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Huawei Mate 8 Testbericht – Premium für Freizeit und Business

Huawei Mate 8 Test – Inhaltsverzeichnis

1. Unboxing 6. Kamera 11. Sound/Musik
2. Technische Daten/Benchmark 7. Speicher 12. Akku/Akku-Laufzeit
3. Design/Verarbeitung 8. Konnektivität 13. Preis/Verfügbarkeit
4. Display 9. Gaming 14. Fazit
5. Software 10. GPS/Navigation

Unboxing

Das gab es unmittelbar nach der Pressekonferenz auf der CES in Las Vegas, bei der ich erstmals live vor Ort für Huaweiblog dabei sein konnte. Hier nochmal die ersten Eindrücke vom Mate 8 direkt aus dem Hotelzimmer im MGM Grand:

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Lieferumfang:

  • Huawei Mate 8
  • Netzadapter & USB-Kabel
  • Stereo-Kopfhörer
  • Kurzanleitung & Garantieunterlagen
  • Nadel zum Öffnen des SIM/SD-Slot
  • Back Cover (bei Verkaufsgerät noch unbestätigt)

Technische Daten / Benchmark

Kurzübersicht:
SoC: Hisilicon Kirin 950, Octa core (4*2.3GHz + 4*1.8GHz), 64-bit, GrafikprozessorMali T880
Display: 6 Zoll Full-HD
Speicher: 3 GB RAM/32 GB ROM, erweiterbar (microSD) , Premium Varianten 4GB RAM/64, 128GB ROM (offiziell nicht für Deutschland vorgesehen)
Kamera: 16 MP Hauptkamera, OIS, AF / 8 MP Frontkamera
Akku: 4.000 mAh
Betriebssystem Android 6.0 + EMUI 4.0
Die vollständigen Daten findet ihr auf unserer Huawei Mate 8 Produktseite.
Der Kirin 950 ist aktuell einer der leistungsstärksten Prozessoren. Persönlich halte ich nichts von „Benchmark Battles“, da für mich ausschlaggebender ist, wie sich ein Gerät im Alltag bewährt. Aber natürlich habe ich auch den obligatorisch geforderten AnTuTu Benchmark für euch gemacht. Ich denke das Ergebnis wird die meisten überzeugen.
Huawei Mate 8 AnTuTu Benchmark Huawei Mate 8 AnTuTu Benchmark Vergleich

