HUAWEI MatePad Pro 12.2 vgl. iPad Pro - Titelbild

HUAWEI MatePad Pro 12.2 vs Apple iPad Pro – Ein Vergleich der Superlativen

In den letzten Monaten hatte ich die Gelegenheit, das HUAWEI MatePad Pro 12.2 mit PaperMatte-Display ausführlich und vollumfassend in meinem Alltag zu integrieren und zu testen. Als langjähriger Nutzer des Apple iPad Pro mit M1-Prozessor und 12.9-Zoll-Display war ich besonders gespannt darauf, wie sich das MatePad im direkten Vergleich schlägt. Im Folgenden teile ich euch meine Erfahrungen und Eindrücke zu beiden Geräten. Wie gewohnt, bezieht sich auch dieser Vergleich wieder auf verschiedene Aspekte:

Unboxing & Lieferumfang

Bereits beim Auspacken des HUAWEI MatePad Pro 12.2 fällt der großzügige Lieferumfang auf. Neben dem Tablet selbst sind der HUAWEI M-Pencil der dritten Generation sowie das Glide Keyboard bereits im Paket enthalten. Im Vergleich dazu liefert Apple das iPad Pro standardmäßig ohne Zubehör aus; sowohl der Apple Pencil als auch eine dazugehörige Tastatur müssen separat erworben werden. Lediglich ein USB-C Ladekabel sowie ein 20W-Netzteil liegen bei Apple bei. Dieser Unterschied kann für Nutzer, die Wert auf ein vollständiges Setup legen, entscheidend sein.

Während das MatePad Pro out-of-the-Box für produktives Arbeiten oder kreatives Zeichnen eingesetzt werden kann, muss das Zubehör für das iPad Pro noch angeschafft werden – sofern man das Zubehör nicht zeitgleich mitbestellt hat.

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HUAWEI MatePad Pro 12.2 PaperMatte Test Lieferumfang

Design & Verarbeitung

Das MatePad Pro 12.2 beeindruckt mit einer extrem schlanken Bauweise von nur 5,5 mm und einem Gewicht von 508 g. Die Aluminium-Magnesium-Legierung des Rahmens und die Fiberglas-Rückseite verleihen dem Gerät eine hochwertige Haptik und Stabilität. Das iPad Pro ist in meinem Fall mit 5,9 mm minimal dicker und bringt 682 g auf die Waage. Beide Tablets sind hervorragend verarbeitet, jedoch punktet das MatePad mit seinem geringeren Gewicht und der schlankeren Bauweise. Die abgerundeten Ecken lassen das Gerät meiner Meinung nach ohne Hülle etwas besser greifen und bedienen. Inwiefern man nun eine Fiberglas Rückseite des MatePad oder ein Aluminium Unibody des iPad bevorzugt, ist am Ende eine rein subjektive Entscheidung. Ich persönlich finde beide Geräte einfach sehr schön, wobei man bei Apple mehr „Minimalismus“ geboten bekommt. Nichts desto trotz nutze ich beide Geräte im Alltag mit einer Schutzhülle, somit spielt dieses Thema in meinem Vergleich eine untergeordnete Rolle. Auch ist zu erwähnen, dass das aktuelle iPad Pro mit M4 Chipsatz nur 5,1mm dünn ist und insgesamt maximal 582g wiegt. Ich persönlich sehe also beide Geräte auf einem gleichwertigen Level in Puncto Bauweise.

