Zwei der insgesamt sechs vorgestellten Geräte der 2018er Y-Serie habe ich bereits in einem Vergleichstest auf die Alltagstauglichkeit überprüft. Heute ist nun das preisgünstigste Geräte von Huawei an der Reihe und zwar das Huawei Y5 2018. Wie gut es abschneidet und ob ich es empfehlen kann, das erfahrt ihr hier.
Es handelt sich hier um einen Alltagstest des Huawei Y5 2018 mit DRA-L21 1.0.0.102(C432). Wenn ihr einen besseren überblick über die 2018er Y-Serie von Huawei erhalten möchtet, könnt ihr den Vergleichstest zum Y7 und Y6 durchlesen. Ich werde das Y5 auch ab und zu mit diesen beiden Geräten vergleichen.
1. Unboxing und technische Daten
2. Design und Verarbeitung
3. Hardware und Software
4. Kamera
5. Empfang
6. Akku
7. Preis und Verfügbarkeit
8. Fazit
Unboxing und technische Daten
Schauen wir gleich mal zu Beginn was man außer dem eigentlichen Smartphone alles geliefert bekommt.
Packungsinhalt:
- Ladegerät
- MicroUSB Kabel
- SIM-Tool
- Schnellstartanleitung/Garantieunterlagen
- Displayfolie
Es ist zwar eine Schutzfolie für das Display dabei, jedoch muss man diese noch selber anbringen. Ein Silikon-Case ist nicht im Packungsinhalt enthalten. Das Standard-Ladegerät lädt mit 5V bei 1A auf – unterstützt also kein Quickcharge. Obwohl das Gerät sogar einen Klinkenanschluss für Kopfhörer hat, sind keine beigelegt. Man kann ja auch nicht zu viel von so einem preisgünstigen Handy erwarten.
Zuerst zu den wichtigsten technischen Daten des Y5:
- SoC: Mediatek MT6739 Quad-Core, bis zu 1.5 GHz
- GPU: PowerVR GE8100 GPU
- Display: 5,45” FullView, LCD, 18:9, 1440*720 px, 247 ppi,
- Speicher: 2GB RAM, 16GB Flash Speicher (microSD erweiterbar bis zu 256 GB)
- Akku: 3.020 mAh Lithium- Polymer
- Betriebssystem: Android 8.1 Oreo & EMUI 8.1
- Kamera: 8MP + 5MP
- Netzwerk: SIM1 (4G, 3G, 2G) SIM2 (3G, 2G)
- Sonstiges: 3,5mm Klinkenanschluss
Design und Verarbeitung
Wie auch das Y6 und Y7 geht auch das Y5 Designtechnisch mit dem aktuellen Trend, denn das Display hat das neue Bildschirmverhältnis von 18:9 und ist von schmalen Displayrändern umgeben. Über dem Bildschirm befindet sich die Frontkamera mit echtem LED-Blitz, eine Benachrichtigungs-LED und die Hörmuschel, die etwas größer als üblich ist, da sie auch als einziger Lautsprecher dient. Am Anfang ist es etwas ungewohnt, dass auf der unteren Seite gar keine Aussparung für einen Lautsprecher zu finden ist und dass der Sound von der Hörmuschel kommt, aber man gewöhnt sich sehr schnell daran. Der Lautsprecher liefert kein überwältigendes Klangbild aber für den normalen Alltag ist es vollkommen ausreichend. Auf der oberen Seite ist das erste Mikrofon und der Kopfhöreranschluss, auf der Unteren das zweite Mikrofon und der Micro-USB Anschluss.
Unterseite
Links auf der Seite befindet sich der Einschub für entweder 2-SIM-Karten oder eine SIM und eine micro-SD-Karte. Auf der rechten Seite sind die zwei einzigen Knöpfe angebracht, nämlich die Lautstärkewippe und darunter der Power-Knopf. Die Rückseite besteht aus mattem Kunststoff. Dadurch fühlt sich das Gerät sehr leicht an, zersplittert bei einem Sturz nicht gleich und Fingerabdrücke sind auch nicht so schnell und leicht darauf zu erkennen. Hat eigentlich nur Vorteile 😊 Auf der Rückseite befindet sich dann eine Kameralinse mit Blitz die nicht herausragen wie etwa beim Y6 und Y7. Auf einen Fingerabdrucksensor muss man wie auch schon beim Y6 leider verzichten.