Design/Verarbeitung

Huawei hält hier an den grundsätzlichen Designzügen aus dem Jahr 2015 fest. Hiermit meine ich die grundsätzliche Anordnung und Platzierung der äußeren Elemente.
So finden sich weiterhin wie gewohnt der Power-Button und die Lautstärkewippe auf der rechten Seite, Kopfhöreranschluss und ein Mikrofon am oberen Rand, der Hybrid-SLot für SIM und microSD auf der linken Seite und am unteren Rand der Lautsprecher und zwei weitere Mikrofone hinter den Gitteröffnungen. Insgesamt verfügt das Mate 8 also über 3 Mikrofone.
Während die Lautstärkewippe ganz glatt ist, hat man den Power Button leicht angeraut. So ist auch ein fühlbarer Unterschied gegeben, wenn man diese Tasten benutzt. Die Druckpunkte waren einwandfrei und es gab bei allen Tasten ein spürbares und angenehmes Feedback.
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Weiterhin gilt hier übrigens, dass kein Stereolautsprecher zum Einsatz kommt. Dies will Huawei mit den beiden Gittern auch nicht zum Ausdruck bringen, sondern einfach die Symmetrie im Design wahren.
Mit den beiden neben diesen Gittern befindlichen Schrauben wird im Übrigen das komplette Gerät zusammengehalten. Es handelt sich hier also nicht um Zierwerk. Durch das Lösen kann man das Gerät dann öffnen. Praktisch für den Service, da hier lediglich zwei Schrauben zu entfernen sind und auch keine aufwendigen Erhitzungen notwendig sind um irgendwelche Kleber zu lösen.
Huawei Mate 8 Details
Die Front wird natürlich maßgeblich vom 6 Zoll Display eingenommen. Die Ränder sind dabei wieder sehr schmal gehalten. Das ist natürlich gerade bei dieser Displaygröße von Vorteil, um das Gerät nicht noch voluminöser ausfallen zu lassen.
Oben an der Front befinden sich dann – wie in der Darstellung gut zu sehen – die LED Benachrichtigungsanzeige (Statusanzeige), der Ohrhörer zum Telefonieren, die 8 Megapixel Frontkamera und der Annäherungssensor.
Die Rückseite wird von der runden Kamera und dem runden Fingerprintsensor dominiert. Die 16 Megapixel Hauptkamera wird hier unterstützt von einer Dual-Tone-Flash LED (Blitz).
Beim P8 und Mate S wurden hier vor allem die Kunststoffeinlässe kritisiert, die das Design unterbrechen. Diese sind im Bereich der Antennen natürlich notwendig, um eine gute Sende- und Empfangsleistung zu garantieren. Ein durchgängiger Aluminium-Body würde hier eher kontraproduktiv sein (Physik!). Beim Mate 8 hat man dies dadurch gelöst, dass der obere und untere Rand mit einer Kunststoffabdeckung abschließen. Diese ist farblich im identischen Farbton wie das Gehäuse gehalten.
Bei unserem Gerät ist die Verarbeitung – gerade auch in diesen Übergangsbereichen – tadellos. Nichts steht hervor und es gibt auch keine großen Spaltmaße. Allerdings konnten wir aus anderen Testberichten, in Rückmeldungen von Nutzern und auch bei Geräten im Handel vereinzelt feststellen, dass dies offensichtlich nicht bei allen Geräten der Fall ist. Woran dies liegt, darüber könnte man höchstens spekulieren. Da ich aber zeitweise gleich zwei Testgeräte und Zugriff auf mehrere weitere Geräte hatte, bei denen die Verarbeitung ebenfalls tadellos war, gehe ich davon aus, dass es hier entweder Einzelfälle sind oder das Herausstehen dieser Kunststoffelemente durch äußere Einwirkung hervorgerufen wurde.
Design ist mit Sicherheit immer eine Geschmacksache. Aber Huawei scheint hier den richtigen Weg gefunden zu haben. Hochwertige Materialien, tadellose Verarbeitung und elegantes Design, welches mit feinen Details aufwartet sorgen dafür, dass die aktuellen Geräte dort anzusiedeln sind, wo auch Huawei sich jetzt sehen möchte: im Premium Bereich!

Display

Das Mate 8 verfügt wie sein Vorgänger – das Mate 7 – über ein 6 Zoll IPS Full-HD Display (1920 * 1080 px/368 ppi). Im Vergleich zum Mate S kommt hier also wieder das bisher von Huawei bevorzugte IPS Panel zum Einsatz und kein AMOLED.
Über die Vor- und Nachteile dieser beiden Techniken lässt sich genau so treffend streiten, wie über die persönliche Vorliebe für eine der beiden Technologien. Grundsätzlich erreichen IPS Displays höhere Helligkeitswerte und die Farbdarstellung gilt als natürlicher. Als Vorteile von AMOLED gelten höhere Sättigung und Kontrast, sowie tiefere Schwarzwerte.
In der Alltagspraxis zeigt das hier eingesetzte Display keine wirklichen Schwächen. Wie gewohnt kann man die Farbtemperatur den individuellen Wünschen anpassen oder den Standard auswählen. Gleiches gilt für die Helligkeit. Hier schien mir vor allem die automatische Regelung sehr gut zu funktionieren. So dynamisch ist mir die Regelung zumindest bei keinem anderen Huawei Gerät bislang aufgefallen.
Die IPS Technologie gewährleistet hier auch eine gute Blickwinkelstabilität, so dass das gemeinschaftlichen Betrachten auch in „Randpositionen“ ebenfalls problemlos möglich ist. Auch Fotos kommen hier immer noch sehr gut zur Geltung.
Geschützt wird das Display von Corning Gorilla Glass 4. Das dieses erstaunlich gut seinen Dienst versieht, konnte/durfte/musste ich bereits selber feststellen. Beim Sturz aus gut 2 Metern Höhe auf felsigen Untergrund wurde lediglich die aufgebrachte Displayschutzfolie beschädigt. Nachdem ich diese abgezogen hatte, zeigte das Display keinerlei(!) Kratzer, Risse oder Sprünge. Ein unfreiwilliger Drop Test, der aber beweist, dass hier ein sehr guter Schutz – auch ohne zusätzliche Panzerfolien o.ä. – besteht.
Bleibt letztlich noch der Kritikpunkt, ob Huawei seinem 6 Zoll Phablet nicht ein hochauflösenderes QHD-Display hätte spendieren können oder gar sollen. 6 Zoll sind durchaus ein Bereich, bei dem man den Unterschied durchaus im direkten Vergleich wahrnehmen kann. Huawei bleibt hier aber seiner Linie treu und bewertet die Akku-Laufzeit höher, als den (Alltags-) Nutzen eines QHD-Display. Eine Entscheidung, die ich durchaus positiv nachempfinden kann.