Display

Ein besonderes Merkmal des MatePad Pro 12.2 stellt das 12,2-Zoll Tandem OLED PaperMatte-Display mit einer Helligkeit von bis zu 2000 Nits und einer Bildwiederholrate von 144 Hz dar. Die matte Oberfläche reduziert Reflexionen und bietet ein papierähnliches Seherlebnis, was besonders bei längerer Nutzung angenehm ist. Im Rahmen des Pre-Release Events in München konnte ich bereits erste Begeisterung für diese Technologie zeigen, in der Alltagsnutzung hat sich dies anschließend fortgesetzt. Mein iPad Pro verfügt über ein 12.9-Zoll Liquid Retina XDR-Display mit einer Helligkeit von bis zu 1600 Nits und 120 Hz Bildwiederholrate. Ohne zusätzliche matte Beschichtung neigt es jedoch viel stärker zu Reflexionen, die in meinem Fall durch den Einsatz einer Paperlike-Folie zumindest ein Wenig reduziert werden konnte. In meinem direkten Vergleich bietet das iPad zwar den größeren Bildschirm, verliert technologisch allerdings mit Abstand gegenüber dem MatePad Pro. So setzte man mit meinem iPad noch auf die sogenannte Mini-LED Technologie, welche sich einem OLED Display zwar verblüffend ähnlich anfühlt, am Ende aber dennoch in den Details seine Schwächen zeigt. Vor allem bei dunklen Darstellungen kommt es hier immer wieder bei direkter Darstellung von weißen Flächen zu „Pixelspray“, was bei einem klassischen OLED Panel nicht der Fall ist. Mittlerweile setzt Apple ebenfalls auf die Tandem OLED Technologie, und auch eine Nanotextur Beschichtung kann optional bei Apple zur Minimierung von Reflexionen gewählt werden – Letzteres hingegen leider erst ab der 1TB Modellvariante, worauf wir vor allem im Punkt „Preis & Verfügbarkeit“ näher eingehen werden. Durch das schmale Screen-to-Body-Verhältnis von 92 % wirkt das HUAWEI MatePad modern und randlos, das iPad hingegen bietet wesentlich auffälligere Bildschirmränder. Geschuldet ist dies am Ende sicherlich dem Kamera-Modul rund um die Face ID (3D-Gesichtserkennung).

HUAWEI MatePad Pro 12.2 vgl. iPad Pro - Display
Display bei ca. 80% Helligkeit

Sound

Beide Tablets setzen auf ein Quad-Speaker-Setup mit exzellenter Klangqualität. Das HUAWEI MatePad Pro 12.2 bietet vier Lautsprecher, die von HUAWEI optimiert wurden, und erzeugt mit einem klaren und ausgewogenen Klang, der sich für Musik und Filme eignet. Das iPad Pro (M1) verfügt ebenfalls über vier Lautsprecher, die von Apple optimiert wurden, und bieten einen noch etwas kräftigeren Bass.

Alles in allem würde ich die Kaufentscheidung hier nur wenig vom Sound abhängig machen, denn letztendlich sind beide Soundsysteme für ein Tablet absolut ausreichend und können 99% der täglichen Nutzung zu voller Zufriedenheit abdecken. Und wenn ich qualitativ hochwertiges Audio abspielen möchte, dann passiert dies bei mir selten auf dem Gerät selbst. Hierzu nutze ich dann lieber meine Kopfhörer oder streame das Audio auf meiner Anlage im Wohnzimmer. Wenn ich eine Entscheidung treffen müsste (und dafür sind wir hier), hätte hier das iPad aber für mich die Nase vorn.

Performance

Das HUAWEI MatePad Pro 12.2 wird vom Kirin T91-Prozessor mit 12 GB RAM angetrieben und bietet eine solide Leistung im Alltag. Besonders im Multitasking zeigt sich die gute Optimierung des Systems. Das iPad Pro (M1) hingegen setzt auf den leistungsstarken Apple M1-Chip mit 8 GB RAM und führt grafikintensive Aufgaben spürbar schneller aus. Besonders bei rechenintensiven Anwendungen wie Videobearbeitung oder 3D-Modellierung spielt das iPad seine Stärken aus. Für die meisten alltäglichen Aufgaben sind beide Tablets mehr als ausreichend ausgestattet, doch Power-User könnten die zusätzliche Leistung des iPad Pro zu schätzen wissen. Allgemein lässt sich einfach nicht von der Hand weisen, dass Apple mit den hauseigenen M-Prozessoren einen gigantischen Job leistet.

Zubehör

Tastatur

Das HUAWEI MatePad Pro 12.2 wird mit dem Glide Keyboard geliefert, das eine angenehme Tipp-Erfahrung bietet, jedoch ohne Hintergrundbeleuchtung auskommen muss. Das iPad Pro bietet verschiedene Tastaturen mit Hintergrundbeleuchtung, darunter das Magic Keyboard von Apple oder hochwertige Alternativen von Drittanbietern. Ich selbst nutze mit meinem iPad Pro die Logitech Combo Touch, welche ebenfalls die Hintergrundbeleuchtung meiner Tastatur ermöglicht.

