die ist in der Praxis gar nicht mal schlecht. Und das beste ist, dass sich „das Problem“ auch einfach softwareseitig deaktivieren lässt.

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Ich habe die Notch aktiv und empfand sie bislang nicht als störend.

Was das restliche Design betrifft, so muss man allerdings schon sagen: Wer das aktuelle iPhone Design mag, muss zwangsläufig auch das des Huawei P20 Pro mögen. 😉

Hier sage ich aber auch ganz klar, dass Gutes nicht dadurch schlechter wird, wenn andere das Konzept übernehmen. Das Grundkonzept/-design hat sich – auch unter technischen Aspekten – eben so durchgesetzt. Da finde ich es eher schön, wenn auch auf Feinheiten Wert gelegt wird.
Das sind so Kleinigkeiten wie die rote Farbe am Powerbutton, die inzwischen schon ein echtes Markezeichen bei Huawei ist. Ebenso finde ich es klasse, dass man – wie schon bei Mate 10 Pro – auf die Gestaltung der Rückseite genau achtet. Nicht nur, dass das fette CE Zeichen aus früheren Zeiten einem nicht mehr entgegenspringt. Das ist ganz fein auf der unteren rechten Seite abgebildet und beim normalen Blick nicht wirklich sichtbar.
Beim P20 Pro hat man auch den HUAWEI Schriftzug vertikal angeordnet. Zusammen mit dem – ebenfalls vertikalen – LEICA Schriftzug und der Triple Kamera entsteht so an der Seite eine klare Designsprache.

Und wer jetzt denkt „Alles Kinkerlitz“, der sollte sich einfach mal vorstellen, man hätte all diese Angaben lustlos in gewohnter Manier auf die Rückseite geknallt. BÄM, das ganze Design wäre dahin.
So stehen vor allem die leuchtende Farbe der Glasrückseite im Fokus, sowie die Linie auf der linken Seite, die oben mit der Triple Kamera und unten mit dem HUAWEI Logo abschließt.

Und doch bleibt bei all dieser Schwärmerei ein kleiner Makel: die herausstehenden Kameralinsen. Das was man vor Jahren noch so hervorgehoben hat, was Nutzer anderer Hersteller toll fanden, das ist inzwischen verschwunden – nun auch bei der P-Serie. Die Rede ist von der bündig mit dem Gehäuse abschließenden Kamera. P8, P9, P10, sie alle hatten es. Und es war gut!

Technisch soll es nicht anders möglich gewesen sein. Der Kompromiss wäre wohl gewesen das Gehäuse – zumindest in dem Kamerabereich – dicker zu machen. Da wir die Alternative nicht kennen (können), ist es schwer hier abschließend zu urteilen. Aber dennoch ist es für mich der kleine schwarze Fleck auf der ansonsten absolut weißen Weste.

Über die absolut tadellose und makellose Premium Verarbeitung der Huawei Flaggschiffe muss man mittlerweile keine großen Worte mehr verlieren. HIer gibt es nichts, aber auch wirklich gar nichts zu meckern!

Fingerprintsensor

Wo ich aber doch ein wenig meckern muss, ist die Haptik hinsichtlich des Fingerprintsensors. Beim P10 ist dieser zum ersten Mal von der Rückseite nach nach vorne gewandert. Ich habe mich dem – als ausgewiesener Mate-Fan und damit Fan des rückwärtigen Sensors – offen genähert. Und ich muss sagen, dass ich vor allem die Gestensteuerung richtig gut fand. Ich habe mich schnell daran gewöhnt und kann dem Frontsensor wirklich einiges positives abgewinnen.

Beim Huawei P20 Pro ist der Fingerprintsensor sehr schmal. Und das auf einem eh schon sehr schmalen Rahmen. Und das sehr nahe am Display.
In der Praxis führt dies leider – gerade bei der Nutzung der Bildschirmatstatur – zu ungewünschter Gestensteuerung, da man – zumindest ich mit meinen großen Händen/Fingern – leicht an den Sensor kommt.

Und auch die Gestensteuerung selber funktioniert nicht gut. Denn obwohl ich große Hände habe, lässt sich das P20 Pro schwer in einer Hand halten und mit dem Daumen der Fingerprint bedienen. Gerade durch das 18,7:9 Format kann man so kaum das Smartphone halten.