Software

Auf dem Mate 8 kommt Android 6.0 Marshmallow zum Einsatz. Damit ist es das erste Gerät unter eigenem Label, welches mit dieser aktuellsten Version von Google’s Betriebssystem veröffentlicht wird. Optisch erkennt man hier jedoch kaum einen Unterschied zu den Vorgängerversionen. Zumal Huawei seine eigene Oberfläche EMUI 4.0 – also ebenfalls in einer aktualisierten Version – darüberlegt.

Die einen lieben EMUI, die anderen werden sich wohl nie damit auseinandersetzen – Geschmäcker sind eben verschieden!

Grundsätzlich bleibt festzustellen, dass Huawei mit EMUI viele Funktionen bereits in seiner Software implementiert hatte, bevor diese offiziell auch in Android eingeflossen sind. Hier wäre zum Beispiel das Berechtigungsmanagement zu erwähnen. Allerdings ist EMUI nicht jedermanns Sache. Es bietet zwar sehr viele Funktionen, Möglichkeiten und Hilfen, aber der „normale“ Nutzer wird diese häufig kaum finden, beziehungsweise sich manches Mal auch erschlagen fühlen von all diesen Einstellungsmöglichkeiten.
Dies bleibt grundsätzlich auch bei EMUI 4.0 so. Man hat einige Elemente neu gruppiert und versucht sinnvoll zusammenzuführen. Ansonsten ändert sich am Funktionsumfang nicht sonderlich viel. Dies bedeutet wohl auch wieder, dass viele Nutzer Probleme mit Push Benachrichtigungen haben werden, da sie ihre entsprechende App nicht als „geschützte App“ eingerichtet haben. Oder die App nicht so konfiguriert ist, dass sie automatisch startet.
Hier würde ich mir vom Huawei Software Team wünschen, dass man anstatt mit einer „White List“, mit einer „Black List“ arbeitet. Was heißt das? Bislang muss man den Anwendungen explizit erlauben, dass sie im Hintergrund weiterlaufen dürfen, auch wenn der Bildschirm deaktiviert ist. Oder das sie beim Systemstart automatisch mitgestartet werden – zum Beispiel für Instant Messenger durchaus wichtig. Die vielen und immer wiederkehrenden Fragen hierzu zeigen aber, dass es viel mehr sinnvoller für den Nutzer wäre, wenn grundsätzlich den Apps diese Berechtigungen gegeben wären und man diese manuell einschränken könnte.
So wäre der einwandfreie Betrieb für den „Normalo“ gewährleistet und der versierte Nutzer schränkt die Berechtigungen ein, weil er sich intensiver mit der Thematik beschäftigt.
Denn grundsätzlich bringt EMUI – wie schon erwähnt – einige tolle Funktionen mit. Viele haben wir hier schon vorgestellt, einige sind neu. So hat man zum Beispiel die Knuckle Sense Steuerung erweitert. Mit Knuckle Sense konnte man bisher schon Screenshots machen (2x mit dem Knöchel auf den Bildschirm tippen) oder per Gestensteuerung Apps starten (zum Beispiel ein „M“ mit dem Knöchel auf den Bildschirm zeichnen um die Musik-App zu starten). Wenn man einen Screenshot von einer ganzen Webseite oder ähnlichem machen möchte, gibt es hier die Option einen Scrollshot zu machen. Dabei werden mehrere Screenshots gemacht und immer wieder weiter nach unten gescrollt. Am Ende wird dann alles zu einem Bild zusammengesetzt.
Hier kommt nun beim Mate 8 die Möglichkeit hinzu ein Multitasking Fenster zu öffnen, indem man einfach mit dem Knöchel eine horizontale Linie auf dem Bildschirm zeichnet. Eine weitere praktische Funktion ist der Screen Recorder. Wie der Name schon sagt ist es hiermit möglich ein Bildschirm-Video aufzunehmen. Sei es um euch hier ein paar Funktionen vorzuführen oder ihr wollt euren Freunden zeigen, wie gut ihr bei eurem Lieblingsspiel abschneidet und welche Tipps und Tricks es da gibt.
Starten tut man dieses Feature übrigens ganz einfach, indem man mit zwei Knöcheln doppelt auf den Bildschirm tippt. Also ein Knöchel für den Screenshot, zwei für das Video.