Ebenfalls nervig ist, dass das HUAWEI MatePad Pro keine intelligente Erkennung der Tastatur-Nutzung mitbringt. So wird diese zwar über NearLink gekoppelt, anschließend allerdings bei aktiver Verbindung immer als primäres Eingabegerät gewählt. Nutze ich das Gerät also im Tablet-Modus, muss ich aktiv die Verbindung zur Tastatur trennen, um eine Bildschirmtastatur angeboten zu bekommen. Apple löst dies einfach intelligenter und sinnvoller – selbst mit Drittanbieter-Produkten. Verstehe ich wirklich nicht, da das MatePad Pro ja auch bei magnetischer Verbindung ein Zubehör automatisch erkennt:

Intelligenter gelöst von HUAWEI wird hingegen das Ablagefach für den M-Pencil. Denn innerhalb des Scharniers für die Tastatur, befindet sich eine magnetische Fläche für den Stylus. So kann dieser unterwegs darin abgelegt werden und ist aktiv vor Verlust geschützt. Eine Lösung für Apple Produkte ist mir hierfür nicht bekannt, was ich persönlich sehr schade finde.

HUAWEI MatePad Pro 12.2 vgl. iPad Pro - Tastatur
Links: Drittanbieter Logitech iPad Pro
Rechts: Original HUAWEI MatePad Pro

HUAWEI M-Pencil (3. Gen) vs. Apple Pencil (2. Gen)

Im Lieferumfang des HUAWEI MatePad Pro liegt der M-Pencil der 3. Generation bereits bei. Und dieser konnte bei mir absolut überzeugen. So ist die Latenz zwischen Stylus und Display nahezu nicht vorhanden, wodurch ein realistisches und nahezu papier-ähnliches Schreiben vermittelt wird. Verstärkt wird dieses Gefühl natürlich durch die PaperMatte Display-Technologie, sodass wir hier auf keinem spürbar glatten Untergrund schreiben. Ein ähnliches Gefühl konnte ich dank der Paperlike Folie auch auf meinem iPad Pro realisieren. Hier gibt es zwischen Apple Pencil der zweiten Generation und dem Tablet ebenfalls keinerlei spürbare Latenz. Am Ende des Tages sind beide smarte Stifte eine sinnvolle Bereicherung, welche mir zumindest keinerlei Wünsche offen lassen. Druckpunkte werden bei beiden Systemen intuitiv erkannt und auf den virtuellen Stift übertragen, um entsprechend zeichnerisch freien Lauf zu erhalten. Beide Pencil können dank magnetischer Flächen an das Tablet geheftet und gleichzeitig induktiv geladen werden – somit sind die Stylus zu jedem Zeitpunkt mit Akku versorgt und bei Notwendigkeit einsatzbereit. Der HUAWEI M-Pencil wird ebenfalls via NearLink gekoppelt. Hier könnte ein Problem mit der Tastatur in die Karten spielen, woraus ein kleiner Nachteil resultiert. Denn im Tablet Modus ist NearLink für den Pencil zu aktivieren, um diesen zu nutzen – automatisch wird dann aber auch das Glide Keyboard reaktiviert, sofern es sich in der Nähe befindet.

HUAWEI MatePad Pro 12.2 vgl. iPad Pro - Pencil
Oben: M-Pencil 3. Generation Unten: Apple Pencil 2. Generation

Mit dem iPad Pro 2024 (M4 Prozessor) hat Apple nun den Apple Pencil Pro auf den Markt gebracht. Zwar hatte ich selbst noch keine Möglichkeit, diesen zu testen – allerdings könnte dieser im Alltag durch intuitivere Bedienung dank Gyro-Sensor und App-Integration die Nase vorn haben. Schnellere Menüführungen, Stift-Wechsel und Anpassbarkeit verspricht Apple mit dem Feature, welches ich in meinen persönlichen Erfahrungsbericht leider nicht einfließen lassen kann – aber auch nicht unerwähnt lassen möchte.

Konnektivität

Das HUAWEI MatePad Pro 12.2 unterstützt USB-C 3.1 Gen1, Wi-Fi 6 und Bluetooth 5.2. Das iPad Pro (M1) hingegen verfügt über einen Thunderbolt/USB 4-Anschluss, Wi-Fi 6 und Bluetooth 5.0. In Sachen Anschlussvielfalt hat das iPad Pro dank Thunderbolt somit die Nase vorn, im Bereich Wi-Fi ziehen beide Geräte gleich. Mit dem iPad Pro 2024 (M4 Prozessor) erhält man Wi-Fi 6E. Wirklich schade, dass HUAWEI hier nicht bereits auf Wi-Fi 7 setzt.