Ich kann durchaus verstehen, dass man hier nach dem P10 kein „Hin und Her“ wollte. Andererseits hat man immer gesagt, dass bei großen Geräten der Fingerprintsensor auf der Rückseite sitzen soll. Kurzum, mit einer Hand ist das so nicht nutzbar. Bediene ich das P20 Pro mit beiden Händen, funktioniert der Frontsensor wieder gut und die Gestensteuerung macht Spaß. Alles in allem wäre meiner Meinung nach hier aber ein rückseitiger Sensor von der Handhabung besser gewesen.

Hardware & Software

Display

Gehen wir von der Rückseite und dem Design zur Front – und damit zum Display – des P20 Pro. Satte 6,1″ und FHD+ (2.240*1080) Auflösung. Also weiterhin keine sinnlose 2K Auflösung.
Im direkten Vergleich zum OLED des Mate 10 Pro gefällt mir das Display des P20 Pro nochmal besser. Die Farben und der Kontrast wirken nochmal schärfer und knackiger. Das Weiß wirkt wirklich weiß. Und darüber hinaus kann man die ANzeige wie gewohnt nach belieben einstellen.
Neu hierbei ist die Option „Natürliche Farbtöne“, die die Farbtemperatur automatisch anhand des Umgebungslichtes anpasst.

Auch wieder mit dabei ist das Always on display (AoD). Die Möglichkeit bei gesperrtem Bildschirm – also im Standby – bestimmte Informationen anzeigen zu lassen. Wie ihr das AoD aktivieren könnt, seht ihr hier (am Beispiel Mate 10 Pro):

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Was beim AoD weiterhin fehlt, ist die Möglichkeit eben nicht nur Datum, Zeit und Akku, sowie verpasste Anrufe und SMS (wer nutzt die noch?) darstellen zu lassen. Die Unterstützung für Drittanbieter-Apps – allen voran Messenger Dienste wie WhatsApp & Co. – fehlt leider weiterhin vollständig. Hier hoffe ich auf eine Erweiterung der Funktion via Softwareupdate.

Kirn 970 & Mali G72 (Gaming)

Wir kennen den Kirin 970 ja bereits aus dem Mate 10 Pro. Und dort leistet er gute Dienste. Über die Benchmark-Ergebnisse habe ich euch schon geliefert. Mir sagen die nur, dass die Leistung absolut ausreichend ist. Und genau so stellt es sich auch im Alltag dar. Ich habe jetzt keine Anwendung oder Aktivität gefunden – abgesehen natürlich von Bechmarks Apps – die hier die Leistungsfähigkeit komplett ausreizen.

Erfreulich ist auch wieder, dass mit der Mali G72 weiterhin eine aktuelle GPU zum Einsatz kommt, die auch beim Gaming nicht mehr auf die Bremse drückt. Das war bei früheren Geräten dann doch schon eher der Fall. Für den Gaming Benchmark kamen wieder Asphalt 8 und Modern Combat 5 zum Einsatz.
Die Erfahrungen mit weiteren Spielen – unter anderem auch dem aktuellen PUBG – sind ebenfalls 1a und ohne persönliche Beanstandung.

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EMUI 8.1

Wie mit Android 8/EMUI 8 angekündigt, passt man Firmware und EMUI Bezeichnung nun der zugrunde liegenden Android Version an. Folgerichtig kommt beim P20 Pro zum ersten Mal EMUI 8.1 zum Einsatz.

Mit an Bord sind wieder ein paar Besonderheiten. Bereits bekannt ist ja schon der PC Modus, den man bei Huawei Easy Projection nennt. Damit kann man das P20 Pro via USB C auf HDMI/VGA/DVI an einen Monitor oder Bildschirm anschließen. Dort erscheint dann eine grafische Oberfläche ähnlich wie man sie vom PC kennt. Verbindet man jetzt noch Tatstatur und Maus – kabellos oder z.B. über ein Dock – dann hat man einen mobilen PC Ersatz.

Neu in EMUI 8.1 ist passend dazu Computer Share. Dabei wird das P20 Pro in den verfügbaren Netzbaren auf dem Computer angezeigt und kann via Nutzername und Passwort kabellos verbunden werden.
Anschließend hat man Zugriff auf den Speicher des P20 Pro und kann mit den dort verfügbaren Daten arbeiten.