Screenrecorder & Scrollshot:
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Huawei Mate 8 Screenrecorder 2 Huawei Mate 8 Screenrecorder Huawei Mate 8 Wetter Scrollshot
Neben der Knuckle Sense Steuerung hat Huawei auch immer Wert auf den Fingerprintsensor gelegt. Das Mate 7 wurde für diesen Sensor – zurecht – hochgelobt und das Mate 8 steht hier grundsätzlich nicht zurück. Die Erkennung ist nochmals deutlich besser geworden und das Entsperren des Gerätes funktioniert blitzschnell.
Aber! Leider wurden in der aktuell verfügbaren Firmware (wir testeten mit 4 verfügbaren, zuletzt der B137) nicht die vom Mate S bekannten Gesten implementiert. Mit diesen konnte man durch Wischen über den Fingerprintsensor die Benachrichtigungsleiste ein- und ausblenden oder durch seitliches Wischen in der Galerie blättern. Sicher keine „Killer Features“, aber durchaus praktische Funktionen, die der ein oder andere zu schätzen gelernt hat und jetzt vermisst.
Gleiches gilt für die Double Tap to wake Funktion, bei der man das Display durch zweimaliges Antippen „aufwecken“ kann. Hier bleibt zu hoffen, dass Huawei diese Funktionen in einem der kommenden Softwareupdates wieder zur Verfügung stellt.
Dafür bietet Android 6 wiederum endlich auch die Unterstützung für den Fingerprintsensor an. Als erstes aufgefallen ist mir dies im Play Store, wo man die Eingabe des Passwortes beim Bezahlvorgang durch das Setzen des Fingerabdruckes ersetzen kann. Endlich! Hier wünsche ich mir einfach noch viel mehr native Unterstützung von Fingerprintsensoren, zumal das Thema „Mobiles Bezahlen“ sicher noch nicht am Ende ist.
Leider muss ich an dieser Stelle noch auf ein weiteres Problem eingehen, welches mir beim Mate 8, bzw. bei Android 6 aufgefallen ist. Das Zusammenspiel mit Android Wear funktioniert nicht mehr in der gewohnt zuverlässigen Art und Weise.
Nachrichten werden nicht mehr unmittelbar (nahezu) gleichzeitig auf dem Smartphone und dem Android Wear Gerät angezeigt. Vorwiegend dann, wenn das Smartphone nicht aktiv, also das Display abgeschaltet, ist. Grund hierfür ist offensichtlich die Doze-Funktion von Android 6 Marshmallow. Hierbei handelt es sich um eine durchaus sinnvolle Funktion, die für eine längere Akkulaufzeit sorgen soll. Dies geschieht dadurch, dass Apps bei ausgeschaltetem Display nach einer Weile in den „Tiefschlaf“ (Deep Sleep) geschickt werden. Zwar findet dann regelmäßig eine Abfrage bei diesen Apps statt, aber bei einem Instant Messenger wie WhatsApp möchte ich eben meine Nachrichten auch sofort haben und nicht in regelmäßigen Abständen.
Zumal die Benachrichtigung dann zwar auf dem Smartphone erscheint, allerdings nicht sofort auch auf dem Android Wear Gerät. Kann man bei Stock Android diesen Doze-Modus für solche Apps deaktivieren, bringt es auf dem Mate 8 mit EMUI 4.0 und den getesteten Firmwares leider nichts, hier die Apps als geschützt einzurichten.
Hier muss Huawei ebenfalls noch mit einem passenden internationalen Firmwareupdate dringend nachlegen. Denn wenn diese Funktion nicht zuverlässig funktioniert, dann ist ein Android Wear Device nur noch sehr bedingt nutzbar. Das dies ein Firmwareproblem ist, zeigen die aktuellen Berichte beim chinesischen Modell, wo bei den ersten Firmwares ebenfalls der Doze Modus noch für diese Probleme sorgte. Mit dem letzten Update wurden diese offensichtlich behoben.
Die genannten Kritikpunkte sind aus meiner Sicht alle durch ein Firmwareupdate zu korrigieren; abgesehen von dem grundsätzlichen Wunsch bezüglich der Berechtigungsverwaltung bei EMUI.
Und ich möchte hier auch nicht unerwähnt lassen, dass die Firmware – trotz der vorgebrachten Kritikpunkte – insgesamt hervorragend und fehlerfrei läuft. Nein, sie rennt förmlich. Kein Ruckeln, kein Zucken; auch nicht bei Multitasking, also wenn man ständig zwischen mehreren Anwendungen via Task Manager hin- und herspringt, mit großen Dateien der Zwischenablage bei gleichzeitigen Downloads……
Kurzum, ich habe es nicht geschafft die Software irgendwo mal an ihre Grenzen zu bringen, dass man Anlass zur Beschwerde hätte!
Wenn mit einem der kommenden Firmwareupdates das Zusammenspiel mit Android Wear verbessert wird und man die „fehlenden“ Fingerprintsensoren noch einfügt, dann bleibt auch hier wenig bis gar kein Anlass zur Beanstandung mehr.
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Kamera