Solltet ihr in eurem Zuhause bzw. Umfeld allerdings keinen Wi-Fi 7 Router / Access Point im Einsatz haben, betrifft euch diese Thematik nicht wirklich. Auch ist zu erwähnen, dass man für das HUAWEI MatePad Pro lediglich eine Modellvariante ohne Mobilfunk erhält. Bei Apple kann diese Funktion optional hinzugefügt werden, sodass man unterwegs auch jederzeit online bleibt. Ermöglicht wird dies mittlerweile ausschließlich via eSIM, auch wenn es für meine (fünfte) Generation des iPad Pro noch einen Nano-Sim Slot gab. Für mich persönlich hat sich hieraus aber kein Nachteil ergeben. Da ich mein iPad Pro damals ohne Cellular Variante bestellt habe, reicht mir ein herkömmlicher Hotspot über mein Smartphone absolut aus, um notwendige Arbeiten unterwegs durchzuführen. Denn Hand aufs Herz: Durch die Cellular Anbindung ergibt sich bis auf die Aktivierung des Hotspots kein Vorteil – besser wird das deutsche Mobilfunknetz davon auch nicht, um sich vor Funklöchern zu schützen. 😉

Am Ende kann ich auch im Apple Kosmos immer wieder die Empfehlung aussprechen: Lieber Hotspot aktivieren, statt > 150 Euro tiefer in die Tasche zu greifen – nur um die Cellular Anbindung zu erhalten und zusätzlich noch eine weitere eSIM zu bezahlen. Je nach Anforderung, ist die Entscheidung letztendlich aber jedem selbst überlassen. Bei Apple gibt es zumindest die Möglichkeit.

Akkuladung

Das HUAWEI MatePad Pro 12.2 verfügt über einen 10.100 mAh Akku und unterstützt 100W Schnellladen, wodurch eine vollständige Aufladung in unter einer Stunde möglich ist.

HUAWEI MatePad Pro 12.2 PaperMatte Test SuperCharge

Das iPad Pro besitzt eine etwas kleinere Akkukapazität und unterstützt maximal 30W „Schnell“-Laden, wobei das mitgelieferte Netzteil lediglich 20W bietet. Hier hat das MatePad Pro einen deutlichen Vorteil, welcher im Alltag mehr als spürbar wird. Während ich das iPad Pro für mehrere Stunden an den Strom hängen muss, ist das HUAWEI MatePad Pro selbst in stressigen Situationen in einem Bruchteil der Zeit auf die maximale Kapazität geladen und einsatzbereit. Ich verstehe nicht, wie Apple auch heutzutage noch so hinterher hängen kann und auf diesen Punkt keinerlei Wert legt – ich persönlich begrüße die Entwicklungen von HUAWEI diesbezüglich allerdings sehr und kann immer wieder sagen: DANKE, WEITER SO!! APPLE – SHAME ON YOU!

Software

Betriebssysteme

Das MatePad Pro 12.2 läuft auf HarmonyOS 4.2, wobei Google-Services in Form der Open Source Variante „microG“ manuell installiert werden müssen. Im Detail handelt es sich bei HarmonyOS um ein angepasstes Betriebssystem, welches auf dem Android Open Source Project (AOSP) basiert. Sofern ihr unsere Anleitung zur Installation der Google-Apps befolgt habt, könnt ihr das Gerät nahezu uneingeschränkt nutzen. Lediglich die Google Wallet App oder Google Pay sind zwei Technologien, welche nach wie vor nicht unterstützt werden. Auch mit dem HUAWEI MatePad Pro 12.2 und HarmonyOS 4.2 funktioniert die Installation der Services direkt und unkompliziert über die HUAWEI AppGallery (HUAWEI eigener App Store):

