Meine Leidenschaft hinsichtlich der Huawei Watch dürfte den Stammlesern hier hinreichend bekannt sein. Ich nutze die Watch jetzt seit gut einem Jahr. Und mit „nutzen“, meine ich auch wirklich, dass ich die verschiedenen Funktionen und Möglichkeiten im täglichen Alltag einsetze.
Die Entwicklung, die Android Wear hier genommen hat, beziehungsweise mit Android Wear 2.0 in Aussicht stellt, finde ich spannend. Allerdings muss man auch klar sagen, dass dieses Betriebssystem für Wearables weiterhin in den Kinderschuhen steckt. Das ist auch gar nichts ungewöhnliches. Wer das anders sieht, möge einfach mal einen Blick auf Android 1.6 Donut oder 2.0.x/2.1 Eclair werfen. Auch da stand man mal am Anfang und hat sich seitdem recht erfolgreich entwickelt.
Und auch bei Android Wear 2.0 schine es eine enge Zusammenarbeit zu geben. Denn immerhin gab es für die Huawei Watch bereits zwei Developer Previews mit dieser neuen Version.
Umso erstaunter nahm ich dann die ersten Meldungen diese Woche zur Kenntnis, wonach Huawei angeblich mit Tizen kokettiert. Während Tizen als Smartphone Betriebssystem eher floppte, kommt es – vor allem bei Samsung – auf Smart-TVs und auf deren Smartwatches zum Einsatz; und das absolut erfolgreich!
Worauf basieren die aktuellen Gerüchte zur nächsten Huawei Watch?
Angeblich hat ein Samsung Mitarbeiter das Interesse einer Zusammenarbeit seitens Huawei in einem Interview mit dem Korea Herald bestätigt. Liest man aber nun den Artikel, auf den verwiesen wird, dann kommt man bei genauem Lesen darauf, dass sich der Korea Herald auf JoongAng Ilbo – eine südkoreanische Tageszeitung – beruft. Und weiter im Text heißt es, dass diese Tageszeitung einen Industrie Insider zitiert, wonach Huawei nach einem anderen Betriebssystem sucht, da Google nicht sehr kooperativ sei.
Fassen wir hier kurz zusammen: aus dem Interview des Korea Herald mit einem Samsung Mitarbeiter, ist jetzt ein Verweis auf eine südkoreanische Tageszeitung geworden, die einen Insider zitiert.
Android Wear und die fehlende Individualisierung
Allerdings muss man auch ganz klar festhalten, dass Android Wear für die Hersteller ein entscheidendes Problem mit sich bringt. Die herstellerspezifische Individualisierung wie bei Android, fällt bei Wear im Softwarebereich nahezu vollständig weg. Hervortun, beziehungsweise von den Mitbewerbern unterscheiden kann man sich hier letztlich nur durch Hardware, Design und Preis. Hier würde Tizen deutlich mehr Möglichkeiten bieten.
Was aus meiner Sicht letztlich bleibt ist ein riesengroßes Gerücht und daraus folgende Spekulationen, die schnell eine Eigendynamik bekommen. Aber ich spekuliere mal mit.
Einerseits hat die Zusammenarbeit mit Google Huawei die Tür in den Westen deutlich aufgestoßen. Insbesondere mit dem Huawei Nexus 6P hat man den amerikanischen Markt erobert. Ebenso hat die Huawei Watch – trotz ihrer unsäglichen Verspätung bei der Verfügbarkeit – für Furore gesorgt, die man so schon länger nicht mehr erlebt hatte.
Mit Google könnte man hier auch gemeinsam die nächsten Schritte bei Wear gemeinsam gehen und durchaus auch eine Vorreiter Rolle einnehmen.
Andererseits fragt man sich vielleicht, ob die Entwicklung im Bereich Wearables schnell genug vorangeht. Insbesondere, wenn die Entwicklung des Betriebssystem nicht so schnell vorangeht und man selber durch eigene Individualisierung nur wenig nichts dazu beitragen kann. In diesem Fall könnte man mehr Chancen darin sehen, auf Tizen zu setzen und die Entwicklung des Werable Marktes somit aktiv zu gestalten.
Wie dem auch sei, beide Wege bieten Chancen, aber auch Risiken. Welchen Weg Huawei hier letztlich einschlagen wird, wird die Zukunft zeigen.
Quellen: Korea Herald | Androidheadlines
Hat sich ja – zum Glück für Huawei – als Ente heraus gestellt.
Was mich wundert: die Huawei ist eine echt tolle Smartwatch, nur wie man sich mit dem unsäglichen Vibrationsmotor anfreunden kann ist mir immer noch ein Rätsel. Das Teil hört man mehr als dass man ihn fühlt…geht gar nicht. Wirklich schade 🙁
Mit der App Watchmaker kannst Du bspw. die Vibrationsstärke anpassen. Damit ist auch eine Deaktivierung möglich.