Und auch Huawei Share und die Möglichkeit Daten schnell und einfach darüber – via gleicher Huawei-ID oder im gleichen Netzwerk – auszutauschen, wird immer besser und zuverlässiger.

Insgesamt gefällt mir diese Art der Vernetzung von Geräten sehr gut für den modernen mobilen Alltag. Egal ob Gamer, der das Spiel auf großem TV sehen möchte, oder im Business Bereich, wo man einfach die Präsentation via Smartphone auf dem Beamer abspielt und dazu das Smartphone noch als Presenter nutzen kann.

ABER…

Seit EMUI 1 bin ich mit dabei. Und nachdem ich jahrelang den Nova Launcher nutzte, bin ich recht bald vollständig auf EMUI umgeschwenkt. Ich mag solche – wie oben beschriebenen – Funktionen, die eine angepasste Hersteller-Software mitbringt. Deshalb bin ich auch grundsätzlich ein Freund dieser Individualisierungen und kein entschiedener Befürworter von „Vanilla Android für alle“.

Doch mittlerweile sind wir bei Version EMUI 8.1. Und immer noch gibt es banale Bugs, die über Monate nicht behoben werden. Bugs, von denen ich auch schon wiederholt beim Mate 10 Pro berichtet habe. Die ich dort bereits während des Beta Tests als Fehlermeldung (verifiziert!) eingereicht habe. Wenn ich jetzt beim P20 Pro feststelle, dass Kalender Widgets immer noch nicht automatisch aktualisieren, muss ich mich schon fragen, was man da eigentlich macht.

Versteht mich nicht falsch, ich finde EMUI hat sich als Benutzeroberfläche super entwickelt. Aber hier erwarterte ich einfach, dass solche Dinge – die im Softwarebereich immer passieren können – dann auch zeitnah korrigiert werden.

Huawei ist bei seinen Smartphones ganz oben – und mit dem P20 Pro meine ich wirklich GANZ oben – angekommen. Was aber die Software betrifft, so muss man für das Prädikat Premium noch ein bisschen was an Hausaufgaben nachholen.

Sound

Nach dem Schimpfen kommt beim Thema Sound wieder ein Lächeln. Denn hier hat man zum einen Dolby Atmos in die Software integriert, was für mehr Fülle im Sound sorgt. Zum anderen hat man hier nicht mehr das Manko, dass im Stereo+ Modus die Hörmuschel – die ja als zweiter Lautsprecher dient – im Standby abgeschaltet wird. Man hat hier also auch Stereo Sound, wenn das Display aus ist. Gerade beim längeren Musik hören macht das natürlich Sinn.

Wo wir schon beim Thema Sound sind. Auch beim P20 Pro gibt es keinen 3,5mm Klinkenanschluss mehr. Wer über Kopfhörer Musik hören möchte, muss zum beiligenden Adapter greifen oder zu Bluetooth wechseln. Während die einen darüber meckern, sehen die anderen darin den logischen Fortschritt. Allerdings würde ich mir unter dem Aspekt dieser Argumentation dann doch Bluetooth 5 an Bord wünschen.
Ich denke aber gerade mit der Vorbesteller AKtion und den Bose Bluetooth Kopfhörern werden hier einige Wogen geglättet.

Speicher

Nicht geglättet werden die Wogen derjenigen, für die eine Speichererweiterung per microSD ein Muss ist. Denn die gibt es auch beim P20 Pro nicht. Ob es hier wirklich an der dünnen Bauweise liegt und man technisch Probleme gehabt hätte? Ich weiß es nicht. Mit 128GB komme ich persönlich ziemlich gut aus. Selbst wenn ich 4K Videos aufnehme oder viele Fotos auch im RAW Format abspeicher. Dazu kommen bei mir inzwischen diverse andere Speichermöglichkeiten. Gerade auch für Fotos und Videos.

Kamera

Und mit Fotos und Videos wären wir dann auch beim Highlight des Huawei P20 Pro angelangt. Wie in der EInleitung schon angesprochen, sind die Ankündigungen der Hersteller natürlich immer sehr pathetisch. In diesem Fall versprach Huawei eine neue Ära der mobilen Fotografie.
Und verdammt, sie haben absolut abgeliefert!