Ansonsten kann ich zu HarmonyOS 4.2 nur sagen, dass wir hier ein sehr gutes Betriebssystem geboten bekommen. So läuft das System wirklich rund, und bietet im direkten Vergleich zu Apple viele verschiedene Möglichkeiten zur Anpassbarkeit. Egal ob Widgets, Design Pakete oder die altbekannten Hintergründe und Sperrbildschirme – ist hier die Vielfalt analog zu jedem HUAWEI Smartphone oder Tablet. Und auch im Vergleich zu anderen Android Tablets gibt es hier kaum Abweichungen. Als Anbindung an ein HUAWEI Ökosystem steht die HUAWEI ID sowie die HUAWEI Cloud zur Seite. Einzig nervig ist nach der Einrichtung das Portfolio an angebotenen App-Installationen, auf welches ich bei einem solchen Premium-Gerät gerne verzichten würde! Der „AppAdvisor“ installiert diese Anwendungen zwar nicht automatisch, allerdings muss jedes Icon separat angepackt werden, um es vom Homescreen zu entfernen.

HUAWEI AppAdvisor

Das System lehnt sehr stark an die Optik von iPadOS, so wird auch mit HarmonyOS eine strikte Trennung zwischen Control-Center und Benachrichtigungsanzeige durchgesetzt. Ich persönlich empfinde diese Entscheidung als wirklich sinnvoll, da man so für jede einzelne Komponente genug Platz auf dem Display erhält und gezielt seinen Anforderungen gerecht werden kann. Zugriffe auf tiefere Einstellungen können über das Control Center direkt angetriggert werden, indem man länger den Menüpunkt gedrückt hält.

Und auch im Weiteren kann man definitiv davon sprechen, dass man mit HarmonyOS eine intuitive und benutzerfreundliche Oberfläche geboten bekommt. Nutzt man das Glide Keyboard mit integriertem Touchpad, so wird zusätzlich zur Touch Eingabe ein Mauszeiger eingeblendet, mit welcher die Systembedienung einem Desktop / Notebook ähnelt. Gestensteuerungen sowie Shortcuts werden aktiviert und sind vollumfänglich nutzbar. Innerhalb der HarmonyOS Einstellungen lässt sich festlegen, ob alle Apps auf dem Home Bildschirm dargestellt werden sollen oder man den App Drawer bevorzugt.

HUAWEI MatePad Pro 12.2 vgl. iPad Pro - Mauszeiger HarmonyOS
Mauszeiger HarmonyOS
HUAWEI MatePad Pro 12.2 vgl. iPad Pro - HarmonyOS Homescreen Settings

Das iPad Pro setzt auf iPadOS mit vollem App-Store-Zugang. Verfügbar sind somit zum einen die direkten Dienste von Apple sowie der iCloud, ebenso besteht direkter Zugang zu Google Anwendungen wie Google Mail, YouTube oder Google Drive. Und auch mit iPadOS hat das Thema Anpassbarkeit in den letzten Jahren einige Verbesserungen erlebt. So können mittlerweile die Sperrbildschirme angepasst und mit zusätzlichen Widgets ausgestattet werden, ebenso können Icons auf dem Home Screen farblich nach den eigenen Bedürfnissen angepasst werden. Auch mit iPadOS erhalten wir ein separates und anpassbares Control Center, während die Benachrichtigungs-Ansicht etwas weniger Platz gegenüber von HarmonyOS bietet. Verursacht wird dies aufgrund der analogen Ansicht zum Sperrbildschirm, wodurch die Darstellung der Uhrzeit viel Platz einnimmt.

Und auch mit iPadOS bekommen wir im Zusammenspiel mit Tastatur und Touchpad eine Desktop-ähnliche Erfahrung geboten. So wird bei Nutzung des Touchpads zwar kein typischer Mauszeiger eingeblendet, allerdings navigieren wir hier mit einer Art „Mauspunkt“. Gestensteuerungen sowie Shortcuts werden aktiviert und sind vollumfänglich nutzbar. Innerhalb der iPadOS Einstellungen lässt sich ebenfalls festlegen, ob alle Apps auf dem Home Bildschirm dargestellt werden sollen oder man die App Übersicht bevorzugt.

HUAWEI MatePad Pro 12.2 vgl. iPad Pro - Mauszeiger iPadOS
Mauszeiger iPadOS
HUAWEI MatePad Pro 12.2 vgl. iPad Pro - iPadOS Homescreen Settings

Und auch hier würde ich zusammenfassend sagen, gibt es nicht pauschal das „bessere System“. Abhängig wird diese Entscheidung natürlich vom bisherigen Ökosystem, aber auch den eigenen Anforderungen im Alltag. So können Anpassungen auf die eigenen Bedürfnisse in beiden Systemen vorgenommen werden, die Bedienung unterscheidet sich hingegen marginal.

