HUAWEI ARM

Verliert HUAWEI die Möglichkeit eigenen Kirin Chipsätze herzustellen?

Nach dem ersten Schockmoment und dem Bericht, dass Google – respektive alle US-Unternehmen – die Geschäftsbeziehungen einstellen müssen, folgte ja gestern wieder etwas Entspannung. Ich persönlich hielt sowohl eine Einigung auf politischer Ebene für möglich, als auch einen Alleingang von HUAWEI. Denn man hat sich in vielen Bereichen schon eine gewisse Unabhängigkeit erarbeitet.

So versucht man mit den HUAWEI Mobile Services ein eines Ökösystem aufzubauen, welches als Alternative zu den Google Diensten bestehen soll. Auch wenn man hier derzeit natürlich (noch) nicht von einer ernstzunehmenden Alternative sprechen kann.
Anders ist dies bei der Herstellung eigener SoC (system on a chip). Hier hat man mit der hauseigenen Chip-Schmiede HiSilicon und den erfolgreichen Kirin-SoC inzwischen eine echte Alternative zu Qualcomm.

Doch genau hier, im scheinbar sicheren Bereich, gibt es nun die vermeintlich nächste Hiobsbotschaft!

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Wie WinFuture mit Verweis auf die BBC berichtet soll der britische Chip-Entwickler ARM angewiesen haben, jegliche Zusammenarbeit mit HUAWEI einzustellen. Zum Hintergrund, ARM stellt nicht selber die Chips her. Vielmehr ist man für das Design der Mikroprozessoren verantwrtlich. Dieses wird dann in unterschiedlichen Lizenz weiterverkauft, bzw. ermöglichen den Zukauf von Funktionsblöcken wie den Cortex CPU-Kernen oder den Mali GPU-Einheiten, die dann eben zu einem SoC konfiguriert werden.

HUAWEI ARM

Obwohl ARM ein britisches Unternehmen ist, führt man als Begründung in einem internen Memo die US Restriktionen an. So sollen Teile des Chip Designs Technologien enthalten, die aus den USA stammt. Zwar hat ARM auch in den US Geschäftsorte. Rechtlich gehört man jedoch dem japanische Telekommunikations- und Medienkonzern Softbank und hat sein Firmenhauptquartier weiter in Großbritannien.
Ähnlich wie bereits am Montag Infineon aufgrund teilweise amerikanischer Technologien die Beziehungen zu HUAWEI abbrechen musste, scheint es jetzt wohl auch ARM zu gehen. Gegebenenfalls handelt es sich auch – ebenfalls wie bei Infineon – nur um eine Vorsichtsmaßnahme, um die rechtliche Situation abschließend zu prüfen.

Sollte sich jedoch die Entscheidung bestätigen, dann könnte dies für HUAWEI den Genickbruch bedeuten! Ohne die Lizenz von ARM kann man keine eigenen SoC mehr produzieren. Und auch Alternativen gibt es nicht. Sowohl Qualcomm, Samsung Exynos und MediaTek-SoCs basieren auf der ARM-Architektur. In Konsequenz der erchtlichen Bewertung dürften auch diese – Qualcomm als US-Unternehmen sowieso nicht – ihre Chipsätze an HUAWEI verkaufen.

Bisher hat HUAWEI noch nicht auf diese Nachricht reagiert. Eine offizielle Bestätigung steht ebenfalls noch aus. Jedoch scheint es mehr als unwahrscheinlich, dass sich diese Nachricht als Fake News entpuppen wird.

HUAWEI ist damit mehr als angeschlagen! Eine Lösung bei der man den „Alleingang“ versucht und unabhängig von Google, Android und US-Zulieferern agiert, scheint damit nicht nur unwahrscheinlich, sondern unmöglich. Somit bleibt nur noch die Möglichkeit eine politische Einigung zu finden. Oder eine rechtliche Bewertung, die anders ausfällt, als die jetzt getroffene Entscheidung.

Die Auswirkungen, die dieser Handelskrieg zwischen den USA und China – mit dem Spielball HUAWEI – gerade ausgetragen wird, zeigen sich damit täglich auf’s neue. Und ob das ganze Ausmaß überschaubar ist, ist dabei zum jetzigen Zeitpunkt noch stark anzuzweifeln.

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18 Kommentare

  1. troj 4. September 2019
  2. Mr.Joker 24. Mai 2019
  3. PoisonIvy 23. Mai 2019
  4. PoisonIvy 23. Mai 2019
  5. Daniel_Becket 23. Mai 2019
    • Marco 23. Mai 2019
  6. Jerneizig 23. Mai 2019
  7. J. S. 23. Mai 2019
  8. Dalex1144AppUser 23. Mai 2019
  9. M.G 22. Mai 2019
    • Alexx 23. Mai 2019
  10. PoisonIvy 22. Mai 2019
    • Marco 23. Mai 2019
  11. PoisonIvy 22. Mai 2019
    • sandfrog 22. Mai 2019
  12. Stefan 22. Mai 2019
    • J. S. 22. Mai 2019
  13. AppUser 22. Mai 2019

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