Interview mit Nicolas Müller (CEO von Landscapes by NMP’s):
Rainer: Hi Nicolas, ich hab dein Wahnsinns Milchstraßenbild im Internet gefunden und konnte gar nicht glauben, dass das mit dem P9 entstanden ist. Du bist ja Fotograf und nutzt wohl sonst eher professionelle Spiegelreflex Kameras. Wie kamst du zum P9?
Nicolas: Hallo Rainer, danke dir für dein Feedback zu meinem Bild. Wie du richtig sagst, nutze ich normalerweise professionelles Equipment, normalerweise eine Sony A7 oder eine Sony A7s mit entsprechenden Objektiven, hauptsächlich für die Nacht. Nichts desto trotz hab ich immer nach einem Handy gesucht, mit dem ich Locations tagsüber schon festhalten kann, um mir dann zu Hause genau anschauen zu können, wann die Milchstraße nachts wo genau steht oder mit dem ich meine Fotoreisen dokumentieren kann, ohne große Einbußen in der Qualität zu haben. Da man beim Huawei P9 auch noch zwei Kameras hat, um nachträglich die Tiefenschärfe zu verändern, war das für mich der ausschlaggebende Grund das Huawei zu kaufen. Auch die zahlreichen Einstellmöglichkeiten bei der Standardkamera-App waren ein ausschlaggebender Grund (Belichtungszeit bis 30s, ISO bis 3200 uvm.).
Rainer: Was gefällt dir am P9 gut und was weniger gut?
Nicolas: Neben den technischen Features hat mir außerdem das Design und die Haptik gefallen … sogar so sehr, dass es das erst Handy seit dem Siemens SL55 ist, welches mir außerordentlich gut gefällt. Zwischenzeitliche iPhones und Samsungs waren im Vgl. dazu nur auf der Durchreise bei mir. Bisher bin ich rundum zufrieden, auch von der MP Anzahl muss es gar nicht mehr sein für ein Handy. … was mich ein wenig stört ist der 4:3 Schnitt bei 12MP …. Hier hätte ich als Fotograf gerne gleich mein gewohntes 3:2 mit 12MP, dazu evtl. Sensor, der noch ein bisschen größer ist, als der jetzige, so dass zukünftige Versionen noch weniger Rauschen und noch mehr Tiefenschärfe bieten.
Rainer: Wenn du zum Fotografieren unterwegs bist, nimmst du dann auch immer dein P9 mit und machst Fotos damit?
Nicolas: Das Huawei P9 ist seit ich es habe mein ständiger Dauerbegleiter, und so wird jede Fotoreise oder Fototour nebenher mit dem P9 festgehalten.
Rainer: Wo ist denn das Milchstraßen Bild entstanden, bzw. gibt es da eine Geschichte dahinter?
Nicolas: Entstanden ist das Milchstraßenbild mit dem Huawei P9 am Rande eines Workshops den ich gegeben habe. Thema war Milchstraßenfotografie. Ich habe dazu seit knapp einem Jahr mit diversen Handys experimentiert. Ursache dafür waren oft Kommentare wie „das geht nur mit professionellen Kameras“… all diesen Leuten wollte ich zeigen, dass es heutzutage mit nahezu jedem digitalen Endgerät geht. Immer wieder habe ich also versucht die Kameratechniken auf die Handys zu übertragen, aber erst mit dem Huawei P9 ist das recht gut gelungen, da es standardmäßig RAW kann, eine offene Blende bietet (also lichtanfällig ist) und sich hohe ISO Werte bei langen Belichtungszeiten realisieren lassen. Als dann alle Workshopteilnehmer versorgt waren und ihre Bilder machten, habe ich mein Handy ausgepackt und nebenher dieses Bild fotografiert.
Rainer: Unsere Leser und vor allem auch mich, würde es sicherlich brennend interessieren, wie man mit einem Huawei Smartphone so ein Foto zustande bekommt. Kannst du uns das erklären, oder vlt. sogar eine Anleitung geben?
Nicolas: Ein großes Problem hat man allerdings noch zu beseitigen, nämlich das Rauschen auf Handyfotos und somit zur Aufnahmetechnik …. bedingt durch den kleinen Sensor (bei alles Handys) rauschen diese deutlich mehr als normale Kameras mit größeren APSC oder gar VF Sensoren. Jedoch kann man zu einem Trick greifen, den ich auch oft bei meinen Milchstraßenbildern anwende. Man erstellt ein Panorama. Durch dieses Panorama wird einerseits natürlich das Blickfeld wesentlich größer, zum anderen aber auch das Bild an sich von den MP. Statt 12MP aus der KameraApp hat man plötzlich ein 50MP Panorama. Beim anschließenden Runterskalieren verschwindet dann auch das Rauschen, nicht ganz, aber doch soweit, dass es nicht weiter stört. Das Photo an sich besteht also aus zehn Einzelaufnahmen.
Jede Aufnahme mit denselben Werten geschossen. ISO1600, 20s, f2.2, im RAW … Die Überlappung der Bilder liegt bei ca. 30 Prozent, wobei alle Aufnahmen von einem handelsüblichem Stativ geschossen wurden. Wie weit ich jeweils drehen musste, war Erfahrungssache, denn Nachts in absoluter Dunkelheit sieht man am Handydisplay erst mal nur schwarz, aber zur Not macht man lieber mehr Aufnahmen. Die Nacharbeit erfolgte dann mit PTGui und Capture One.
Rainer: Danke dir Nicolas für das tolle Interview und dein tolles Bild. Ich hoffe, ich bzw. wir sehen noch mehr Bilder, die mit dem P9 geschossen wurden.
Wer noch mehr Bilder sehen will, oder mal an einem Workshop von Nicolas Müller teilnehmen will, der schaut am besten auf seiner Facebook Seite vorbei: https://www.facebook.com/pg/landscapesbynmps/
Wer noch mehr zum Thema „Milchstraßenfotografie“ erfahren will, dem empfehle ich außerdem die Tutorials von Nicolas auf dem Sony Alpha Blog.
Hier geht’s zum Original Bild
Das P9 habe ich schon mal. Fehlt nur noch PS und Capture und ein Rechner der nicht 5 min braucht um ein Arbeitsschritt zu Rendern.
Nee Spaß
Tolles Bild
Da sieht man was man alles mit dem P9 machen kann.
Das was man aber nicht lernen kann ist das Auge für ein Motiv.
Normale Menschen Fotografieren eine Blume und das Bild zeigt eine Blume.
Ein Profi macht ein Kunstwerk daraus.
Naja, den Blick für’s Motiv kann man sicher auch erlernen. Wäre ja schlimm, wenn das alles angeboren wäre.
Ich zitiere hier mal einen geschätzten Fotografen:
„Kurzer Leitfaden für Neufotografen MACH DOCH EINFACH“
Da geb ich dir recht, deswegen gibt es ja auch den Berufsstand des Fotografen. Wenn das jeder könnte… 😉
Ich würde auch gerne so Fotos machen, aber ich denke der Aufwand ist dafür zu groß.
Nettes Interview 😉
Danke für die Verlinkung zu unseren Blog Rainer (y)
Ehre wem Ehre gebührt, Roman. 😉