Seit dem Huawei P8 und dem Mate S hat Huawei sich selber hier einen (sehr) hohen Standard gesetzt.
Heiß diskutiert wird seit den ersten Testberichten – die wenige Stunden nach der Pressekonferenz online waren – ob die Kamera nicht ein großer Rückschritt, Schwachpunkt oder gar eine Enttäuschung ist.
Meine Antwort lautet ganz klar: Nein!
Die Kamera bietet sehr gute Bilder. Vor allem wenn man hier nicht lediglich auf den Automatikmodus für einen schnellen Schnappschuss vertraut, sondern manuell den Fokus setzt und am besten den Professionellen Modus nutzt, bzw. zumindest einige nützliche Funktionen hiervon.
Huawei setzt beim Mate 8 einen anderen Sensor ein. Hier kommt der aktuellere IMX298 zum Einsatz; beim P8 und Mate S war es der IMX278. Allerdings unterstützt der IMX298 nicht die RGBW Technik, die man ja gerade bei den beiden vorangegangenen Modellen so sehr hervorgehoben hat. Dafür bietet der neue Sensor mit der Phase Detection ein schnelles Fokussieren beim Autofokus. Wie zuvor schon angedeutet kann dies bei einem einfachen schnellen Schnappschuss im Automatik-Modus aber eben auch nachteilig sein, da hier der beim leichten Bewegen des Smartphones schnell nachfokusiert wird und nicht immer das gewünschte Objekt im Fokus liegt.
Wie bereits im Vorfeld angekündigt werde ich zur Kamera und deren Funktionen, sowie im Vergleich zum P8 und Mate S noch einen eigenen Artikel machen. Gerade beim direkten Vergleich zu den Aufnahmen vom P8 und Mate S kann sich dann jeder ein eigenes Bild machen, wie die Kamera des Mate 8 zu den unbestritten sehr guten Aufnahmen der beiden vorangegangenen Modell abschneidet.
Bei der Kamera Software finden sich viele bekannte und beliebte Funktionen wieder. Darunter auch die Lichtmalerei („Lightpainting„) Funktionen

  • Rücklichtspuren
  • Licht-Graffiti
  • Seidiges Wasser
  • Sternspuren.

Zudem kommen noch Filter zum Einsatz, wie man sie bereits von Instagram oder Drittanbieter Apps kennt und die für sehr eindrucksvolle Aufnahmen sorgen, die sich per Live-Vorschau natürlich direkt kontrollieren lassen.
Auch der bereits angesprochene Pro-Modus, mit dem sich wie bei einer DSLR  die einzelnen Einstellungen wie Blende, Verschlusszeit, Fokus ganz nach belieben einstellen lassen, ist wieder mit an Bord. Ebenso der bereits beim Mate S vorgestellte praktische Dokumenten Scanner. Diese sorgt dafür, dass abfotografierte Dokumente sich so anpassen lassen, dass sie fast wie eingescannt abgebildet werden; selbst wenn man sie aus einem anderen Winkel abfotografiert hat.
Die Optionen für das „perfekte Selfie“ und die nachträgliche Anpassung und „Verschönerung“ des eigenen Abbildes sind ebenfalls schon bewährtes Inventar.
Die Zeitraffer Funktion ist nicht nur über die Hauptkamera, sondern auch über die Frontkamera möglich. Neu hinzugekommen ist eine Funktion, die sich viele schon länger gewünscht haben: die Zeitlupe!
Es ist aber nicht einfach nur so, dass man ganze Videos in Zeitlupe aufnehmen kann, sondern man kann in der Nachbearbeitung auswählen, welcher Teil des Videos in Zeitlupe abgespielt werden soll. So kann man beispielsweise ein besonderes Element durch die Zeitlupe hervorheben, während der Rest des Videos in gewohnter Geschwindigkeit abläuft.
Insgesamt sind die Softwareoptionen wieder einmal umfangreicher geworden und lassen der eigenen künstlerischen Freiheit viele Spielräume. Positiv hervorzuheben ist, dass Huawei eine von vielen gewünschte Funktion beim Mate 8 integriert hat und wieder einmal zeigt, dass man sich anhört, was die Nutzer sich wünschen.
Für ein paar erste Eindrücke, hier einige Schnappschüsse aus Las Vegas:
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SpeicherHuawei Mate 8 Speicher