Gleich 3 Kameralinsen kommen beim Huawei P20 Pro zum Einsatz. Neben dem bekannten RGB- (40MP) und Monochrom-Sensor (20MP), kommt hier ein 8MP Tele-Sensor hinzu. Dieser hat einen optischen 3-fach Zoom. Mit dem sogenannten Hybrid-Zoom – bei dem dann zusätzlich die Software ins Spiel kommt – kann man 5-fach Zoom Aufnahmen machen, ohne einen großen Qualitätsverlust.

Was für geniale Aufnahmen damit möglich sind, habe ich euch schon im Foto-Artikel zum Huawei P20 Pro zeigen können.

Tolle Aufnahmen mit dem Huawei P20 Pro

Und auch die Experten von DxOMark haben in ihrem Test von der Kamera des P20 Pro geschwärmt.

…in terms of camera tech, is arguably the most innovative device we’ve seen in quite some time.
With an overall score of 109 points, the Huawei P20 Pro sets a new benchmark for smartphone cameras on DxOMark.com, outscoring all of its closest rivals, such as the Apple iPhone X, the Google Pixel 2, and the Samsung Galaxy S9 Plus by a margin that is close to or higher than 10 points.
DxOMark

Huawei P20 Pro Test DXOMARKKonsequenterweise nimmt das Huawei P20 Pro den neuen Spitzenplatz in der DxOMark Rangliste der Smartphones ein. Mit satten 109 (114 Foto / 98 Video) Punkten liegt man 10 Punkte vor dem Samsung Galaxy S9 Plus.

Was ich wirklich besonders finde, ist der Ansatz, den Huawei beim P20 Pro verfolgt hat. Man möchte, dass das maximale Ergebnis (das „perfekte“ Foto) auch mit minimalen (Fotografie) Kenntnissen möglich ist. Hier kommt dann wieder die AI – also die künstliche Intelligenz – ins Spiel. Und diesmal auf einem ganz anderen Niveau, als wir es beim Mate 10 Pro erlebt haben. Hier ist Huawei ein enorm großer Schritt gelungen.

Die Master AI erkennt und differenziert nun in einem viel größeren Umfang. Zwar gibt es weiterhin Kategorien – 19 an der Zahl – die euch auch bei der Verwendung der Master AI in der Kamera App angezeigt werden. Aber hier ist nicht Essen gleich Essen oder Hund gleich Hund.
Denn über die bisherige Erkennung hinaus, ist die Master AI nun in der Lage differnziert wahrzunehmen, um was für Essen es sich handelt. Denn eine Aufnahme von Sushi ist eben anders, als der Teller Spaghetti Bolognese.

Jedes erkannte Szenario wird dabei angepasst, indem die Einstellungen der Kamera und entsprechende Filter automatisch gewählt werden. So bekommt man nahezu professionelle Resultate mit Amateurwissen. Die Ergebnisse sind dabei – siehe auch den oben verlinken Foto-Artikel – verdammt beeindruckend.

Wer es noch professioneller haben möchte, der wechselt in den Pro-Modus, der natürlich weiterhin mit an Bord ist. Hier hat man auch wieder die Möglichkeit die aufgenommenen Bilder zusätzlich im RAW Format abzuspeichern. Mit diesem Rohmaterial lassen sich dann in der Nachbearbeitung wirklich professionelle Aufnahmen entwickeln.

Als Highlight für das Highlight setzt Huawei dann noch die low light Performance obendrauf. Also die Ergebnisse, die man bei eingeschränkten Lichtbedingungen erzielt. Hier hat man dann auch wieder die Wahl, ob man die Master Ai die Arbeit übernehmen lassen möchte oder man den speziellen Nachtmodus auswählt. Letzterer ist insofern absolut spektakulär, da man „frei Hand“ eine 6 sekündige Aufnahme macht. Spektakulär deshalb, da die Verwaklungen, die zwangsläufig ohne Nutzung eines Stativs entstehen, nicht zu einem verschwommenen Bild führen, sondern ebenfalls zu einer gestochen scharfen Aufnahme. Verantwortlich dafür ist – wie könnte es anders sein – natürlich auch wieder die AI.