Hardware und Software
Display
Als Bildschirm kommt ein IPS LCD Touchscreen mit einer Auflösung von 1440 x 720 zum Einsatz. Das Display ist meiner Meinung für den normalen Alltag nach ausreichend scharf, auch wenn die Auflösung mit HD+ laut Datenblatt etwas Bescheiden ist. Die Farbwiedergabe und die Schwarz- und Weißwerte gehen ebenfalls in Ordnung. Auch bei direkter Sonneneinstrahlung hatte ich nie große Probleme, etwas abzulesen. Wie man anhand der Displayauflösung schon erkennen kann, kommt auch hier das neu begehrte 18:9 Displayverhältnis zum Einsatz. Das Smartphone schaut dadurch etwas länger aus und wirkt nicht mehr so breit. Die Software passt die Apps an dieses Verhältnis an und man kann zum Beispiel bei YouTube das Video einfach „zoomen“ und es passt sich den Rändern an, ohne schwarze Balken links und rechts zu haben.
Vordersite
CPU und GPU
Überragende Leistung darf man sich bei diesem Gerät natürlich nicht erwarten, doch für ein Einsteigerhandy reicht es alle mal. Angetrieben wird es von einem Mediatek-Prozessor mit 4 Kernen die mit bis zu 1,5 GHz arbeiten. Die Recheneiheit hat Zugriff auf 2GB RAM und 16GB ROM wobei hier tatsächlich nur circa 8GB zu Verfügung stehen.
Vorderseite
Im Alltagstest konnte ich nur vereinzelt kleine „Denkpausen“ oder Verzögerungen im Millisekunden Bereich feststellen. Für einfache Anwendungen wie WhatsApp, Surfen oder Emails schreiben reicht die Leistung gut aus. Bei etwas anspruchsvolleren Anwendungen kann es vereinzelt zu kleinen Rucklern kommen, was mich persönlich aber überhaupt nicht gestört hat. Für die grafische Leistung hat das Y5 eine PowerVR GE8100 GPU. Die getesteten Spiele (Asphalt 8, Smash Hit, Temple Run) konnte ich in geringer Auflösung gut spielen. Die Temperaturentwicklung hielt sich auch bei anspruchsvolleren Aufgaben in Grenzen.
Interner Speicherplatz
Android 8.1 und EMUI 8.1
Keine Abstriche muss man jedoch bei der Software machen, denn es kommt gleich mit der neuesten Android-Version und der dazugehörigen EMUI-Oberfläche von Huawei auf den Markt. Dadurch hat man Zugriff auf alle neuen Features und die Sicherheitspatches sind in der Regel auch schon aktuell. Wer bisher noch kein Huawei Smartphone mit EMUI 8 hatte, der schaut sich am besten unseren Vergleich EMUI 8 / EMUI 5 an. Die EMUI passt sich gut an das neuartige Seitenverhältnis an. Bei Apps, die man das erste Mal startet, wird gefragt, ob man diese App im Vollbildmodus starten möchte oder nicht. Das heißt, ob die Anwendung „gestretched“ werden soll, um die schwarzen Balken oben und unten zu eliminieren. Bei Videos kann man, wie schon erwähnt, einfach „zoomen“ und es wird dem breiteren Verhältnis angepasst.
Rückseite
Face-Unlock
Das Y5 unterstützet gleich von Anfang an das Entsperren mit Hilfe der Gesichtserkennungs-Software. Diese funktioniert bei guten Lichtverhältnissen zuverlässig, auch wenn man nicht direkt frontal auf das Gerät schaut. Bei etwas weniger Licht dauert die Erkennung dann etwas länger.
Kamera
Auch hier darf man wieder keine Wunder von einem 120€ Smartphone erwarten. Es sollte jedem bewusst sein, dass, wenn man sich ein Smartphone in dieser Preisklasse kauft, die Bilder und Videos akzeptabel, aber eben nicht hervorragend sind. Dennoch sind die Fotos durchaus brauchbar und man bekommt sogar ein Feature, mit dem nicht mal das P20 Pro prahlen kann, und zwar den Selfie-Blitz. Mit diesem kann man, trotz nahezu kompletter Dunkelheit, zumindest noch die Gesichter bei einem Selfie erkennen, welche ohne Blitz in der Dunkelheit verschwinden würden. Die Fotos können mit bis zu 3264*2448 Pixeln aufgenommen werden, Videos mit FHD (1080p). Im Vergleich zu einem Y6 oder Y7 muss man beim Y5 in Bezug auf die Kamera hauptsächlich Abstriche bei der Auflösung und den Kamera-Modi machen. Denn hier hat man nur 4 und bei den etwas besseren Geräten 7 Möglichkeiten:
Kameramodi
Die Testbilder
Stadtfoto am Tag
Zum Anfangen hier ein Foto am helllichten Tag mit bewölktem Himmel. Der Vordergrund ist gut belichtet und Details sind auch schön zu erkennen. In den Wolken kann man auch noch ein paar Strukturen erkennen, jedoch ist ein Teil der Wolken etwas überbelichtet, da hier die Sonne sehr hell war.