Sonstige Applikationen

Vielleicht kommen wir in diesem Bereich nun eher zur Abgrenzung, welches System für wen am besten geeignet ist. Denn was die Vielfalt der Drittanbieter-Applikationen angeht, lässt sich immer wieder streiten. So bietet Apple seine Anwendungen primär über den hauseigenen App Store an, mittlerweile gibt es zumindest in der EU auch die Möglichkeit von Sideloading unter iPadOS. Dennoch muss man sich einfach eingestehen, dass die Vielfalt an Quellen im Android-Universum wesentlich größer und vielfältiger sind. So sorgt dies auch mit dem HUAWEI MatePad Pro dafür, dass man in der Regel alle Anwendungen entweder über den Aurora Store (Google Play Store Pendant) oder entsprechend alternative Quellen beziehen kann. Zuletzt kommt es darauf an, welche Anwendungen man im täglichen Umfeld einsetzt und ob die Entwickler hier für beide Plattformen eine Lösung anbieten. Während ich die eine App unter iPadOS vermisse, fehlen mir andere unter HarmonyOS / Android. Das „perfekte“ Umfeld wird man vermutlich nie bekommen, mit der richtigen Suche nach guten Alternativen lässt sich die Lücke allerdings auf beiden Seiten schließen. Mal besser, mal schlechter. Zuletzt muss ich sagen, dass ich mit beiden Systemen sehr gut ausgekommen bin. Dennoch ist mir aufgefallen, dass in vielen Szenarien meine genutzten Anwendungen für iPadOS einen ausgereifteren Eindruck hinterlassen haben. Vielleicht wurde ich hier aber auch etwas geblendet, da ich die Anwendungen unter iPadOS einfach viel länger kenne und bereits gewohnt bin.

Die Einschränkungen sehe ich beiderseits nur marginal, sodass auch das HUAWEI MatePad Pro ein prima Alltagsbegleiter für mich werden konnte.

Vorinstalliert wird auf dem HUAWEI MatePad Pro bereits die GoPaint App. Und wie ich bereits in meinem ausführlichen Test berichten konnte, hat diese Zeichen App mehr Eindruck hinterlassen, als ich mir hätte vorher ausmalen können (haha, Wortwitz). Inwiefern sich auch hier die Unterschiede zu ProCreate für iPadOS bemerkbar machen, konnte ich leider nicht im Detail untersuchen – hierfür bin ich einfach nicht tief genug im Thema. Aber vielleicht sprechen wir auch hier einfach nur von Gewohnheiten, wodurch sich ein Blick auf die GoPaint App lohnen könnte? Hinzuzufügen wäre aber auf jeden Fall, dass man mit der GoPaint App eine sicherlich kostengünstigere (sie kostet nämlich auf dem Gerät nichts) Alternative zu anderen Produkten geboten bekommen kann. Solltet ihr mehr dazu erfahren wollen, schaut euch gerne nochmals meinen Test zum HUAWEI MatePad Pro 12.2 PaperMatte an:

Preis & Verfügbarkeit

Lasst uns zu einem Thema kommen, welches es wortwörtlich in sich hat – dem Preis.

Mit 12GB Arbeitsspeicher (RAM) und einem internen Speicher von 512GB könnt ihr das HUAWEI MatePad Pro 12.2 aktuell bereits ab 899 Euro erwerben. Verfügbar ist das Gerät beispielsweise im HUAWEI Online Shop* mittlerweile nicht mehr nur in Gold, sondern auch in einem dezenten und klassischen Schwarz. Der Lieferumfang beinhaltet hierbei bereits den M-Pencil sowie das Glide Keyboard. Ein Modell mit größerem internen Speicher kann man bei Bedarf leider nicht auswählen.