Die Aufnahmen bei Nacht oder in dunklen Räumen werden nicht einfach nur aufgehellt, was oft bei Details zu Überbelichtung führt, sondern die Kamerasensoren fangen hier wirklich soviel Bildinformationen ein, dass ein scharfes und kontrastreiches Bild entsteht. Auf dem dann auch Details und Konturen immer noch erkennbar sind.

 Und auch zum Thema Video möchte ich ein paar Worte verlieren. Denn hier musste Huawei – zurecht – in der vergangenheit Kritik einstecken. Man hat zwar hier noch immer keine optische Bildstabilisierung (wobei es hierzu in jüngeren Berichten zu den Kameralinsen ja auch mögliche neue Erkenntnisse gibt), aber die AI leistet hier ganze Arbeit.

Die Videos sind deutlich besser. Nein, sie sind jetzt ebenfalls gut. Zumindest ist das mein EIndruck, wenn ich eigene Aufnahmen mit denen von Mate 10 Pro oder auch Pixel vergleiche. Auch hier liefert DxOMark eine Bestätigung, indem man dem P20 Pro für Videoaufnahmen 98 Punkte gibt.

Und mit den Super Slow Motion Aufnahmen mit 960fps kann man alltägliche Dinge – wie auch bei der Fotografie – als kleine Kunstwerke einfangen.

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Konnektivität

Egal ob Sprachqualität, getestet im Vodafone und Telefonica Netz, mobile Daten, WLAN, Bluetooth….alles läuft bei Huawei gewohnt zuverlässig.

Da es bei einigen Mate 10 Pro Nutzern Bluetooth Probleme gab, habe ich hier wirklich alles an Geräten gekoppelt, was ich finden konnte. Nie kam es zu Problemen. Auch die Verbindung mit Freisprecheinrichtungen in Fahrzeugen, getestet bei BMW und Mini, funktionierte tadellos. Sollte es hier zu EInschränkungen kommen, sind diese meist bei den Herstellern bekannt und dort beschrieben.

EDIT:
Leider muss ich die ersten Aussagen hinsichtlich Bluetooth korrigieren. Inzwischen kam es wiederholt zu Aussetzern bei Nutzung eines Bluetooth Kopfhörers. In meinem Fall der Bose QC35 II. Je nachdem wie das Handy in der Tasche (Hose/Jacke) steckt, wird die Übertragung beim Gehen unterbrochen.

In meinem Fall (BMW) können die Adressdaten der Kontakte nicht unmittelbar zur Navigation genutzt werden. Hier muss eine Eingabe in anderem Format erfolgen.
Allerdings hätte ich mir bei Bluetooth bereits den aktuellsten Standard mit Bluetooth 5 gewünscht.

Gleiches gilt für WLAN. Ich habe 5 WLAN-Netzwerke eingerichtet (2*2.4GHz, 2*5GHz, 1*2.4/5GHz kombiniert). Die Verbindung mit allen Netzen funktionierte tadellos. Und auch die Übergabe von einem Netzwerk (auch mobil) zum nächsten mit WLAN+ bei schlechter Verbindung funktionierte ohne Aussetzer und für mich unmerklich im Hintergrund.

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  • Spider Web auf der Innenseite zum Stoßabsorbieren
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Akku/Akku-Laufzeit

Was das kabellose Laden betrifft, so bleibt es zunächst – trotz Glas statt Metall – zunächst noch dem ebenfalls vorgestellten Huawei Mate RS vorbehalten. In Anbetracht der Tatsache das Huawei jetzt aber erstmals Qi-Laden zum Einsatz bringt und der letzten Gerüchte zu eigenen Entwicklungen im Bereich kabelloses Laden, bleibe ich optimistisch, dass wir dies zukünftig – wahrscheinlich beim nächsten Mate – sehen werden.

Ansonsten kann man nur voll des Lobes sein für den Akku sein. 4.000 mAh Akku. Das ist das, was alle Mate Fans lieben. Akku satt! Ohne irgendwann im Laufe des Tages besorgt auf den Ladezustand schauen zu müssen. Und genau dieses Gefühl gibt es mit dem P20 Pro jetzt auch.