Landschaft
Bei diesem Landschaftsfoto ist trotz des hellen Himmels die Bergstruktur noch gut erkennbar. Hier hat die Kamera auch gut abgeschnitten.
Dämerung, normal belichtet
Dämerung, überbelichtet
Hier zwei Fotos die zur selben Zeit mit unterschiedlichen Belichtungseinstellungen während der Dämmerung aufgenommen wurden. Das Bildrauschen ist bei beiden sehr stark zu erkennen. Beim Oberen habe ich auf die Bäume fokussiert, dadurch sind diese halbwegs gut zu erkennen, jedoch sind die Wolken komplett überbelichtet. Beim unteren Foto habe ich dann den Himmel fokussiert. Hier sind einzelne Wolken noch zu erkennen, dafür sind die Bäume im Vordergrund zu dunkel. Dieses Foto entspricht aber eher den tatsächlichen Lichtverhältnissen.
Nachtaufnahme
Zu guter Letzt noch ein Foto bei kompletter Dunkelheit mit künstlichen Lichtquellen. Von diesem Foto war ich positiv überrascht. Natürlich ist es nicht sehr scharf und das Bildrauschen hat aufgrund der Dunkelheit auch schon stark eingesetzt, aber ich finde es ist wirklich brauchbar und man kann noch alles erkennen was wichtig ist.
Empfang
Mit der Konnektivität hatte ich mit dem Gerät nie Probleme und der Wechsel von keinem Netz zu Empfang (z.B. in einer Tiefgarage oder Keller) ging immer sehr fix. Mit WLAN und Bluetooth gab es auch nie Verbindungsabbrüche oder ähnliches – Bluetooth 5 wäre zwar nett gewesen, findet man allerdings noch nicht mal in den meisten Flaggschiffen vor. Schade, denn hier wäre eine Weiterentwicklung wirklich gut.
Akku
Die Akkulaufzeit ist auch bei diesem Gerät wieder super. Dank des 3020 mAh großen Akku ist bei normaler Nutzung ein Tag gar kein Problem. Wenn man das Handy dann sogar noch im Energiesparmodus hat und sich nicht viele Videos ansieht oder sehr lange Musik hört, kommt man sogar noch circa einen halben Tag länger aus. Bei anspruchsvoller Nutzung hielt der Akku jedoch nicht ganz einen halben Tag.
Akkunutzung
Preis und Verfügbarkeit
Das Huawei Y5 2018 ist ab sofort in den Farben Schwarz, Blau und Gold erhältlich. Man bekommt das Smartphone für 119,00€ UVP.
- Betriebssystem: Android 8.0 (Oreo)
- Optische Sensorauflösung: 8 MP, flash Led
- Speicherkapazität 16 GB erweiterbar mit MicroSD de 256 GB
Fazit
Das Y5 ist ein gutes Einsteigermodell mit meiner Meinung nach konkurrenzfähigem Preis-Leistungs-Verhältnis. Es funktioniert grundsätzlich sehr gut, man muss jedoch kleine Abstriche bei der Kamera und der Rechenleistung machen.
Für 120€ 108€ bekommt man ein Gerät, das mit aktueller Technik und Design besticht und bei normaler Alltagsbenützung die meisten Aufgaben problemlos abarbeitet. Wenn man kein hochauflösendes Display braucht, keine professionellen Fotos mit der Kamera machen möchte und auch keine anspruchsvollen Programme oder Spiele nutzen will, ist dieses Gerät genau richtig. Wenn man dann doch etwas mehr von seinem Handy erwartet, kann man zum Beispiel zu einem Y6 oder Y7 greifen. 😊
Was haltet ihr von dem neuen Einsteiger-Modell? Gefällt euch das Modell oder greift ihr lieber zur nächst höheren Preisklasse? Schreibt uns gerne in die Kommentare oder nehmt an unserer Diskussion in der Facebook Community teil!