Das Mate 8 ist – wie auch schon das Mate S – in einer Standard und einer Premium Variante verfügbar. Wobei auch hier nach derzeitigem offiziellem Stand gilt, dass die Premium Variante nicht unmittelbar auf dem deutschen/europäischen Markt erscheint. Wer hierauf Wert legt, muss zu der chinesischen Modellvarianten greifen.
Die Standardvariante kommt mit 3GB RAM als Arbeitsspeicher (Premium 4GB) und 32GB internem Speicher (Premium 64GB), von dem kanpp 25GB zur freien Verfügung stehen. Sofern man keine zwei SIM-Karten (Dual-SIM, s.a. Konnektivität) nutzt, kann man den internen Speicher problemlos per microSD erweitern. Auch hier bietet EMUI wieder die bekannte Möglichkeit festzulegen, ob der interne Speicher oder die microSD als Standardspeicher verwendet wird.
3GB Arbeitsspeicher sind auch im Jahr 2016 absolut ausreichend um Apps und Multitasking ruckelfrei auf dem Smartphone zu genießen. Erst recht, wenn ein intelligenter und sehr leistungsstarker SoC zum Einsatz kommt. Trotzdem strebt mancher Geek natürlich immer nach „dem Besten“ und fragt sich, warum Huawei hier nicht auch das Premium Modell endlich international dem Markt zur Verfügung stellt.
Nach eigenen Aussagen besteht hier aber faktisch lediglich eine geringe Nachfrage. Zumal im Vergleich zur Standard Variante ein nicht unerheblicher Aufpreis anfällt. Trotzdem wäre es hier zukünftig sicher wünschenswert, wenn zumindest über den eigenen Shop (www.vmall.eu) auch die Premium Variante angeboten würde, die dann im Idealfall auch noch mit internationaler Firmware angeboten wird und nicht lediglich mit der chinesischen, die eben nicht auf die Verwendung der Google-Dienste angepasst ist.

Konnektivität

Dieser Punkt ist bekanntlich in den Tests einer derjenigen, die man immer mit einem hervorragend abtun konnte.
Betrachtet man die Datenverbindungen und die Sprachqualität, so trifft dies auch absolut und uneingeschränkt auf das Mate 8 zu. Wobei hier immer auch das verwendete Netz und die Netzabdeckung massgebliche Punkte sind.
Endlich findet sich beim WLAN auch das 5GHz Band wieder, welches bei den letzten Modellen doch von vielen vermisst wurde. LTE unterstützt das Mate 8 in Cat.6 – wobei wir erfahren haben, dass dies nicht bei allen Anbietern unterstützt wird. Daher resultieren auch die unterschiedlichen Angaben und auch wir haben – ausgehend von der offiziellen Pressemeldung – hier zunächst „lediglich“ von LTE Cat.4 gesprochen.
Ebenso werden alle gängigen LTE Bänder unterstützt, so dass man auch hier nicht mehr genau als Kunde hinschauen muss, ob man mit der Kombination aus Device und Provider auch wirklich im schnellen LTE Netz unterwegs sein kann.
Bluetooth 4.2 ist ebenfalls der aktuellste Stand der Dinge und auch NFC versteht sich bei einem Premium Gerät von selbst.
Bis hierher verdient die Konnektivität des Mate 8 eine 1+ mit Sternchen.
Die Einschränkung kommt zum einen beim micro USB Anschluss. Mit dem Huawei Nexus 6P hat man bereits ein Gerät – in diesem Fall direkt für Google – produziert, welches über den neuen Standard USB Typ C verfügt. Allerdings ist aktuell festzustellen, dass die Verbreitung dieses neuen Standards insgesamt eher schleppend erscheint. Vielleicht hat auch Huawei dies zum Anlass genommen beim Mate 8 noch auf den alten Anschluss zu setzen, da USB Typ C einfach noch nicht verbreitet ist.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die Konnektivität zu Android Wear, die bereits unter dem Punkt Software diskutiert wurde. Ob dies nun Android 6 Marshmallow geschuldet ist oder EMUI ist letztlich nicht zu 100% zu sagen. Spielt aber auch keine Rolle, denn hier zählt einzig das Ergebnis. Und das muss noch besser werden.