Allerdings musste ich auch feststellen, dass der Akku beim P20 Pro nicht ganz so lange durchhält wie beim Mate 10 Pro. Beide Geräte sind bei mir parallel im Einsatz, sind bei überall mit dabei, haben eine SIM vom gleichen Provider und die gleichen Einstellungen.
Allerdings gab es auch beim Mate 10 Pro anfangs skeptische Stimmen. Mit den ersten Updates und nach einer Weile Nutzung, überwog dann schnell die Begeisterung. Hier bleibt wohl abzuwarten, was das – schon länger angekündigte, aber leider bis zum Testzeitpunkt immer noch nicht verfügbare – Update noch zu leisten vermag.

Update:

Mit dem unmittelbar nach Erscheinen dieses Tests – mal wieder typisch….- erschienenen Update auf Firmware CLT-L29 8.1.0.107(C432) ist die Akkulaufzeit wie vermutet besser geworden und bei mir nun (fast) auf dem Niveau des Mate 10 Pro.

Und natürlich die AI. Diese analysiert ja das Nutzungsverhalten und damit ist damit dann nach einer gewissen Lernphase auch für den Akkuverbrauch mitverantwortlich. Letztendlich ist dies hier „Kritik“ auf höchstem Level.

Natürlich besitzt das P20 Pro auch die Möglichkeit den Akku via SuperCharge innerhalb kürzester Zeit wieder aufzuladen. Innerhalb einer halben Stunde habt ihr so wieder über 50% Akkuleistung. Diese Technologie hatte sich Huawei ja auch vom TÜV Rheinland zertifizieren lassen.
Und da immer wieder Fragen diesbezüglich aufkommen: Nein, das Laden via SuperCharge schadet dem Akku nicht!

Preis und Verfügbarkeit

Das Huawei P20 Pro konnte unmittelbar nach der Präsentation vorbestellt werden und ist inzwischen offiziell im Handel verfügbar. Die UVP liegt bei 899 Euro. Als Farben stehen Black, Midgnight Blue und Twillight zur Auswahl.

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  • KI-unterstützter Kirin 970-Prozessor, WiFi: 802.11 a / b / g / n / ac, 2,4 GHz und 5 GHz
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Fazit

Hat Huawei hier das beste Smartphone gebaut? Vielleicht ja!
Abschließend möchte ich das nicht beurteilen, da jeder persönliche Test immer subjektiv ist.
Wenn die Frage aber lautet, ob es für mich das beste Smartphone ist, dann muss ich ganz klar mit JA! antworten.

Die einzige wirkliche EInschränkung würde ich hier hinsichtlich der Handhabung hinsichtlich Positionierung Fingerprintsensor machen. Kabelloses Laden, Klinkenanschluss und erweiterbarer Speicher wären noch „nice to have“ und würden das Smartphone dann wohl endgültig perfekt machen. Aber auch ohne diese Features ist das Huawei P20 Pro für mich nahe dran.

Was vor allem natürlich an der irrsinnig guten Kamera liegt. Keine Angst, ich komme jetzt nicht nochmal 100 Wörter lang ins Schwärmen. Ich sag einfach nur, es ist das Beste, was man derzeit in einem Smartphone bekommen kann. Und nein, damit stehe ich nicht alleine dar und oute mich auch nicht als Fanboy. In allen Gesprächen mit Freunden und Kollegen, wird die Begeisterung immer wieder deutlich. Das habe ich in dieser Eindeutigkeit noch nie erlebt.

Und auch wenn einige über den Preis unzufrieden sind, muss man doch klar festhalten, dass Huawei mit diesem – vielleicht besten Smartphone – immer noch das günstigste anbietet. Zumindest dann, wenn man es mit den vergleichbaren Modellen der Mitbewerber – insbesondere natürlich dem iPhone X und dem S9 (Plus) vergleicht.

Insgesamt könnte man noch wahnsinnig viele weitere Details zum Huawei P20 Pro ausführen. Aber das würde hier schlicht den Rahmen sprengen. Und vieles verdient dann auch eher einen eigenen ausführlichen Artikel. Zum Beispiel die Frage Mate 10 Pro oder P20 Pro. Oder weitere Details zur Kamera, bzw. der Kamera App und deren Nutzung.

Hier an dieser Stelle bleibt nur festzuhalten, dass sich Huawei mit dem P20 Pro selber übertroffen hat. Und ich fürchte – wenn ich das Potential (die Kritikpunkte hier) sehe – dass man das vielleicht bei zukünftigen Geräten so wiederholen muss darf.

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