Etwas „komplizierter“ wird es in Betracht auf das iPad Pro. Zwar habe ich meinen Vergleich primär mit einem iPad Pro der fünften Generation und M1-Prozessor erleben können, aber auch im Rahmen dieses Beitrags immer wieder auf Spezifikationen und Neuerungen des aktuellen Modells mit M4-Prozessor verwiesen. Demnach möchte ich euch verschiedene Preis-Modelle mitgeben. Prinzipiell lässt sich aber sagen, dass wir uns auf die aktuelle Standard-Konfiguration beziehen – heißt, wir betrachten das Modell mit 256GB internem Speicher:

  • Apple iPad Pro 12.9 Zoll (M1, WiFi) – ca. 1000 – 1050 Euro
  • Apple iPad Pro 13 Zoll (M4, WiFi) – 1549 Euro
  • Apple iPad Pro 13 Zoll (M4, Cellular) – 1799 Euro

Betrachten wir nun ein iPad mit ähnlicher Displaytechnologie wie dem HUAWEI MatePad Pro 12.2 PaperMatte, so muss man zur M4 Variante mit mindestens 1TB internem Speicher greifen – um das Nanotexturglas optional hinzufügen zu können. Dann liegen wir preislich bei:

  • Apple iPad Pro 13 Zoll (M4, WiFi, Nanotextur) – 2409 Euro
  • Apple iPad Pro 13 Zoll (M4, Cellular, Nanotextur) – 2659 Euro

Auch ist zu erwähnen, dass hier noch kein Zubehör beiliegt. Um ein vergleichbares Zubehör zu erhalten, würden folgende exemplarische Zusatzkosten anfallen:

  • Apple Pencil Pro (für iPad Pro mit M4) – 149 Euro
  • Apple Pencil (2. Generation für iPad Pro mit < M4) – 149 Euro
  • Apple Magic Keyboard – 399 Euro
  • Logitech Combo Touch für iPad Pro – 299 Euro
  • ESR iPad Pro 13 Keyboard – 150 Euro

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir mit Zubehör ungefähr mindestens 300 Euro on-top berechnen können. Im Gegensatz zum HUAWEI MatePad Pro haben wir allerdings auch die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Speichermodellen zu wählen und viel Zubehör von Drittanbietern zu erwerben.

Fazit

Beide Tablets bieten eine erstklassige Erfahrung, jedoch mit unterschiedlichen Stärken. Das HUAWEI MatePad Pro 12.2 überzeugt mit seinem matten Display in der Standard-Ausführung, der schnellen Ladezeit, der sehr guten Akkulaufzeit und dem umfassenden Lieferumfang. Das iPad Pro punktet hingegen mit höherer Leistung, sofern man diese benötigt. Auch bietet der Markt aktuell die funktionsreicheren Tastaturen für das iPad, sodass man bei Dunkelheit nicht erst auf die Suche der korrekten Tasten gehen muss. Wer also ein Gerät mit starkem Preis-Leistungs-Verhältnis sucht, wird mit dem MatePad Pro vermutlich keinen besseren Alltagsbegleiter finden. Legen Nutzer großen Wert auf ultimative Performance sowie speziell für iPadOS entwickelte Anwendungen, fällt die Auswahl unabhängig vom Preis erstmals in Richtung iPad. Letztendlich muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er bereit ist diesen Aufpreis in Kauf zu nehmen oder doch nach alternativen Anwendungen (ggf. mit Abstrichen) zu suchen. Ich persönlich kann für mich aus diesem Vergleich ziehen, dass ich mein iPad Pro zwar aufgrund meines aktuellen Ökosystems und meiner Gewohnheiten sehr schätze, es allerdings jederzeit ohne Einbußen der Produktivität gegen das HUAWEI MatePad Pro 12.2 PaperMatte ersetzen könnte. Hierfür sorgt zum Einen vielleicht die kürzliche und persönliche Umstellung von iCloud Drive zu OneDrive, andererseits aber auch die Tatsache, dass mein Tablet nicht mein täglicher Ersatz eines Notebooks / MacBooks werden sollte.

Lernen konnte ich aus diesem Vergleich, dass Apple mit ihrem iPad Portfolio nicht mehr die unangefochtene Nummer Eins auf dem Tablet Markt ist. So werden Alternativen mittlerweile immer spannender und interessanter, auch wenn es vielleicht noch ein wenig an der App-Anpassung durch Drittanbieter-Entwickler hapert. Die Gap wird immer kleiner, und ein bisschen Konkurrenz ist auf dem Markt immer gut – nicht nur für unser Portemonnaie, sondern auch zur Challenge zwischen Herstellern und neuen Funktionen bzw. Features.

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