Gaming

Das der Kirin 950 und die verbaute Mali T880 GPU derzeit mit das Beste auf dem Markt sind, ist wohl unbestritten.
Alle getesten Spiele und Anwendungen liefen so, wie man es sich wünscht – schnell und ohne Ruckler oder gar Denkpausen. Ein intensive Wärmeentwicklung konnte ich dabei nie feststellen. Was vor allem direkt positiv auffällt, ist der sehr schnelle Start der Anwendungen, bzw. im Spiel selberdann der einzelnen Level.
Um euch hier einen unmittelbaren Eindruck zu verschaffen, hat Chris von Techloupe hier ein schönes Spiele & Multimedia Video gemacht, dass ich euch natürlich nicht vorenthalten will.

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GPS/Navigation

Die Navigation mit dem Smartphone gehört inzwischen zu einem alltäglichen Standard. Auch hier kann das Mate 8 durch sehr gute Werte überzeugen. Selbstinnerhalb von Gebäuden kam ich auf eine Standortgenauigkeit von bis zu 12m.
Die Navigation sowohl mit Offline-Lösungen (Navigon), als auch Online-Lösungen (Google Maps) lieferte sowohl bei der Navigation zu Fuß, als auch per Kfz immer eine sehr genaue Position. Auch hohe Geschwindigkeiten (Kfz) oder dichte Bebauung in der Stadt sorgten bei den Tests nie für Verbindungsabbrüche. Lediglich beim Betreten von Gebäuden oder längeren Straßentunneln wurde das GPS Signal unterbrochen.

Sound/Musik

Der Sound ist erstaunlich gut und klar. Und musste ich beim Mate S noch bemäckeln, dass dies nur so lange der Fall ist, bis man die Lautstärke hochdreht, so bleibt beim Mate 8 der Sound auch dann erstaunlich gut, wenn man hier versucht den Raum zu beschallen. Nein, einen Bluetooth-Speaker ersetzt ihr auch damit nicht, aber das dürfte auch nicht das Ziel sein. Fakt ist, dass man hier einen erstaunlich guten, lauten und klaren Ton geboten bekommt.
Mate 8 EMUI Musik App MultimediaKritisch wird oft die Position des Lautsprechers (es ist und bleibt übrigens nur einer, auch wenn andere oft von „die Lautsprecher“ berichten). Dieser befindet sich bei der Frontansicht unten rechts. In der typischen Gaming-Position, bei der das Gerät in der Regel um 90° nach links gekippt wird, verdeckt also die rechte Hand den Lautsprecher gerade nicht.
Auch der DTS-Modus ist – entgegen anderslautender Berichte – beim Mate 8 mit an Bord. Allerdings ist dieser der Nutzung des Headsets vorbehalten. Ein solches Headset findet sich – wie bereits erwähnt – ebenfalls im Zubehör. Hier kommt das bereits vom P8 und Mate S bekannte Headset zum Einsatz, welches einen wirklich guten Sound bietet.
Wobei die Audiophilen unter den Nutzern sicher eh zu ihrem gewohnten und bewährten Headset greifen und hier sicher noch mehr vom Klang des Mate 8 verwöhnt werden.
Die EMUI Musik App bietet außerdem die Möglichkeit die Musik auch vom Sperrbildschirm zu steuern und zu dem Song abgespeicherte Liedtexte darzustellen. Außer der hauseigenen App bietet lediglich noch die Google Musik App die Möglichkeit ebenfalls über den Sperrbildschirm die Musiksteuerung vorzunehmen. Bei anderen Drittanbieter Apps fällt diese Möglichkeit leider auch unter EMUI 4 weg.

Akku/Akku-Laufzeit

Hier knüpft das Mate 8 da an, wofür man seinen Vorgänger – das Mate 7 – einfach nur geliebt hat: eine lange Akku-Laufzeit.
Zwar ist der Akku im Vergleich etwas kleiner geworden – 4.000mAh zu 4.100mAh – was sich aber in der Praxis nicht wirklich auswirkt. Hier dürften auch die diversen Software Lösungen dazu beitragen, dass Am Verbrauch gespart werden kann. Was hierbei genau Android 6 zuzuschreiben ist und was EMUI, dürfte in der Praxis unerheblich sein.
Mit dem Akku im Mate 8 hat man auch bei intensiver Nutzung und langer Bildschirm-an (Screen on) Zeit eine Laufzeit, die sich deutlich jenseits von einem Tag bewegt. Selbst bei intensiver Testnutzung kamen Laufzeiten wie auf dem Screenshot zustande. Die Rahmenbedingungen:

  • 3 Google-Accounts mit vollständigem SyncMate 8 Akku Laufzeit
  • Facebook
  • 3 Twitter Accounts
  • 2 Instagram Accounts
  • WhatsApp (intensive Nutzung)
  • Hangouts (intensive Nutzung)
  • Google+
  • 5 Mail Accounts (IMAP) mit 15-minütigem Abruf
  • 2 AnTuTu Benchmarks
  • diverse Telefonate
  • 90(!) geschützte Apps
  • Energieplan Leistung
  • alle Datenverbindungen immer aktiviert (NFC/WLAN/Bluetooth)
  • Android Wear Device verbunden

Preis/Verfügbarkeit

Das Huawei Mate 8 ist als internationales Modell mit 3GB RAM und 32GB internem Speicher in den Farben Space Gray und Moonlight Silver erhältlich. Die UVP beträgt hier 599,- Euro. Erste Shops haben das Mate 8 bereits vor Ort verfügbar.
Die Premium Variante mit 4 GB RAM und 64 GB internem Speicher kommt zusätzlich in den Farben Champagne Gold und Mocha Brown. Hier liegt die UVP entsprechend höher bei 699,- Euro. Diese Variante ist derzeit nur über den Importweg zu bekommen.

Fazit

Das Mate 7 war für mich ein Meilenstein! Nicht nur für Huawei, sondern insgesamt auf dem Smartphonemarkt. Mit 6 Zoll noch als Smartphone für Telefonie zu gebrauchen – ohne sich in der Öffentlichkeit zu blamieren, was man sich da ans Ohr hält – und gleichzeitig groß genug um auch für typische Tabletaufgaben herzuhalten. Für mich der Inbegriff des Phablet.
Dazu schnell, robust und vielseitig. Kurzum, ein Gerät, welches sich bei vielen Nutzern einer extremen Beliebtheit erfreut.
Für ein solches Gerät einen würdigen Nachfolger zu finden, ist nicht leicht; die Messlatte liegt hoch. Doch bereits mit den ersten Benchmarks des neuen HiSilicon Kirin 950 war klar, dass hier die großen Fussstapfen ausgefüllt werden könnten. Ein einzelnes Highlight beim Mate 8 herauszuheben ist allerdings schwer. Es ist das Gesamtpaket, was das Highlight ist.

Mit dem Huawei Mate 8 hat man geballte Performance in allen Bereichen; Akku, Geschwindigkeit, Display, Speicher!

Egal ob Spielefreak, der auf 6 Zoll den Asphalt glühen lässt oder der Businessprofi, der hier sein Büro in der Tasche mit sich trägt – das Mate 8 hat alles, was man dazu braucht.
Wem 6 Zoll nicht zu groß sind, der bekommt hier das derzeit schnellste Phablet zu einem guten Preis!
 

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17 Kommentare

  1. Stevo 24. März 2016
  2. maddin 2. Februar 2016
    • Marco 3. Februar 2016
      • maddin 3. Februar 2016
  3. Mirko Fuß 2. Februar 2016
    • Marco 2. Februar 2016
      • Mirko Fuß 2. Februar 2016
  4. Mirko Fuß 2. Februar 2016
    • Marco 2. Februar 2016
  5. WuTang 28. Januar 2016
  6. harald 64 28. Januar 2016
  7. Pet0r 28. Januar 2016
  8. Stephan 28. Januar 2016
  9. Stiggu 28. Januar 2016
  10. Thomas 28. Januar 2016
    • markus 29. Januar 2016
  11. john 28. Januar 2016

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